Mit den Berliner Fahrradkurieren um die Wette flitzen, bergauf fahrend überholen und dabei lässig zwinkern, einen Turbostart an der Ampel hinlegen oder mit quietschenden Reifen zum Stehen kommen – kein Ding – mit dem GOCYCLE.
Einen Tag lang habe ich die Straßen der Hauptstadt unsicher gemacht und aus dem kleinen Flitzer rausgekitzelt, was zu holen war.
Zuerst muss man sich mit dem Design der Höllenmaschine anfreunden. Mir gefiel es beispielsweise auf Anhieb, weil es irgendwie so niedlich ist. Meinem Liebsten war es auf den ersten Blicke allerdings nicht robust und stattlich genug. Ein Glück, denn wenn es mir schon so gut gefällt, probiere ich natürlich auch gleich aus. Anschaltknopf finden, feste drauf drücken und dann passierte auf der LED Anzeige des Lenkers eben die Szene, die die meisten von uns noch aus KNIGHT RIDER von KITT kennen, dieses Wuuusch Wuuusch und dann geht die rote Anzeige so hin und her. Saucool. Danach heißt es aufgesessen und losgestrampelt.
Während der Fahrt stehen verschieden Programme zur Verfügung, wobei ich zugeben muss, dass ich nur darauf aus war, möglichst schnell in Schwung zu kommen. Wenn ihr dann ein wenig Geschwindigkeit gesammelt habt, will der rote Button am Lenker gedrückt werden und dann setzt das Bike, ganz von allein, zum Spurt an! Ihr könnt damit offizielle 25km/h erreichen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zeitweise echt fixer unterwegs war.
Bergab oder auf langen geraden Strecken, lasst ihr im Stadtverkehr damit die meisten Karren hinter euch, ohne ins Schwitzen zu kommen. Klar, müsst ihr selbst immer wieder treten und euch auch in die Pedale legen, aber durch den 220 Watt Motor unter eurem Allerwertesten, sind diese kleinen Trainingseinheiten eher Spaß, als Ernst zu nehmende Anstrengungen. Das GOCYCLE eignet sich definitiv für Menschen die ein gutes Stück mit ihrem Fahrrad zur Arbeit düsen müssen, es ständig eilig haben und mit einem breiten Lächeln (abgesehen von einigen Fliegen zwischen den Zähnen) ihr Ziel erreichen wollen.
Zudem sollte man schon Lust haben, neue Leute kennen zu lernen, denn allein an dem einen Tag haben uns so viele Interessenten angesprochen und wollten alles mögliche über dieses Fahrrad wissen, dass wir uns schon ein wenig wie kleine Promis vorkamen. Einer wollte sogar ein Foto von uns und dem Fahrrad machen. Ich glaube aber, auch wenn ihr nicht in der Stadt wohnt, bietet der Sausewind euch viele Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise um zum nächstgelegenen Konsum zu düsen oder euren Schwarm im Nachbardorf zu besuchen.
Investieren muss man, laut der Homepage von GOCYCLE leider ein kleines Vermögen von 3.500 Euro. Dafür erhält man aber echte Lebensqualität. Ihr kommt nicht mehr mit miefigen Schwitzeflecken im Büro an, erhaltet einen kleinen Aufmerksamkeitsmagneten, spart einfach enorm viel Zeit und wirklich, es macht einen Heidenspaß!
Ich hätte allerdings schon ziemlich Schiss, das GOCYCLE in der Stadt irgendwo anzuschließen und dann mal kurz zu verschwinden. Ich nehme einfach an, dass lange Finger nicht lange auf sich warten lassen würden. Also, schlage ich vor, ihr investiert auch gleich in eine Alarmanlage oder ein dickes Vorhängeschloss und einen guten Helm, denn den solltet ihr beim Fahren definitv auch aufs Rübchen setzen!!!
Und wenn ihr eine Kreuzfahrt oder einen anderen Urlaub plant, während dem ihr nicht auf euer Radle verzichten wollt, dann tütet ihr es einfach ein. Räder ab, ummontiert hier und da und ab ins Köfferchen damit! Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich mit dem Ding einfach durchbrennen sollen, Mist! Ich hätte überhaupt nichts dagegen einzuwenden, mit dem Flitzer kommende Woche auf der Fashion Week meine Mobilität zu verdreifachen und dabei blendend auszusehen!
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