Also da mich heute zum Frühkaffee schon wieder eine begeisterte Bloggerin mit den besten Festivalstyles des Coachella-Festival nervte, hier kurz meine Meinung dazu. Das Coachella-Festival 2012. So. Das hätten wir. Mehr gibt’s dazu auch nicht zu sagen. Und jetzt Klartext. Wenn ihr nicht zu jung oder zu alt seid, eure müden Hüften und Gelenke im Frühling auf einen wohl genährten Festivalrasen, auf Schotterplätzen oder Rennstrecken zu schleppen sieht es wie folgt aus. Die längsten und besten Partys des Sommers mögen beginnen. Und warum sollten Feten die über drei Tage gehen, weniger anstrengend, nervenraubend und geiler sein als ne Budenschwofe, wenn eure Eltern mal nicht da sind, oder ihr endlich zugebt euren 30. feiern zu wollen. Also. Fakt ist, das es wild wird, dass es dreckig wird, dass des laut wird und dass es wiedermal einer der tollsten Sommer eurer Jugend (dehnbarer Begriff) wird. Gut. Wenn man das vorher weiß, denn klare Zielsetzungen erhöhen definitiv den Spaßfaktor. Und so wie manch einer loszieht das Tanzbein zu schwingen, wird ein anderer seine alkoholstandfestigkeit unter die Lupe nehmen und der nächste wird einen einfach so gut wie jedes Mädchen oder Typen aus der Reisegruppe Festival anbaggern und dann doch bei irgendeiner Fremden aus dem Zelt torkeln. Gehört sich so. Und ganz ehrlich, die Festivalkinder mit ihrem süßen Lachen begeistern doch in jedem Freundeskreis aufs herzlichste. Worum es mir aber im eigentlichen geht, ist der ausgebrochene Schickimickistylingwahn der in sämtlichen Zeitschriften dank des Coachella Festivals zelebrier wird. Ja ich sage das und zwar aus gutem Grund. Natürlich gibt es nichts besseres als sich zu Putzen und in Schale zu werfen. Wir reden aber gerade über Festivals, da ist die Schale schon nach dem ersten Tanzgeschubse nicht mehr ganz frisch. Am zweiten Morgen riecht der Atem gut desinfiziert und das Glitter ist wirklich im gesamten Zelt verteilt und von den mitgebrachten Klamotten Besitz man im besten Falle noch die Hälfte und bedeckt sich zügig beim Zurückerlangen des dämmernden Bewusstseins. So siehst’s aus und nicht anders sollte es sein! Wenns los geht und ihr zelebriert, was es da so zu feiern und reihern gibt. Daher hier meine persönlichen Hinweise (beruhend auf langjährigen und intensiven Studien) zu einem gekonnten Look fürs Festival. Erstens klar dürft ihr euch stylen! Das solltet ihr sogar. Wenns ein Motto gibt, nix wie ran da. Aber mal ehrlich, da nichts von den Sachen die ihr am Leib tragen werdet eine reelle Überlebenschance haben wird, nehmt altes Zeug, oder kauft Second Hand und billig! Ob Schuhe verloren werden, Ohrringe liegen bleiben, bei jemanden (den ihr lieber nicht im hellen sehen wollt), euch ein heißer Typ euer Shirt fortgerissen hat, oder ihr meintet zu den besten Beats überhaupt gleich alles von euch zu werfen. Zudem gibt es die reale Chance eine Schlammschlacht anzuzetteln zu müssen, oder einfach zu langsam zu sein um einer zu entkommen. Das Groupiedasein, falls ihr eines pflegen wollt, verlang zusätzliche Opfer, bei denen Teile euer Kleidung definitiv in Mitleidenschaft gezogen werden. Glaubt mir, auch Rockstars, oder süße Indie Bands sind in Wahrheit dreckige Fleckteufel! Beugt vor. Zwar sehen die abgebildeten Sternchen von den Fotos (die ich uns hier glücklicher Weise erspare) alle aus wie aus den Eiern gepellt, aber die schlafen bestimmt auch nicht im falschen Zelt ein und entdecken das Wetttrinken für sich. Und Sonnenbrillen, pah klar braucht ihr die, aber die erste wird euch schon auf dem Parkplatz jemand in einer wilden Umarmung von der Nase hauen. Rituale muss man pflegen, also packt zwei schwabbelige Varianten ein. Seid so mutig und steht zu euren Untaten schon von vorn herein und lasst es nicht darum gehen, euch in heißen Fummeln zu tummeln. Auch wenn der Urban Outfitters Look hinreißend und verführerisch kostspielig sein mag, und die neuen Buffalo Booties der Knaller sind, ich würde davon mal schön die Finger lassen, ne alte Jeans abschneiden, ein T-Shirt bedrucken oder in so abgefucktes Zeug investieren, dass nicht länger Leiden sollte. Ihr versteht!