Die ganze FASHION WEEK über hatte ich keine Zeit, Schiss vor Freitag zu haben. Es gab wirklich immer genug zu tun, womit man sich prächtig ablenken konnte. Aber nach meinem kurzen Besuch beim FASHION BLOGGER CAFÉ war es dann so weit! Was genau mich dazu veranlasste, mir so doll ins Hemd zu machen?
I tell you: Jedes Jahr präsentiert die Kunsthochschule Berlin mit der seeFASHION-Show Modekunst aus Weißensee. Dabei kann man die Arbeiten von Studenten, Absolventen, Meisterschülern, Designern und Labels bestaunen. Normalerweise stolzieren dort höchst elegant anmutende professionelle Models über den Laufsteg, doch da sich dieses Mal meine lieben Freundinnen Esra Altin und Marielena Stark unter den Künstlern befanden, kam alles anders. Freunde und Bekannte sollten die Stücke tragen, für die die beiden monatelang geschuftet hatten.
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Der Groschen ist bei euch wahrscheinlich inzwischen gefallen und oui: Meine Wenigkeit sollte auch über den Laufsteg stolpern, der beim ersten Betrachten ungefähr 20km lang schien. Wenigstens waren die anderen fünf Mädels genauso große Schissbuchsen wie ich. So konnten wir gemeinsam ein bisschen rumheulen, was wir uns da angetan hatten. Jegliche Art von Nahrungsaufnahme war also aus Gründen der Nervosität den Tag über ausgeschlossen und dies wurde auch nicht besser, als die Direktorin vor Beginn der Proben verkündete, dass die Show bitte ganz straight und clean, ohne große Faxen am Ende des Laufstegs ablaufen sollte. Diese Mitteilung stand in Kontrast zu der Ansage, die uns von den Designerinnen selbst zuvor gemacht worden war, nämlich den Laufsteg zu unserer Bühne zu machen und uns vor den Fotografen in heftigste Ghetto-Posen zu werfen, als gäb es keinen Morgen mehr. Wenn wir nicht vorher schon die größte Exoten-Truppe gewesen waren, spätestens jetzt besiegelten wir unser Schicksal.
Aber egal, Augen zu und durch und so (habe ich ein wenig zu wörtlich genommen wie ihr später sehen werdet!).
Mit all unseren Baustellen ließ man uns aber zum Glück nicht allein. Superduper Motivatorin und Coach Lisa Schröter packte ihre wirkungsvollsten Zauberkräfte aus und schaffte es tatsächlich irgendwie, uns innerhalb von wenigen Stunden so aufzupeppeln, dass zumindest die Gefahr von schlimmen Nervenzusammenbrüchen gebannt war.
Als es sechs Uhr schlug, gab es schließlich kein Zurück mehr! Kaugummi kauend, mit Goldschmuck behangen und von der großartigen LENA FLEISCHER mit zahlreichen aufgeschminkten blauen Flecken verziert stolzierten wir zu IGGY AZALEAs MY WORLD über den Laufsteg und boten den Fotografen wohl einen recht eigenwilligen Anblick.
Alle Aufregung war auf einmal wie weggeblasen und übrig blieb nur pures Adrenalin! Und nicht nur mein werter Herr Freund (der mich ja liebt mich und befangen ist) war danach begeistert wie wunderbar selbstsicher und gelassen die ganze Truppe gewirkt hatte. Von vielen Seiten bekamen Esra und Mari die tollsten Komplimente für ihr mutiges Konzept. Wir Mädchen konnten uns also getrost auf die Schultern klopfen! Belohnungen in hochprozentiger Form gab es danach en masse auf der Aftershow-Party, auf der sich der ganze Stress des Tages endlich in nullkommanix weggetanzt wurde!
Die große Karriere als neuer Stern am deutschen Topmodel-Himmel winkt mir nun nicht, aber das ist gar nicht schlimm. Mit diesem Tag wäre trotzdem ein ganz großer Punkt auf meiner persönlichen Dinge-die-ein-Mädchen-in-ihrem-Leben-mal-gemacht-haben-will-Liste abgehakt!
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Fotos: Lisa & Lillian Stutz