Bei uns in der Familie ist es Tradition einmal im Jahr zusammen eine kleine Städtetrip zu unternehmen. Im Sommer 2013 hieß es viva la Roma . Eine wunderschöne Stadt. Und nach einem ausgiebigen Essen mit viel Wein, sagte mein Vater „Nun haben wir die Christen besucht, aber was machen eigentlich die Juden und Moslems? Wir sollten nach Israel fahren und nachsehen!“ gesagt getan. Zur großen Überraschung aller, saßen wir dann vor gut zwei Wochen auf gepackten Koffern am Flughafen in Berlin. Tegel ist einer der wenigen Flughäfen, der einen Direktflug zum Ben Gurion international Airport Tel Aviv anbietet. Für die straffen Kontrollen bei der Einreise, solltet ihr allerdings einen gehörigen Zeitpuffer einkalkulieren.
Dank Papas Organisationstalent hatten wir einen straffen Zeitplan. In der ersten Woche unternahmen wir eine Bustour, um soviel wie möglich zu sehen. Die Tour beinhaltete Jerusalem mit einen Abstecher nach Bethlehem, danach ging es weiter an den Jordan zum See Genezareth und Nazareth. Über die Golanhöhen, bis in die Wüste ans Tote Meer und schließlich am Mittelmeer entlang nach Haifa. Enden sollte unsere Reise dann in Tel Aviv. Ich kann euch sagen, Busreisen trainieren ordentlich euer Sitzfleisch, aber es ist auch eine gute Möglichkeit in kurzer Zeit so viel wie möglich zu sehen und zu erfahren. Natürlich Geschmackssache, aber irgendwie auch ganz aufregend!
Die ersten drei Nächte verbrachten wir im PRIMA PARK HOTEL Jerusalem. Die Hotels in Israel glänzen nicht vor Sauberkeit. Da man aber eh wenig Zeit dort verbringt, ist das schon irgendwie in Ordnung.
Innerhalb von Jerusalem hat mir das Damaskustor imponiert. Es verbindet die Alt- und Neustadt und nirgendwo sonst sieht man so viel verschiedene Gläubige neben unterschiedlichsten Bauten auf einem Platz. Hinter dem Tor befindet sich ein großer Markt mit allem was das Herz begehrt. Besonders lecker sind die verschiedenen, frisch gepressten Säfte. Mein Favorit: Der Granatapfelsaft. Dieser ist nicht nur super lecker sondern auch sehr gesund, sagen Papa und das Internet. Wichtiger Tipp, traut euch zu handeln! Sonst werdet ihr schamlos über den Tisch gezogen und eure bunten Schekel sind schneller fort, als ihr gucken könnt.
Unbedingt sehen müsst ihr auch Mea Shearim. Das ist eines der kuriosesten Viertel. Es gilt als jüdisch-orthodoxes Stadtviertel. Falls ihr mal dort entlang kommt, rate ich dazu, euch zu belesen! Zudem solltet ihr auf angemessene Kleidung achten und als Mädel ist es ratsam, immer ein Kopftuch dabei zu haben.
Auch die Klagemauer war ein sehr faszinierender Ort. Der Platz vor der Mauer ist täglich rund um die Uhr geöffnet und der Zugang ist kostenlos. Religion trifft hier auf die Moderne. Ich war selbst so überwältigt von all den sich hier abspielenden Szenen, dass ich mich dazu entschloss, mich einfach mal hinzusetzten und zu beobachten. Die 48 Meter lange und 18 Meter hohe Mauer ist ein spiritueller Ort, ein Platz des Gebetes. Die Gedanken und Worte werden nicht nur mündlich vorgetragen, sondern auch auf kleine Schriftrollen und Zettelchen geschrieben und der Mauer übergeben. Deshalb Achtung: Bloß nicht der Mauer den Rücken kehren, dass sieht man verständlicher Weise nicht gerne.
Ich kann nur beteuern, eine Reise nach Jerusalem ist ein buntes Erlebnis, dass durch die vielen verschiedene Eindrücke als sehr bewegend erlebt werden darf. Ich würde jedem raten, dieses Land einmal in seinem Leben zu erkunden, jedoch sollte man viel Zeit, mindestens einen guten Reiseführer und bequeme Schuhe einpacken.