Die erste Woche glücklich sein liegt hinter mir. Ehrlich gesagt war ich am Anfang sehr skeptisch. Es ging mir nicht gut. Ich war traurig. Den ganzen Tag. Ich habe mich die ersten Tage gefragt, wie ich denn überhaupt etwas finden soll, für das ich Freude und Glück empfinden würde.
Solange ich mich zurück erinnern kann, war ich nie sonderlich glücklich. Aber auch nicht gerade unglücklich. Wie es nun mal im Leben so ist, geht es rauf und runter. Vor allem ging es leider bei mir seit dem letzten Jahr eher immer weiter Bergab. Meine erste große Liebe hat mich verlassen. Nach einem harten Jahr voller Kämpfe und Verzweiflung war es Anfang des Jahres aus und vorbei. Und das nach fast 9 Jahren.
Jeder dem mal das Herz gebrochen wurde kann sicherlich nachempfinden wie es mir ging. Gelitten habe ich, wie ein Hund. Drei Monate lang. Geweint. Nicht gegessen. Geschlafen so lange und soviel ich konnte und es dann bereut weil ich nur von ihm geträumt habe. Fast meine kompletten 20iger Jahre habe ich mit ihm verbracht und es war die beste Zeit meines Lebens. Bis jetzt.
Das #30TAGEGLÜCK Projekt habe ich mir selber ausgesucht. Unterbewusst vielleicht, weil ich es mehr als alles andere gebraucht habe, wieder die kleinen Dinge zu spüren und zu fühlen die mich glücklich machen. Kein Partner mehr da, den man für das eigene Glück verantwortlich machen kann. Ich bin allein. Ich habe erst jetzt gemerkt, wie sehr ich ihn gebraucht habe, wie sehr ich verloren gegangen bin. Kaye. ICH. Ich war nicht mehr da. Es gab nur noch UNS.
Aufwachen war angesagt. Und verdammt noch mal bin ich aufgewacht!
#30TageGlück
Am 1. Tag habe ich den ganzen Tag gar nicht an das Projekt gedacht. Am Abend kam es dann wie ein Faustschlag! Wofür bin ich heute dankbar?! Was hat mich glücklich gemacht? Die „Erlösung“ kam beim Füttern meiner kleinen Meerschweinchen Bande. Ich würde freudig quiekend begrüsst, denn ich hatte den ultimativen Lieblingssalat dabei. Das macht mich heute sehr glücklich entschied ich. Mein lieber Mampffred war Wochenlang sehr krank. Sein Auge war entzündet und er wurde kurzerhand vom Mampffred zum Piratenschwein umgetauft. Nach fast drei Wochen aber war das Auge abgeheilt. Die Naht wurde am Tag zuvor geöffnet und selber der Arzt meinte, es sei ein Wunder das es nicht rausgenommen werden musste. Kuss für dich mein Dicker.
Noch ganz glücklich vom Abend konnte ich am zweiten Tag endlich ausschlafen. Am Tag zuvor hatte ich meinen letzten Arbeitstag. Pünktlich um 6 Uhr weckte mich meine innere Uhr. Als mir allerdings bewusst wurde, dass ich gar nicht aufstehen musste, hab ich mich umgedreht und bin erst aufgestanden, als die Sonne mich zärtlich wachküsste und die Vögel so laut gezwitschert haben, dass ich gar nicht mehr liegen bleiben konnte! Tag 2 Glücklich sein war schon erfüllt!
Mein 3. Tag begann gar nicht schön. Es regnete. Doch die Wolken zogen vorbei. Mit einer alten Freundin wurde dann per Chat philosophiert was Freundschaft ist, wie viele echte Freunde wir haben und wer immer da ist und wer nicht. Traurig festgestellt das es weniger sind als gedacht. Vor allem, wenn es einem schlecht geht haben nicht alle die Kraft, den Mut oder die Lust für einen da zu sein. Das tat weh. Erkenntnisse die einen eigentlich runter ziehen sollten. Doch es war einfach eine Feststellung ohne großen Schmerz. Also haben wir ausgemacht das wir uns treffen einfach JETZT treffen sollten. Zack, gesagt getan. Spezi gekauft, die Sonne genossen und weiter philosophiert. Doch im echten Leben macht das mehr Spaß als über das Facebook Chatfenster. Danke dafür!
Tag 4, draußen Regen, Wind und mürrische Menschen. Hunger trieb mich raus. Ohne Regenschirm und durch Pfützen hüpfen. Was solls. Nass werde ich eh. Am Bäcker halt gemacht, offenfrische Backwaren und mein Herz schlägt höher! Schnell noch zum Käsemann und Aufstrich geholt. Jetzt ab nach Hause! Ab ins Bett. Schlafhose an und genießen. Glücklich trotz der nächtlichen Krümel im Bett…
Ein kurzer Abstecher und nur mal kurz schauen, brachten mir am 5. Tag diesen Schatz mit nach Hause. Bester Blumentopf der mir jetzt immer ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn ich meine Wohnung verlasse oder betrete. Was ein Blumentopf doch auslösen kann. Freude Pur. Geiles Teil.
5 Tage sind vorbei. Ich denke mir. Eigentlich gibt es doch mehr als nur eine Sache die mich glücklich macht am Tag. Zum Glück! Wenn ich nur bewusst darauf schaue, dann finde ich ganz viel. Dann kann ich mich entscheiden was ich euch zeige und das ist schon eine tolle Erkenntnis nach 5 Tagen.
Der 6. Tag fiel allerdings auf meinen Hasstag. Sonntag. Kotz. Das war der Pärchen Tag schlechthin. Und nun alleine, was soll ich da schon finden was mich glücklich macht? Erst mal raus. Frühstück holen. Und da sehe ich ihn. Klein. Rosa. Frisch und fruchtig. Ein Cupcake! Mein Frühstück und Glücklichmacher des Tages. Kann ja nicht alles blöd sein an einem Sonntag 😉
Meine beste Freundin lud mich am heutigen 7. Tag zum Frühstück ein. Wir haben gegessen, gelacht und erzählt. Dann geshoppt. Lange Zeit ist es her, dass wir ein paar Stunden für uns hatten, ohne das ich ihr die Ohren vollgejammert habe. Mein Lieblingsmensch. Sie ist immer noch da und nach dem ganzen Mist wird sie es wohl auch für immer bleiben. Partnerlook am heutigen Tag ist nur ein Teil der mich glücklich macht.
Irgendwas ist anders. Das habe ich gestern Abend schon bemerkt. Diese tiefe Traurigkeit. Das Vermissen und Leiden. Es ist noch da, aber es ist weiter weg. Ziemlich weit weg. Auslöser?
Ein Mann. Und was für einer. Also: Mr. H&M Hottie, falls du das liest, danke für den Korb. Du bist der Auslöser, dass ich aufgewacht bin. Wenn es keine mehr gibt die eifersüchtig werden könnte, lade ich dich auf eine Cola ein.
Das Herz heilt. Ich kann loslassen. Endgültig. Kann weiter machen glücklich zu sein. Dinge zu finden, die mich glücklich machen. Auch wenn ich mal einen Tag alleine bin, falle ich nicht direkt in ein Loch. Ich stehe auf und lebe. Und das nach einer Woche glücklich sein Projekt. Verrückt wie sich alles ändert. Dafür ein Lieblingslied das mir heute am Tag 8 aus der Seele gesprochen hat:
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