Hinter dem wohl klingenden Namen ELE MISKO verbindet sich mein absolutes Lieblingsschmucklabel dieser Tage! Wenn man sich durch die Homepage der australischen Künstlerin klickt, welche zur Zeit in Berlin arbeitet, begegenen einem wunderbare Designentwürfe, die so kraftvoll und gleichzeitig schlicht sind, dass man sie am liebsten gleich alle probieren würde!
Und genau das, haben Lisa und ich auch getan! Inspiriert durch das Lookbook der aktuellen Kollektion, haben wir einfach selbst ein kleines Shooting mit den hinreißenden Stücken veranstaltet, wobei uns sehr schnell klar wurde, dass die Schwierigekeit im Umgang mit den Ringen wohl darin liegen würde, sich als Kunde letztendlich zu entscheiden! Ob man die Kostbarkeiten dann im Alltag tragen möchte, oder zu besonderen Gelegenheiten, dass kommt wohl auch auf das jeweilige Modell an. Denn während einige der Klunker sich mühelos und unmerklich anschmiegen, muss man bei anderen doch etwas Vorsicht und Obacht walten lassen.
Die geometrischen Formen, die Schwere mancher Stücke, die filigrane Verarbeitung wieder anderer, sowie der Einsatz natürlicher Steine, dies alles hat uns sehr neugierig werden lassen. ELE MISKOs Schmuckstücke sind so einzigartig, dass sie für sich stehen! Für die Ringe werden verschiedne Metalle, wie Silber, Gold, Rotgold, Kupfer, Messing, Titan und Aluminium verwendet.
Neugierig und begeistert wie wir sind, wollten wir es aber noch ein bisschen geneuer wissen und haben nachgefragt, ob ELE MISKO (EM) bereit wäre, uns in einem kleinen Interview noch ein bisschen mehr über sich und ihre Arbeiten zu verraten!
Das spannende Ergebnis lest ihr hier:
FSD: Was verbindest du mit deiner Heimat Australien?
EM: Die Kollektion enthält 2 Komponente: Die Architektonische und die Organische. Bei ersterem werden Metalle und industriell erinnernde Metallbolzen verwendet, während bei zweitem der Fokus auf organischen Steinen liegt. Der Kontrast kommt einerseits vom Leben in der Stadt und andererseits vom Leben auf dem Land und ist von beiden inspiriert – Natur und künstlich gestalteten Strukturen.
Schmuck und Architektur haben viele Gemeinsamkeiten. Architektur berücksichtigt die Erde, die Landschaft und den Raum darum und nutzt ähnliche Materialien. Mit Schmuck designt und baut man etwas in einem kleineren Maßstab mit dem Kontext des Körpers, also noch einmal der Kontrast von organisch und künstlich.
FSD: Nach deinem Abschluss mit dem „Bachelor of Fine Arts majoring in Metals and Jewelry“ an der Monash Universität Melbourne bist du viel gereist und schließlich nach Berlin gekommen, um hier zu arbeiten. Was ist hier im Gegensatz zu deinem Heimatland anders und wie beeinflusst diese vielfache Verschiedenheit deine Arbeit?
EM: Berlin hat eine sehr enge internationale und kreative Gesellschaft. Jeder ist offen, hilfsbereit und inspirierend. Das macht es einfach hier zu arbeiten und permanent von anderen zu lernen.
Bezogen auf mein Design, war ich immer von Architektur fasziniert. Ich erinnere mich daran, als die Faszination begonnen hat als ich mit 11 Jahren Wallpaper und andere architektonische Zeitschriften angefangen habe zu kaufen. Meine Familie reiste jedes Jahr in neue Teile der Welt und so habe ich permanent neue Stadtbilder mit alten und neuen Gebäuden und Strukturen erkunden können. Vor allem liebe ich den urbanen Kontrast an dem Schnittpunkt Flinders und Swanston; die neogotische Kirche, die „Victorian era station“ und der dekonstruktive Stil des Federation Squares. Ich fühle mich sehr zu Objekten hingezogen, die zuerst minimal in ihrer Form scheinen und erst bei näherer Betrachtung aus tausend, kleineren Elementen bestehen. Fed Square macht genau das in einem faszinierenden organisierten Chaos.
Ich liebe auch den Kontrast von Materialien, Steinen, Glas, Metall, Holz und Beton. Das Art und Design Gebäude der Monash Universität war ebenfalls ein inspirierender Ort für mich, an dem ich meine Studententage verbracht habe. In Deutschland sind die Gebäude älter und jünger. Es ist schön, diese alten Bauten, Seite an Seite mit sehr modernen Gebäuden und Strukturen, zu sehen, welche sicherlich auch Einfluss auf meine nächste Kollektion haben werden.
FSD: Was fasziniert dich am Schmuckdesign und wieso ist genau das das Richtige für dich?
EM: Es ist eine Mischung aus Wissenschaft, Design, Gebäude, die Auseinandersetzung mit Materialien, das Nachdenken über Körper, Intrigen und das Lächeln in Menschen.
FSD: Wieso ist gerade der Opal so wichtig bei dir?
EM: Der Opal ist mein Geburtsstein für den Monat Oktober, also wurden mir als Kind immer Opale geschenkt. Ich fand es absolut faszinierend wie die Natur solch ein kleines magisches Objekt kreieren kann. Jeder einzelne ist ein Unikat und jeder umfasst sein eigenes kleines Universum, welches von den Menschen gezeichnet wird. Sie erinnern uns an die Galaxien, das Universum und das darüber hinaus. 97% aller Opale weltweit kommen aus Australien, daher wurden diese in der letzten Zeit zu Touristen Souvenirs. Ich wollte sie ins Leben zurückrufen, indem ich sie in einem gegenwärtigen Kontext zeige.
FSD: Was meinst du, wodurch werden deine Schmuckstücke einzigartig?
EM: Durch die Integration der Opale. Ich wollte die Steine auf die schönste und minimalistischste Art und Weise wie möglich präsentieren, sodass wir die Gestalt, sowie manchmal die Vorderseite und Rückseite sehen können und es uns ermöglicht wird, den Stein anzufassen, zu fühlen und mit ihm in Verbindung zu kommen. Außerdem wollte ich erkunden, wie Schmuck am Körper getragen werden kann und wie er am besten passt. Manche Teile können in 8 unterschiedlichen Arten getragen werden, verknüpft mit anderen, gestapelt um neue Strukturen zu kreieren. Im Moment arbeite ich an Armreifen für die Ohren.
FSD: Ui, das klingt so, als sollten wir es im Auge – ähh Ohr behalten!
FSD: Deine Arbeiten sind oft sehr minimalistisch. Was macht für dich den Reiz an solch cleanen Entwürfen aus?
EM: Mich ziehen einfache Formen mit inneren Komplexen an, oder eine Form, die von weitem simpel erscheint, aber aus winzigen Elementen besteht. Ich mag auch die Idee, Ringe zu stapeln, um komplexere Formen zu kreieren.
FSD: Und sag mal, sind dir deine eigenen Entwürfe schon auf der Straße begegnet?
EM: Zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht. Allerdings freue ich mich auf diese entzückende Erfahrung.
FSD: Gab es einen speziellen Moment in deiner bisherigen Laufbahn, der dich besonders stolz gemacht hat?
EM: Der Launch meiner ersten Kollektion.
Wir sind auf alle Fälle nicht nur ganz angetan von den aktuellen Entwürfen, sondern zudem nun um so gespannter auf die kommenden Neuheiten, doch bis dahin, kann ich ELE MISKO vielleicht einen kleinen Gefallen tun, denn ich habe zum Geburtstag eines ihrer Prachtexemplare geschenkt bekommen und trage meinen neuen Liebling seither fast ununterbrochen! Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder in Berlin!
Wer auch Lust bekommen hat die Hübschlinge mal zu probieren, der findet im BAERCK Store eine wundervolle Auswahl oder klickt sich durch den Shop! Zudem können wir euch ELEs Blog nur an Herz legen, wenn ihr erfahren wollt, wie es hinter den Kulissen der Schmuckmacherei zugeht!
Wir bedanken uns für die Möglichkeit die Ringe mal so ausführlich testen zu dürfen und natürlich für das schöne Interview und drücken der mehr als sympathischen Designerin alle Daumen für ihre weiteren Pläne!