Ich bin kein Fan von Schmuck, den man nur eine Saison trägt und danach dann irgendwo in den Tiefen des Schmuckkästchens verschwinden lässt. Schmuck muss für mich immer einen zeitlosen Charakter haben. Er muss etwas aussagen und vor allem schlicht aber dennoch auffällig sein. Das alles sind Kriterien, die die Auswahl ziemlich schwierig machen. Die junge Schmuckdesignerin Jasmina Jovy verbindet beides miteinander: Technische Perfektion und schlichte Formsprache. Schon in der Goldschmiede ihrer Mutter entdeckte sie eine Faszination für gestalterisches Handwerk. Und sie absolvierte zuerst ein Grafikstudium. Als sie das Potenzial von Grafikdesign in Verbindung mit Schmuckdesign bemerkte machte sie anschließend einen Bachelor of Arts in Pforzheim. Heute entwirft sie avantgardistisch angehauchten Echtschmuck in ihrem Pforzheimer Atelier.
Ich finde optische Täuschungen einfach unglaublich spannend. Sie stiften Verwirrung, obwohl man eigentlich ganz sicher sein kann, dass es anders ist. Man kennt die Wahrheit, ist aber trotzdem total fasziniert von der Unwahrheit. Durch den Einsatz neuer Drucktechniken lässt Jasmina Jovy optische Täuschungen auf ihren Schmuckstücken entstehen. Durch das Zusammenwirken grafische Muster und Materialien entsteht eine richtige Vielfalt an verschiedenen Designs.
Das Besondere an den Designs von Jasmina Jovy ist das Zusammenspiel zwischen Design und handwerklicher Perfektion. Durch die Verwendung von sehr edlen Materialien und hochwertigen Textilelementen gewinnen alle Kollektionen des außergewöhnlichen Schmucklabels an Zeitlosigkeit. Die Verwendung von Metallen wie Gold und Rhodium verleihen allen Schmuckstücken einen sehr edlen Charakter.
The Chain of the Chain
The Chain of the Chain ist eine Kollektion, die ausgiebig mit optischen Täuschungen spielt und ihren Träger so ständig aus einer anderen Perspektive zeigt. Die limitierte Kollektion mit gerade mal zehn Schmuckstücken, die als Kleinserie von circa dreizig Exemplaren in verschiedenen Ausführungen angeboten wird, ist von künstlerischen Aspekten geprägt. Innovative Prints wurden mit einer bestimmten Elektrolyse auf Metalle in Gold und Rhodium gezogen. Preislich liegen die Stücke bei 179 bis 399 Euro.
Printed Delusion
Auch die Kollektion Printed Delusion macht sich die Faszination von Optik zu Nutze. Sie vereint dekorative Elemente mit grafischen Drucken. Die einzelnen Schmuckstücke, wie beispielsweise die Ketten erinnern an den Halsschmuck von Venezianerinnen.
Mir gefallen die verschiedenen Ringe, die an puristische Flachflügelketten erinnern besonders gut. Oftmals muss man schnell aufpassen, dass man bei zuviel Handschmuck nicht wie ein Tannenbaum aussieht. Bei diesen Ringen ist das jedoch anders. Sie lassen sich trotz unterschiedlicher Farbnuancen toll kombinieren und sie wirken sogar erst richtig, wenn man gleich mehrere an einer Hand trägt. Die Schmuckstücke der Printed Delusion Kollektion liegen preislich bei 89 bis 399 Euro.
Decode
Irgendwie hat diese Kollektion einen maskulinen, starken und robusten Charakter. Trotz filigraner Elemente wirkt sie unzerstörbar. Sie ist geprägt durch ausdrucksstarke Glieder und erinnert an einen technischen verschlüsselten Code. Dieser Code kann jedoch nur durch die Individualität des Trägers entschlüsselt werden. Die grafischen Halsketten, Unisex-Ringe, Armreifen und Ohrringe wirken bei jeder Person anders. Ich finde gerade diese Kollektion ganz besonders. Trotz ihrer Kontinuität durch die sich immer wiederholenden Glieder ist sie einmalig und außergewöhnlich. Sie provoziert und übertritt die Grenzen zwischen abstrakter Kunst und hochwertigem Design. Sie wirkt unangepasst, unterliegt aber der Identität ihres Trägers. Denn sie bringt seine Sympathie, Persönlichkeit und Authentizität zum Vorschein. Sie liegt preislich bei 99 bis 489 Euro.