Ach herrje, werdet ihr euch denken, wenn ich euch diese Bilder präsentiere. Um Gottes Willen, hab ich bei mir gedacht, als wir das Lafayette betraten und mit wachen Augen feststellten wo wir dort hinein geraten waren.
Offiziell als exklusive Modenschau gedacht, die den neusten Trends auf die Schliche kommen wollte, würde ich mal ehrlich feststellen, dass wir wohl eher bei teuren Fummeln für wen auch immer gelandet sind. Mit 2013 hatte das Ganze so wenig zu tun, wie mit Stilbewusstsein. Hauptsache es werden über 700 Gäste plus mindestens 1 geladen, für die nicht ausreichend Platz ist, nur um arme Models, die sich wohl merklich am liebsten eine Tüte über den Kopf gezogen hätten, einmal im Kreis auf und ab laufen zu lassen. Dazu passend verziert mit dezenten Nummernschildern, damit der modebewusste Mensch von vorgestern, auch gleich den ganzen Grusellook vor Ort shoppen kann.
Während die meisten geladenen Promis wohl etwas Besseres zu tun hatten, drappierten Madame von BERLINSPIRIERT und ich uns auf die Dekorationsblöcke und wussten nicht, ob wir vor Entsetzten weinen oder einfach etwas trinken sollten. Wie ihr euch denken könnt, haben wir uns fürs Zweite entschieden, was zwar unsere Wahrnehmung enorm zu vernebeln schien, jedoch nicht über die Furchtbarkeiten des Dargebotenen hinwegtrösten konnte.
Wenn ihr Schlappen und Krempenhüte, Glitzerjacken und lahme Blazer für die kommende Saison unbedingt in euren Schrank einsperren wollt, dann hättet ihr auf eure Kosten kommen können. Wir jedenfalls hatten zwischenzeitlich genug vom Glupschen und schauten mal, wie der Rest vom Fest sich die Zeit vertrieben hat. Betty Amrhein knabberte beispielsweise während der Show genüsslich an einem Schokoriegel und Herr Luckenbill schlawenzelte auch ein sechstes Mal über den roten Teppich. Schon hier empfand ich mich besser unterhalten, als von dem „Trend Défilé“ und daher wird es euch nicht verwundern, dass ich es vorzog, meine Kamera und sämtliche Ambitionen künstlerisch tätig zu werden in der Tasche zu lassen und mich stattdessen mit ein paar Schnappschüssen begnügte, die durchaus genügen wie ich finde, um euch das Ausmaß der Furchtbarkeiten vor Augen zu führen.
Was mir aber wirklich ausgezeichnet gefallen hat, neben dem unermüdlichen Einsatz der Nebelmaschine, waren die Ohrgehänge der Hostessen, getreu dem Motto: Wenn schon, denn schon! Schön mit Bling Bling auf dicke Hose machen, vermute ich doch mit meinen Schnäppchen liebenden Äuglein die 1 Euro Glitzerklunker aus dem H&M Sale erspäht zu haben. Gut so, denn mein Vorschlag für den Trend Défilé ist nämlich, sich auch mal was zu sparen.
Etwas Gutes hatte der Abend jedoch, wir haben unsere Bauchmuskeln definitv einem Intensivtraining unterzogen und sind als „gut gelaunte Menschen“ bei FASHERIA auf frischer Lästertat ertappt worden.