Coole Ladies, duftende Blumenprints und lässige Sternchen-Nieten: Lolita meets Ghetto. Die Mädels auf den Podesten tanzen zu treibenden Beats, verteilen verführerische Blicke und zünden Konfettikanonen. Das Studio der MBFW ist erfüllt von sommerlicher Lebensfreude.
Die Studiopräsentation der SS13-Kollektion vom Label BARRE NOIRE lebt amerikanischen Stil, neu arrangiert und interpretiert. Halbtransparente Stars-and-Stripes treffen auf neonfarbene Blumendrucke, Schößchen-Tops auf Nietensweatshirt, Blumenkinder auf Bikerbräute. „Cool Kids can´t die“ schafft es, diese kontrastierenden Elemente zu einem so mitreißenden und stimmigen Ganzen zu verbinden, dass ich nicht nur einen Termin beim BARRE NOIRE -Händler meines Vertrauens sondern auch beim Tättoowierer gemacht habe. Damit schafft Timm Süssbrich, der das Label 2009 gründete, mit bekannten Elementen ein neue Interpretation des amerikanischen „Anything goes“: Warum auswählen und damit verneinen, wenn von allem ein bisschen zu einem so schönen Ergebnis führt? Die subtile Kritik, die in dieser lächelnd-zurückgelehnten Blumenbrokatshow durchschwingt, veranlasst mich meinen zweiteren Termin abzusagen (die Konstanz des Ergebnisses erschreckt mich irgendwie zu sehr) und statt dessen wieder an die Freiheit, Wandlungsfähigkeit und Individualität zu glauben.
Fotos: Friederike Franze & Sändi Oh (Nr. 8 & 9) Freiseindesign /// Text: Sändi Oh Freiseindesign