Es ist ja immer so eine Sache mit den Einladungen zu Festlichkeiten mit speziellen Wünschen die Garderobe betreffend. Der erste Gedanken kann da schon der anstehenden Anstrengung bezüglich einer Verkleidung gelten oder gar der Überlegung, das ganze doch lieber sausen zu lassen und sich statt dessen eine chilligen Sofaabend zu gönnen. Aber ich sage euch: Nichts da!
Feste sollen gefeiert werden wie sie fallen und wenn ein Motto gefordert ist, dann nehme wir diese Herausforderung damenhaft an und werden uns selbst übertrumpfen. Naja zu mindestens wäre das eine alternative Herangehensweise. Hauptsache ihr verliert vor lauter Kostümwahn nicht den Spaß an den Vorbereitungen und an der Party an sich. Es soll fetzen und Spaß machen, daher hier meine Empfehlung, egal welch ausgefallenes Meerjungfrauenkleidchen ihr zu Hause im Schrank schlummern habt, wenn ihr euch darin keinen Zentimeter rühren und auch nichts schnabulieren könnt und die Bowleschüssel unerreichbar bleibt, dann vergesst es. Es soll nicht darum gehen sich verkleidet zu fühlen! Bei einer Mottofete habt ihr die Möglichkeit mal ein anderes Styling auszuprobieren, dürft aber generell eurem persönlichen Stil treu bleiben. Wer nie hohe Schuhe trägt, wird sich auch an diesem Abend keinen Gefallen tun, wenn er oder besser sie dieses Wissen über Bord wirft und die Supersonderangebotsschnäppchen von dreizehn Zentimetern Höhe für 19.90 Euro von Deichmann einlaufen will. Vergesst es!
Also sehen wir den Tatsachen ins Auge und machen das Beste daraus. Dies bedeutet auch nicht zwangsläufig sich in Unkosten stürzen zu müssen und die eigene Garderobe völlig umzukrempeln. Fragt Mama, Tanten, Omis und auch Papis und Opis was die noch so in ihren Schränken verstecken. Ich betone aus gutem Grund das Wort verstecken! Schon an diesem Punkt wird es nämlich meistens ziemlich lustig, wenn Mann in diesem Zusammenhang auf die Idee kommt, die Trainingshose von vor 30 Jahren würde noch mindestens genauso elegant sitzen wie zu Schulsport Zeiten.
Und wenn ihr dann ein buntes Sammelsurium an Krams und Krims ergattert habt, müsst ihr schwören alles wieder heil und unbeschadet zurück zu bringen (was natürlich nicht wirklich möglich sein wird, weil ihr ja im Hinterkopf habt, was euch oder euren Freunden schon alles in Partynächten widerfahren ist). Aber ihr nickt brav und verschwindet möglichst schnell mit der Ausbeute, bevor Mutti es sich doch noch anders überlegt.
Danach geht es darum aus allem, was bei euch Daheim herumfliegt und liegt zusammen mit euren neuen Errungenschaften einen Look zu kreieren, in dem ihr eine ganze Nacht lang Spaß haben werdet. Überlegt euch wer ihr sein wollt, warum und was ihr verkörpern wollt, nutzt die Gelegenheit und schlüpft in eine Rolle! Wie ihr an den Bildern bereits richtig erkannt habt, geht es bei mir dieses Wochenende back to the 50s. Eine von mir bisher völlig unangetastete Epoche – also nichts wie ran da! Zuerst hab ich im Netz mal geluschert was ich an Inspirationen so finden konnte und nun wird zusammengesammelt was das Zeug hält. Neben den original Bildern aus dieser Zeit versüße ich euch diesen Beitrag hier mit meinen Aufnahmen der Berliner Faschionweek Herbst/ Winter 2012 von der Show von LENA HOSCHEK. Diese Designerin hat es einfach geschafft, das feminine Lebensgefühl der 50er Jahre in die heutige Mode zu transportieren und weiter zu entwickeln. Und entgegen aller Vernunft könnte dies auch ein herrlicher Anlass sein, ihren Store in der Weinmeister Straße 8 in 10178 in Berlin zur Inspiration zu besuchen und das eine oder andere nach Hause zu schleppen um damit ordentlich aufzutrumpfen.
Ich freue mich riesig auf die Party und bin gespannt euch kommende Woche ausführlich zu berichten, für heute heißt es erstmal, das passende Outfit zu finden und sich zu überlegen wie der fluffige vorne kurz hinten lang Haarschnitt in den 50ern wohl angekommen wäre.
Text, Fotos (Lena Hoschek Show MBFW H/W 2012) & Collagen: Friederike Franze Freiseindesign /// Original Bilder der 50er: Die Mode im Wandel der Zeit