Teuer und oder lieber schnell?! Wie reist ihr denn lieber? Da meine Studienzeit noch nicht so lang her ist, bin ich selbst immer noch auf dem Low-Budget Urlaub Trip. Ich fahre lieber öfter in den Urlaub als einmal im Jahr auf dicke Hose und Schickimicki zu machen.
Wenn es 300 Euro einzusparen gibt, nehme ich auch gern ein paar Stunden Umstiegszeit in Kauf und manchmal entpuppen sich fremde Flughäfen und dessen Passagiere als ganz spannend.
Nach meiner Packodyssee „Was nehme ich mit?“, die um drei Uhr morgens endete ist doch tatsächlich eingetreten was jeder vor dem Urlaubsstart fürchtet: Mein Liebster und ich haben ganze zwei Stunden verschlafen!!! Hektik, Panik, Eile und Risiko, da sind wir! Nachdem mein Freund Jens nicht nur einmal seinen Führerschein auf der Fahrt von Stuttgart zum Münchener Flughafen riskiert hat, kommen wir irgendwie noch halbwegs pünktlich an. Puh, nochmal Glück gehabt. Nachdem unsere riesigen Rücksäcke eingecheckt sind, stehen wir glücklich, mit zwei großen Kaffees in der Hand am Gate und warten auf unseren Flieger, der uns zuerst nach Doha, im arabischen Emirat Quatar bringt.
Die arabischen Airlines halten wie immer was sie versprechen. Wir sind fasziniert von dimmbaren Fensterscheiben (!!!), sowie einer breiten Filmauswahl. Nach 6-stündigem Flug landen wir am recht unspektakulären Dohaer Flughafen. Außer ein paar Scheichs, mit Falken auf dem Arm und ihren in Burkas verhüllten Frauen gibt es nicht viel zu entdecken. Zeit auszuruhen. Nach der Warterei geht es zum Glück schon weiter zu unserem ersten wirklichen Ziel der Reise: Kuala Lumpur.
Zwischenstopp in Kuala Lumpur
Bekannt ist Kuala Lumpur für die so genannten Petronas Towers, die Zwillingstürme. Sie sind das Wahrzeichen der Hauptstadt von Malaysia, in welcher rund 1,6 Millionen Menschen leben.
Entgegen anderen außereuropäischen Metropolen kann Kuala Lumpur mit einer öffentlichen Verbindung, dem KLIA Exspres, vom internationalen Flughafen ins Stadtzentrum (KL Sentral) trumphen. Glaubt mir, das ist unglaublich viel wert! Nach 30 minütiger Fahrt steigen wir aus dem Zug und nehmen ein Taxi zu unserem Hotel, dass sich gleich gegenüber vom Hauptbahnhof befindet.
Beim Einchecken in unser Zimmer wird uns gleich klar, was sich im Laufe unserer Reise bestätigen wird: In Asien erhält man recht viel Luxus für vergleichsweise wenig Geld! Fürstlich residieren wir zwei Backpackernasen in einer Suite im BEST WESTERN in der 22. Etage mit Ausblick auf die malaysische Hauptstadt. Das Hotel überzeugt mit westlichem Standard: Pool und Fitnessstudio, ein Wahnsinn! Da weiß man gar nicht, was man zuerst machen soll!
Wir haben uns dafür entschieden nach dem Einchecken gleich auf Entdeckungstour durch die Stadt zu gehen, denn laut Ortszeit ist es gerade mal 9:00 morgens. Abenteuertag, wir kommen! Da muss sich der Nobelschuppen noch ein wenig gedulden, bis wir ihn auf Herz und Nieren austesten werden!
Den LONELY PLANET zur Hand, starten wir mit der beschriebenen Walking Tour. Vorbei an den Minaretten der Moscheen, christlichen Kirchtürmen, chinesischen Pagoden und indischen Tempeln, modernen Hochhäusern, Shoppingzentren (Bukit Bintang, Central Market) und allerlei Marktständen. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken!
In der Petaling Street, dem CHINATOWN vonKuala Lumpur, gibt es fast alles was sich der markenaffine Shopper erträumt: Fake soweit das Auge reicht! PRADA Taschen, GUCCI Sonnenbrillen, HELLO KITTY Klimbims schön getreu den Originalen nachempfunden. Allerdings sollte man für ein solches Geschäft viel Geduld für die Verhandlungen mitbringen und sich überlegen, ob man sich mit dem Zeug wirklich in der Heimat auf die Straße trauen will. Während unseres kleinen Stadtbummels verging die Zeit wie im Fluge und so mussten wir nach einem Tag voller Buntheit und Schnäppchen überlegen, wie wir den Abend einläuten wollten.
Wir waren uns schnell einig, der Sonnenuntergang wollte von oben aus bewundert werden. Unser nächstes Ziel hieß daher die SKYBAR im TRADERS HOTEL. Vom 33. Stock blickt man cocktailschlürfend auf die Petronas Towers. Abends wird das Dach über dem Pool geöffnet und die Lounge wird zur hippen Bar. Geil, oder? Wenn ihr mal in Kuala Lumpur seid, solltet ihr euch diesen Schuppen unbedingt mal ansehen!
Irgendwann torkelten wir dann nur noch heimwärts und glaubt es, oder nicht, aber aus unserer Hotelexkursion wurde nichts mehr, dafür schlummerten wir in der Höhenluft aber bestens und waren am nächsten Morgen fit für die kommende Tour!
Ein weiteres Highlight erreicht man nämlich nach einer 30-minütige Autofahrt nördlich von Kuala Lumpur. Dort befinden sich die BATU CAVES. Das sind Kalksteinhöhlen die mehrere Hindutempel beherbergen. Empfangen wird man von einer beeindruckenden 43 Meter hohen Goldstatue. Erklimmt man zusammen mit den unzähligen pilgernden Hindus die 272 Stufen, die zum Eingang hinauf führen blickt man in eine malerische Höhle mit unzähligen bunten und mystisch verzierten Hinduschreinen, das unzählige Makaken-Affen und Hühner ihr Zuhause nennen. Auch als Tourist kann man die unablässig im Gange zu seienden Hinduzeremonien verfolgen oder sich sogar selbst segnen lassen. Schön, aber irgendwie auch sehr befremdlich.
Mit unzähligen Eindrücken aus der malaysischen Metropole freuen wir uns dann aber doch der hektischen Stadt zu entfliehen und können es kaum erwarten, dem Zauber von Bali zu verfallen. Seid gespannt!