„Rund um Berlin wandern gehen, na ob das so viel Spaß macht?“ Aber klar, das machen wir sogar ziemlich oft! Und stadtnahes Wandern geht natürlich nicht nur in der Metropole Berlin, sondern auch in deiner Stadt. Das urbane Abenteuer kostet kaum etwas und man liegt abends wieder gemütlich im eigenen Bett. Ein perfekter Ausflug für jedes Wochenende. Warum uns das Wetter egal ist, welche App wir zur Planung nutzen, wie ein schönes Picknick bei uns aussieht und was es beim Urban Hiking Tagesausflug in Berlin so alles zu beachten gibt, erzählen wir euch heute im Beitrag. Viel Spaß beim Nachwandern!
Immer wieder zieht es uns hinaus in die Natur. Und auch wenn wir die wilde weite Welt unseres Planeten mit all seinen Facetten lieben, brauchen wir kein Flugzeug um ein Abenteuer zu erleben. Nachdem Tobi und ich letztes Jahr bereits meine Heimat Mecklenburg-Vorpommern mit Wandersfüßen unsicher gemacht haben, geht es dieses Mal auf Wanderwege rund um unsere Wahlheimat Berlin. Auch dieses Jahr unterstützen uns die Outdoorprofis von Tatonka auf unseren Wegen und zusätzlich haben wir auch noch unsere zwei wanderfreudigen Teammitglieder Florian & Anni mit auf die kleine Tour rund um die Seen von Mühlenbeck entführt.
Rund um Berlin wandern? Will geplant sein! So findest du gute Wanderstrecken in Deutschland
Urban Hiking heißt das Stichwort, das in aller Munde liegt – und es bedeutet: Wandern in der Stadt und in den näheren Gebieten um sie herum. Wanderurlaub und Städtetrip müssen nicht immer voneinander getrennt sein. Oft erreicht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln den Startpunkt von Wanderstrecken am Rande jeder Stadt. Auch rund um euer eigenes zu Hause gibt es viele Möglichkeiten sich gehörig die Beine zu vertreten. Ihr müsst nur losgehen!
Rund um Berlin wandern, ist zum Beispiel überhaupt kein Problem. Auch für alle, die sich nicht gern selbst eine Strecke suchen. Diverse Apps helfen dabei, sich zurecht zu finden und geben euch auch schon den Schwierigkeitsgrad an, den ihr einplanen müsst. Unser persönlicher Liebling ist die App komoot. Hier findet ihr besonders viele tolle Strecken in Deutschland und habt eine super Übersicht darüber, was auf euch zu kommt.
Darauf achten wir bei der Planung der Strecke:
- Wie lange brauche ich etwa für die Wanderung? – Das ist wichtig, damit ihr euch die Zeit gut einteilen könnt. Plant immer etwas mehr Zeit ein, falls ihr vom Weg abkommt oder eine längere Pause genießen wollt.
- Wie viele Kilometer werde ich zurücklegen? – Je nachdem, wie gut ihr in Übung seid, solltet ihr die Länge der Strecke wählen. Für einen gemütlichen Ausflug im Team planen wir lieber eine kürzere Strecke mit viel Zeit für Fotos, Spaß und Picknick.
- Wo ist die nächste Anbindung an den öffentlichen Verkehr? – Wenn ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an- und wieder abreisen wollt, müsst ihr den zusätzlichen Weg von der Haltestelle bis zum Startpunkt eurer Wanderung einplanen.
- Gibt es Gaststätten in der Nähe? – Wir packen am liebsten unser eigenes Picknick ein, aber wer gerne bei einem Ausflug auch noch ein Restaurant aufsuchen möchte, der sollte sich schon vorher schlau machen, wo eines ist, um dann rechtzeitig vom Wanderweg abzubiegen.
- Wie ist der Untergrund beschaffen? – Hierfür ist komoot besonders hilfreich, denn es gibt ausführliche Angaben dazu. Der Untergrund sollte euer Schuhwerk bestimmen, denn nichts macht weniger Spaß, als schon nach wenigen Metern mit matschig-nassen Füßen unterwegs zu sein.
- Wie wird das Wetter? – Das Wetter bestimmt natürlich, was wir anziehen. Trotzdem solltet ihr unbedingt beachten, dass ihr den Wetterbericht nicht verantwortlich machen könnt, wenn es dann doch regnet. 😉 Packt euch unbedingt immer eine Regenjacke ein, denn man weiß nie, ob man doch mal überrascht wird! Außerdem ist es sinnvoll, direkt nach dem Wetter an dem Ort zu suchen, wo ihr wandern werdet. In unserem Fall Mühlenbeck. Durch Mikroklimata kann sich das Wetter nämlich auch auf kleinem Gebiet ganz schön unterscheiden und an eurem Wohnort anders sein, als auf der Wanderstrecke.
Unsere Strecke: In der Nähe von Berlin wandern wir die Mühlenbecker Seerunde
Wir haben uns mit der etwa 8 Kilometer langen Mühlenbecker Seerunde für eine kurze Wanderstrecke entschieden, weil wir im Team viel Zeit zum Quatschen und Bilder machen haben wollten. Auch wenn ihr Kinder dabei habt, ist das eine super Strecke, denn es gibt im Wald unzählige Tiere zu entdecken. Wir haben 2 Eichhörnchen, einen Eichelhäher und ganz viele Frösche gesichtet, obwohl wir wirklich nicht sehr leise waren!
Wer Natur liebt, kommt hier in kürzester Zeit herrlich auf seine Kosten. Der Rundweg führt euch zu zwei verschiedenen Seen und bietet Badewütigen die Möglichkeit ins kühle Nass zu springen. Das haben wir uns allerdings gespart, denn es war doch noch ganz schön frisch Anfang April. 😉 Dafür haben wir uns kaum an dem ruhigen und fast menschenleeren Sumter See sattsehen können, dessen gefiederte Bewohner sich ab und an durch lautes Quaken und Schnattern unterhielten.
Das Seeufer bietet unzählige tolle Möglichkeiten eine Pause mit Picknick einzulegen und ist an vielen Stellen wirklich gut vor Wind geschützt. Unser Tipp: Nehmt eine beschichtete Picknickdecke mit, denn es kann durch den waldigen Boden, der bis ans Seeufer reicht durchaus feucht von unten werden.
Wander Highlight Schloss Dammsmühle – Was vom ehemaligen Stolz übrig blieb
Wenn ihr die Seerunde gehen möchtet, plant unbedingt Zeit ein, das ehemalige Schloss Dammsmühle näher unter die Lupe zu nehmen. Es beeindruckt mit einer Anmut, die noch heute fühlbar ist, auch wenn das Schloss längst dem Verfall preisgegeben wurde. Erbaut am Standort einer ehemaligen Mühle, die der ganzen Ortschaft Mönchmühle ihren Namen gab, steht das Schloss als stummer Zeitzeuge vieler Herren.
Immer wieder wurde das Schloss verkauft und umgebaut. Es diente im Jahre 1812 sogar Napoleon als Aufenthaltsort und wurde Treffpunkt von Wilhelm II. und dem Zaren Nikolaus II. Doch so richtig wollte das Schloss in keinen politischen oder privaten Händen langfristig bleiben. Weitere Verkäufe folgten und im Jahre 1929 gelangt es für einige Jahre in die Hände des damaligen Direktors von Unilever – einem britischen Seifenkonzern, der heute zu den größten der Welt herangewachsen ist. Doch im Jahre 1940 kommt alles anders und das Schloss fällt in die Hände der SS und wird als feindliches Vermögen beschlagnahmt und unter die Verwaltung Himmlers gestellt.
Im Jahr 1945 wendet das politische Blatt für Dammsmühle sich erneut und das Schloss wird als Lazarett von der Roten Armee besetzt. Nur wenige Jahre später in 1951 nutzt man das Schloss zum Pionierlager um und später zum Gästehaus der Staatssicherheit. Zu dieser Zeit werden auch die Bunker gebaut, die noch heute unter dem Gelände um das Schloss liegen. Doch bald darauf kam die Wende und außer der Filmproduktion „Haus am See“ mit Hildegard Knef und einigen Versuchen, das Schloss als Festivalgelände umzunutzen, schwindet das Interesse für das Gebäude dahin. Bis heute verfällt es und wird wohl eines Tages vollends das Zeitliche segnen, wenn sich ihm niemand annimmt.
Die richtige Ausrüstung macht jedes Wetter mit – Unsere Tipps für einen Tagesausflug
Der Vorteil von einem Tagesausflug liegt natürlich ganz klar darin, dass ihr zu Hause noch gemütlich Frühstück essen, eine gute Mütze voll Schlaf bekommen und euch dort auch waschen könnt. Damit fallen die meisten aufwändigen Planungsprobleme komplett weg und ihr könnt euch auf das Wichtigste konzentrieren. Ihr solltet euch vorher über die Eckdaten eures Ausfluges klar werden, damit ihr entsprechend packen könnt und dann noch zusätzlich schlechtes Wetter einplanen, falls ihr es noch nicht getan habt.
Unsere Gegebenheiten vor Ort:
- Anfang April
- 6-12 Grad, Boden noch sehr kühl & feucht
- teilweise sehr matschige Waldwege
- sonnig & fast windstill
- Anreise mit Auto, die Strecke ist von Berlin über öffentliche Verkehrsmittel zur Haltestelle Summt Seegarten erreichbar
Ausrüstung für unseren Tagesausflug:
- Wanderschuhe & Socken – Tut euch selbst den gefallen und spaziert nicht mit Turnschuhen los. Wanderschuhe stützen eure Knöchel, kommen gut mit Matsch & Feuchtigkeit zurecht und sorgen für einen sicheren Tritt. Dicke Wandersocken sorgen optimal dafür, dass die Feuchtigkeit nicht am Schwitzefuß hängen bleibt und verhindern Scheuerstellen. Wir lieben besonders Merino- oder Alpakasocken!
- Wanderhose – Ihr könnt je nach Wetterlage mit verschiedenen Hosen wandern. Von Leggings über robuste Jeans bis hin zur Wanderhose ist alles erlaubt womit ihr euch wohlfühlt. Beachtet aber, dass nicht alle Hosen gleichermaßen robust sind, wenn ihr euch durch die Büsche schlagt oder auf feuchtem Boden sitzen wollt. Bei uns waren 2 Wandersmänner & eine Wandersfrau mit Tatonka Wanderhosen ausgestattet und ich als urbane Wanderfreedi habe mich für meine gemütliche schwarze Jeans entschieden, da es an diesem Tag trocken bleiben sollte.
- Oberbekleidung & Baselayer – Jeder sollte sich ganz nach dem eigenen Befinden so anziehen, dass er zu Beginn der Wanderung ein winziges bisschen friert, dann ist die Temperatur nämlich perfekt, sobald ihr euch in Bewegung setzt. Bei uns sieht man die kunterbunte Mischung der verschiedenen gefühlten Temperaturen immer wieder gut im Team. Wo der eine im Hemd unterwegs ist, mag es der andere mit zwei Kuschelpullovern oder gleich mit Jacke. Was die Lagen eurer Kleidung angeht, solltet ihr deswegen auch auf keinen Fall einfach machen, was eure Mitwanderer tun, sondern unbedingt auf eure eigene Wohlfühltemperatur hören.
- Regenjacke – Selbst an den schönsten Tagen wird man manchmal von Regen überrascht und das endet nicht selten mit einer fiesen Erkältung. Um das zu vermeiden empfehlen wir euch, immer eine Regenjacke dabei zu haben. Vor allem, wenn ihr eine Jacke mit Unterarmschlitzen habt, die sich zum Lüften öffnen lassen, könnt ihr die Regenjacke auch einfach als Windbreaker anziehen und spart euch wieder ein Ausrüstungsteil.
- Rucksack – Für eine stadtnahe Wanderung reicht ein Tagesrucksack völlig aus. Je nachdem ob ihr als begeisterte Fotografen – so wie wir – auch noch eure Kameras dabei habt oder nur eine Regenjacke und die Trinkflasche im Rucksack platz finden müssen, könnt ihre euren Rucksack wählen. Anni war mit ihrem 22 Liter Vento von Tatonka unterwegs, der sie letztes Jahr schon in die Pyrenäen und die Bardenas Reales begleitet hat. Tobi, Flow und ich hingegen schulterten unsere prall mit Kameras und Picknick-Vorbereitungen gefüllten Storm Rucksäcke und damit auch das meiste Gepäck.
- Trinkflasche – Auch wenn ihr zu einem Ausflug in der Nähe der Stadt aufbrecht, solltet ihr an genug zu trinken denken. Damit es nie ausgeht, hat Tobi zusätzlich auch dieses mal wieder unsere heiß geliebte GRAYL-Wasserfilter Flasche dabei gehabt und gleich mal das Wasser vor Ort verköstigt.
Urban Hiking Spass statt Urban Hungergames 😉 Unsere Picknick Ideen zum Tagesausflug
Rund um Berlin wandern bedeutet nicht immer automatisch, dass es auch an jeder Ecke etwas zu kaufen gibt, deswegen unbedingt Essen einplanen. Für 4 Leute lohnt es sich, einen gemeinsamen Picknick-Plan zu machen, alternativ kann natürlich auch jeder für sich selbst etwas mitbringen.
Neben geschmierten Broten, die man ganz ohne Folienmüll einfach in eine Brotdose packen kann, schwören wir auf viele liebevoll vorbereitete Leckereien. Zelebriert so ein Picknick, es macht riesigen Spaß! Man macht das ja nicht so häufig und sollte sich deswegen ruhig viel Zeit dafür nehmen.
Ein Blick in unseren Picknick-Korb
Bei uns gab es neben frischem Obst, das wir direkt vor Ort aufgeschnitten haben auch feine Gemüseschnitze und leckeren Kohlrabi mit etwas Limette bespritzt – ein waschechtes Freedi-Geheimrezept. Außerdem schleppten wir gefärbte Wachteleier von Ostern und auch Hühnereier bis zum Picknick-Platz, deren höchst glückliche Legerinnen wir persönlich kennen. Zum Thema nachhaltige Eier haben wir übrigens hier schonmal etwas erzählt. Tobi schwört zudem auf eine leckere Wurst und natürlich ein schönes Tässchen Tee, für das ich das heiße Wasser in meiner Thermosflasche von zu Hause mitgebracht habe.
Übrigens ist es besonders wichtig, dass ihr euch für eine von unten wasserabweisende Picknickdecke entscheidet, die euch die Bodenfeuchtigkeit vom Leib hält – ansonsten wird das Sitzen auf dem Wandererpopo schnell zu einer unangenehm nassen Angelegenheit… 😉
Hinterlasse nichts ausser Spuren – Nachhaltig in & um Berlin wandern
Wer die Natur bewandern will, der sollte sie auch schätzen. Dieser Grundsatz gilt immer, ganz egal ob ihr nun in und um Berlin wandern geht, in Kanada, Schweden oder Patagonien. Hinterlasst keinen Müll in der Natur und schaut nach vorn bevor ihr drauflos trampelt. Auch in urbanen Gebieten gibt es wunderbare, aber eben auch sehr fragile Ökosysteme, die ihr mit eurer menschlichen Präsenz ganz leicht durcheinander bringen könnt.
Beobachtet, aber stört nicht. Wenn ihr Fotos machen wollt, so wie wir, dann tastet euch langsam vor und rennt nicht einfach querfeldein drauf los. Achtet die Natur, auf die ihr eure Schritte setzt und bleibt so viel wie möglich direkt auf den Wegen. Wer eine Mülltüte mitgenommen hat, der sollte auch den Müll einsammeln, den er nicht selbst verursacht hat. Jedes bisschen Müll weniger in der Natur macht einen Unterschied.
Zeit zu Zweit & Im Team – Warum so eine Wanderung super für die Gemeinschaft ist
Gemeinsam an der frischen Luft zu sein schweißt zusammen. Es schafft ein Erlebnis, das neue Gesprächsthemen bietet und außerdem jede Menge Spaß macht. Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, wird feststellen, dass trotz unserer neumodernen Welt die Natur nicht an Faszination verloren hat.
Auch für berufliche Teams oder Paare ist so eine urbane Wanderung ein spannendes Erlebnis. Es zeigt sich schnell für was eine Gruppendynamik bei euch vorherrscht. Wer macht den Plan? Wer wandert am liebsten einfach nur mit und überlässt anderen die Route? Das zu wissen, kann für die Planung von Reisen sehr hilfreich sein. Denn wenn ihr keinen in eine Rolle zwingt, auf die er eh keine Lust hat, haben alle ein besseres Erlebnis. Vorausgesetzt natürlich, es sind nicht alle gern nur dabei, statt mit der Karte voraus. 😉
Bei uns im Team ist Tobi der Routenplaner, er hat den Überblick und ein gutes Gespür für die spannendsten Wege. Außerdem sieht er jedes Eichhörnchen! Freedi organisiert die Tour und sorgt dafür, dass alle heil wieder ankommen und vor allem nichts vergessen. Anni geht am liebsten einfach mit und entdeckt unterwegs viele Details, auf die sie gern aufmerksam macht und Flow hat zumeist schon bevor es losgeht die Infos zu allen Wegpunkten und Sehenswürdigkeiten gelesen, die uns begegnen werden.
Wie ist es bei euch? Mit wem geht ihr wandern und wer bestimmt, wo es lang geht?
Hier haben wir mit Tatonka Mecklenburg-Vorpommern unsicher gemacht:
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