Wer unsere Beiträge fleißig verfolgt weiß, dies ist Teil drei einer wunderschönen Wanderreise durch die Region Bern in der Schweiz, welcher uns hinauf zum Gelmersee führen wird. Gestartet sind wir in Gstaad mit einer Tagestour zum Lauenensee, weiter ging die wilde Fahrt nach Kandersteg mit einer atemberaubenden Tagestour entlang des Oeschinensee, bis hin zum Blausee! Und jetzt meine Lieben, zeigen wir euch was es bedeutet in die Jungfrau Region einzutauchen! Haslital, samt Grimselwelt wir kommen und nehmen sowohl Hängebrücken als auch eine der steilsten Standseilbahnen aller Zeiten in Angriff!
Von Kandersteg machen wir uns auf, die Grimselwelt zu erkunden. Ich kann euch jetzt schon verraten, es wird spannend! Vielleicht auch ein bisschen gruselig und besonders Sherlock Holmes Fans (ich geh mal davon aus, dass ich viele solcher unter euch fleißigen Lesern habe 🙂 sowie Naturliebhaber, Bademeister & diejenigen die auf Nervenkitzel stehen werden bei unserem Besuch am Gelmersee auf ihre Kosten kommen!
Willkommen in der Grimselwelt
Die Jungfrau Region ist ein toller Ort für spannende Erzählungen sowie Sagen. Und hat ganz nebenbei einige atemberaubende Naturschauplätze und Kulissen zu bieten, die ihr euch vorstellen könnt! Das Haslital, insbesondere mit den Stauseen am Grimselpass gehören zum Einzugsgebiet der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) mit seinen Wasserkraftwerken u.a. am Grimsel. Mit neun Wasserkraftwerken und acht Speicherseen produziert die KWO jährlich zwischen circa 2100 und 2300 Gigawattstunden (GWh) elektrische Energie.
Hier gibt es als Besucher der Region unglaublich viel zu lernen und zu erleben. Die Grimselwelt, im Berner Oberland, ist nämlich ein Engagement im Tourismusbereich der KWO. Hier sind Kraftwerke und ehemalige Werkbahnen für den Tourismus geöffnet worden. Brücken, Wanderwege, Restaurants und Hotels werden von der KWO unter der Grimselwelt vermarktet und betrieben.
Doch keine Sorge, es wurde dafür keine monströse Infrastruktur geschaffen, sondern zugänglich gemacht, was durch den Bau der Stauseen und Kraftwerke bereits vorhanden war und wiederinstandgesetzt, was einst verschütt gegangen ist.
2010 erhielt die Grimselwelt den wichtigsten Schweizer Tourismuspreis Milestone und wurde mit dem ersten Rang in der Hauptkategorie „Herausragendes Projekt“ ausgezeichnet. Tobi und ich finden, das ist ein sehr guter Grund, sich hier genauer umzusehen!
Unser Aufenthalt im Hotel und Naturresort Handeck
Als Ausgangspunkt unserer Expeditionen wählten wir das Hotel und Naturresort Handeck. Und bevor ich gleich beginne, euch von diesem entspannenden und leckeren Fleckchen Erde vorzuschwärmen, lasst mich kurz erwähnen, dass die Anreise zum Hotel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ganz einfach funktioniert.
Wir selbst sind, wie ihr aus unseren vorangegangenen Beiträgen sicher wisst, fleißige Nutzer des Swiss Travel Pass und so war es selbstverständlich für uns, auch unseren Besuch in der Grimselwelt mit Bus, Bahn und Schiff anzutreten!
Gedacht, getan! Und so erreichten wir das in den Höhen thronende Hotel und Naturresort Handeck ganz entspannt per Bahn- und Busfahrt!
Oh, Freunde, ich will euch an dieser Stelle nicht zu viel vorschwärmen, dass wäre gemein, aber ich möchte euch diesen wunderschönen und familienfreundlichen Ort, mitten in den Bergen, wirklich ans Herz legen.
Neben einem großzügigen Wellnessbereich samt schickem Außenpool, Sauna, Kneippbecken und Co. gab es unfassbar leckeres, auf unsere Bedürfnisse abgestimmtes Essen!
Und egal ob ihr euch im Spa tummeln, auf den Liegen im Außenbereich entspannen, in der Sauna schwitzen, oder euer Frühstücksei auf der Terrasse aufschlagen wollt, ihr habt von überall eine richtig tolle Aussicht.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen, die unterschiedlichen Räumlichkeiten und Angebote des Hotels ausführlich zu erkunden! Und so genehmigten wir uns nach einem langen Wandertag einen Drink im Pool, genossen das entspannte Ambiente beim Mehrgängemenü am Abend und freuten uns morgens darüber neben Sonne, auch jede Menge hausgemachtes Speiseeis im Hotelkühlschrank vorzufinden!
Wer Tobi kennt weiß, Kuchen und Eis sind seine Lieblinge! Ganz besonders, wenn sie so köstlich sind wie hier!
Und ich – mit meiner Laktose Unverträglichkeit, hatte gar keine Probleme satt zu werden! Gebt eure Wünsche und Bedürfnisse einfach bei der Buchung mit an und man wird sich bestens um euch kümmern!
Ich hatte die Auswahl zwischen diversen Milchalternativen, meinen eigenen sehr leckeren veganen Joghurt und genoss damit die absolut beste Kost, um für die aufregenden Urlaubstage gerüstet zu sein.
Das Hotel ist wirklich extrem familienfreundlich und so dürfen Kinder (0-15 Jahre im Zimmer der Eltern) zum Beispiel im Mai, Juni und Oktober kostenfrei Ferien machen. Das beinhaltet die Übernachtung und das Essen! Außerdem gibt es einen Spielegarten und Erlebnispfade, die erkundet werden wollen!
Grandios ist auch die gratis E-Tankstelle, wo man sein Elektronikmobil kostenlos rund um die Uhr „auftanken“ kann. Der Strom des Hauses wird übrigens – wie sollte es auch anders sein in der Grimselwelt – aus Wasserkraft gewonnen und so verwundert es auch nicht, dass man den neuen VW Golf mit Elektromotor vor Ort Probefahren kann.
Wir selbst haben nicht im Haupthaus, sondern im Chalet gewohnt! Das gemütliche Zimmer, direkt am Berg, hat uns bestens träumen lassen. Ich fand besonders lustig, dass es durchs Bad zum Balkon ging. So konnten wir in der Frühe beim Duschen einfach die Tür offenlassen und standen praktisch direkt nackend in der Natur! Herrlich!
Für uns, der ideale Ausgangspunkt, für einige spannende Tage voller unvergesslicher Erlebnisse in der Grimselwelt!
Wir fahren mit der Gelmerbahn – Der steilsten, offenen Standseilbahn Europas!
Nur wenige Schritte vom Hotel Handeck entfernt, begannen wir unseren Tagesausflug hoch hinauf in die Berge! Dazu brauchten wir lediglich einem kleinen Pfad folgen, der uns innerhalb weniger Gehminuten so gut wie zur Talstation der Gelmerbahn bringen sollte.
Ich schreibe jetzt so gut wie, denn zwischen der Bahn und uns lag zu meiner Überraschung eine nicht ganz kleine Hängebrücke!
Ihr merkt schon, man kann in der Grimselwelt nicht nur vergnüglich Schlemmen und Nächtigen, Kraftwerke besuchen und unter Tage gehen, oder sich Abseilen, sondern darf auch die eigenen Grenzen ein wenig verschieben und über Hängebrücken spazieren! Für mich, mit meiner Höhenangst ein echter Nervenkitzel, direkt nach dem Frühstück! Und während mein lieber Mann Tobias die Zeit nutzte, die ich mich Zentimeter für Zentimeter vorwärts, über die Brücke schob, knipste er fleißig Bilder und genoss die Aussicht! Teamwork eben.
Ich wusste aus unserem Prospekt, „wer den Nervenkitzel sucht, findet ihn definitiv auf der Gelmerbahn.“ Aber ich war sehr überrascht, dass ich mein Pensum an Aufregung schon vor dem Einstieg in die Gelmerbahn verbraucht hatte!
Die Gelmerbahn ist mit einer Steigung von maximalen 106 (!!!) Prozent die unbestritten steilste, offene Standseilbahn Europas. Heißt – ich würde an diesem Morgen ein weiteres Mal über mich hinauswachsen dürfen und eine ganz neue Erfahrung machen können! Juchu!
Ein Blick den Berg hinauf machte deutlich, diese Bahn meint es ernst! Früher wurde die Gelmerbahn für den tonnenschweren Transport von Baumaterialien genutzt, die für die Errichtung des Stausees von Nöten waren. Heute ist sie eben nicht stillgelegt, sondern bestens in Schuss und bereit, abenteuerlustige Wanderer im Nu vom Tal auf 1860 Höhenmeter zu katapultieren! Ok, sie fährt zum Glück langsam und rauscht nicht hinauf und hinunter wie eine Achterbahn. Das heißt im Umkehrschluss jedoch auch, ihr habt als Besucher wirklich lange was von eurer Fahrt!
Also gut anschnallen und Handys, Kameras und sonstiges Equipment sicher verstauen oder ganz festhalten!
Ihr startet eure Fahrt mit dem Rücken zum Berg! So habt ihr die ganze Zeit eine wirklich eindrucksvolle Aussicht auf die umliegenden Berge und die steil abfallenden Schienen unter euch!
Die Gelmerbahn ist ein Wunderwerk der Technik und bietet ein Beinahe-Senkrecht Erlebnis, was man so schnell nicht vergisst. Ich glaube sogar, ich werde es nie vergessen, denn ihr nutzt diese süße Bahn nicht nur für die Auffahrt, sondern im besten Falle auch für die spätere Abfahrt, wieder hinunter ins Tal!
Deshalb mein Tipp, stellt euch für die Rückfahrt, wenn möglich frühzeitig an! Ich bin zwar selbst kein Fan von Warteschlangen, habe das Prozedere hier aber gerne auf mich genommen, um bei der Talfahrt ganz vorne zu sitzen und so die beste Foto- und Erlebnisposition zu haben!
Und noch ein wichtiger Hinweis, bucht eure Fahrkarten für die Gelmerbahn frühzeitig im Voraus! Die Plätze sind begrenzt!
Habt ihr das erledigt, steht eurem Spaß oben in den Bergen, am Gelmerstausee nichts mehr im Wege! Denn nun erwartet euch eine herausfordernde Rundwanderung um den türkisfarbenen Gelmersee!
Die Rundwanderung um den Gelmersee
Dauer: circa 2 Stunden
Schwierigkeitsgrad: T3, anspruchsvolles Bergwandern, bitte achtet hier unbedingt auf die Beschilderung und informiert euch vorher im Tourismusbüro und auf der Webseite über die Bedingungen auf der Strecke!
Bevor wir unsere Wanderung um den Gelmersee begonnen haben, begrüßten Tobi und ich unseren Guide und Experten der Grimselwelt Thomes Huber. Er begleitete uns an diesem herrlichen Ausflugstag, um uns in alle Geheimnisse rund um den Gelmersee einzuweihen!
Für uns ein Glück, denn Thomas verfügt nicht nur über enormes Hintergrundwissen rund um alle Attraktionen der Grimselwelt, sondern erklärte uns auch, dass an diesem Tag die Rundwanderung aus Sicherheitsgründen nicht komplett machbar sei!
Ich wunderte mich zuerst, denn es war ein herrlicher Tag! Er hätte nicht schöner im Buche stehen können! 36 Grad, pure Sonne, kein Hauch Wind. Mir war nicht wirklich klar, wo hier eine Gefahr für Wanderer lauern könnte. Aber, ich bin ja auch ein Fischkopf und keine Bergziege und so spitzte ich meine neugierigen Öhrchen ganz artig, als Thomas zu erklären begann.
Die Wanderung rund um den Stausee ist anspruchsvoll und führt auch über einige Schneefelder. Da allerdings nicht nur am Tag unseres Besuches, sondern auch schon in den voran gegangenen Tagen extrem hohe Temperaturen vorherrschten, beschleunigte dies rasant das Schmelzen der unteren Eisschichten. Dadurch kann es zum Abrutschen der darauf befindlichen Schneemassen kommen.
Und eben hier liegt die Gefahr, als Wanderer von so einer abgehenden Lawine mitgerissen zu werden, oder sie gar selbst auszulösen! Deshalb an dieser Stelle einmal mehr mein Hinweis, erkundigt euch unbedingt vor euren Bergwanderungen über die aktuellen Verhältnisse und Bedingungen. Es wird euch nur zugutekommen!
Da wir nun wussten, dass wir nicht den ganzen See umrunden konnten, statteten wir zuerst der Staumauer einen Besuch ab. Wir beschlauten uns an den Infotafeln und trafen unterwegs auf eine Gruppe Künstler! Das fand ich grandios!
Denn während Tobi und ich oftmals in Eile sind und uns freuen, aber auch bemühen schöne Bilder von unseren Reisen mitzubringen, malte dieses Grüppchen sich einfach selbst das perfekte Urlaubsbild!
Herrlich! Diese Idee merke ich mir vor!
Und nachdem uns Thomas genau erklärt hatte, wie wichtig die Stauseen der Region für die nachhaltige Energieproduktion sind und wie feingliedrig das Versorgernetz aufeinander abgestimmt ist, schnürten wir unsere Wanderschuhe fester und begaben uns auf den Weg!
Bei der Rundwanderung kann man durchaus vom Bergwandern sprechen. Wichtig sind hier daher gute Trittsicherheit und damit auch gute Trekkingschuhe, denn der Weg am Boden ist nicht unbedingt immer durchgehend sichtbar. An manchen ausgesetzten Stellen ist der Weg mit Seilen und Ketten gesichert und hier benötigt ihr dann eure Hände fürs Gleichgewicht.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen und waren nicht mit unseren eigenen Wanderschuhen unterwegs, sondern haben einen Service unseres Hotels für die Tour in Anspruch genommen.
Denn das Hotel Handeck verfügt über ein ganz eigenes Lowa Testcenter. Das bedeutet nicht, dass ihr hier Wanderschuhe shoppen könnt, so wie ich zuerst dachte, sondern ganz einfach, dass ihr euch hier ein passendes Paar Wanderstiefel für eure Tour zum Testen ausleihen könnt.
Denn nicht jeder verfügt über geeignetes Schuhwerk und nur so ist es möglich hier oben sicher unterwegs zu sein! So kam es, dass Tobi und ich munteren Fußes in geborgten Schuhen, gut gerüstet und sicher verschnürt, die Wanderung antraten. Ich kann euch versichern, bei jedem einzelnen Schritt kamen wir hier oben ins Staunen und Ausschauhalten!
Manche Wanderungen sind sehr mühselig und lang und man freut sich die ganze Zeit darauf, endlich das Ziel zu erreichen. Nicht so hier oben! Jeder Schritt macht Freude und eröffnet neue Perspektiven und schicke Aussichten auf den herrlich schimmernden und in der Sonne glänzenden See!
Euch erwarten faszinierende Einblicke in die hochalpine Bergwelt. Denn entlang des Sees laden ursprüngliche Bachläufe und riesige Felsplatten zum gemütlichen Verweilen, Picknicken und Pausieren ein.
Bei teilweise steil abfallenden Felspartien helfen Trittsicherheit und eine Portion Schwindelfreiheit die Aussicht hinunter in den glitzernden, türkis schimmernden See zu genießen. Aber seid gewiss, ihr schafft das! Denn obwohl ich selbst ja nicht unbedingt schwindelfrei bin, hatte ich auf unserer Strecke keinerlei Probleme! Ich war viel zu sehr damit beschäftig, die Schönheit der mich umgebenden Natur zu bewundern!
Es duftete nach Wildkräutern! Hummeln und Schmetterlinge umschwirrten uns! Lilafarbene und gelbe Blüten schmückten unseren Weg! Eine Berghütte lud zum Verweilen ein. Ein Angler versuchte sein Glück und trotzte dem See einen Saibling ab!
Und überall um uns herum aufragende Gipfel. Hinabschnellende Wasserfälle. Kreisende Vögel und Blau soweit die Augen gucken konnten!
Aber wir wären ja keine echten Abenteurer, wenn es nur beim Genießen der Aussicht bleiben würde. Das funkelnde, blaue Wasser hat natürlich leise, aber bestimmt unsere Namen gerufen und so kamen wir nicht umhin, wenigsten einen Zeh ins Wasser zu halten.
Aber Achtung, Achtung, meine Lieben: Das Eiswasser mit einer Temperatur von unter 10 Grad hat es wirklich in sich! Also immer sachte.
Ein Stausee ist kein Badesee für ausgiebige Schwimmzüge. Wer auf so eine Idee kommt, bezahlt dies möglicher Weise mit seinem Leben! Denn die kalten Temperaturen schocken unsere Körper und wir müssen uns langsam und über eine längere Zeit an das kalte Nass gewöhnen! Dann geht auch einmal Eintauchen!
Oder ihr macht es wie Tobi, mein tollkühner Held, und hopst am Ende, nachdem ihr schon ein paar Mal im Wasser wart, sogar ganz hinein. Kopfüber hat er sich getraut und vollen Mutes das eiskalte, kristallklare Wasser genossen und ich hab heldengleich ein Foto davon gemacht! Jawohl!
Übrigens, wer nach den 2 Stunden reiner Wanderzeit noch nicht genug hat, kann auch noch 1,5 weitere Stunden Wegzeit dranhängen und auf der Gelmerhütte übernachten.
Als wir davon hörten, waren wir mehr als begeistert und schwärmten davon, wie wunderschön hier oben der Sonnenaufgang sein müsste. Natürlich waren wir so spontan auf eine Übernachtung nicht vorbereitet, aber Thomas berichtete uns, dass der Gelmersee nicht nur per Seilbahn erreichbar sei, sondern auch per Wanderschrittes.
Und so beschloss mein lieber Mann, am Morgen unserer Abreise, noch vor den frühen Vögeln aus den Federn unserer gemütlichen Hotelbetten zu schlüpfen und eine Sonnenaufgangswanderung hierher zu machen!
Gesagt. Getan! So ist er, der Tobi! Und während ich süßen Traumes vom Gelmersee und all den vielen schillernden Eindrücken vor mich her schnorchelte, wanderte mein Liebster los.
Wie die Maler am Tag zuvor, zeichnete er jetzt mit seiner Kamera die Bilder auf, die ihm noch lange im Gedächtnis bleiben und bald auch unser Wohnzimmer schmücken würden.
Er war so vertieft in sein Schaffen, dass er gar nicht bemerkte, dass er eben jene Wanderung, die wir am Tag zuvor gemeinsam mit Thomas gemacht hatten, erneut absolvierte!
Immer noch ein Stückchen weiter, eine weitere Aussicht genießend, arbeitete und knipste er sich voran, bis er schließlich freudestrahlend, der netten Dame von der Gelmerbahn ein breites Lächeln schenken konnte.
Denn normalerweise möchte bei der ersten Fahrt des Tages keiner der Passagiere wieder mit hinunter! Deshalb hatte Tobi bei seiner Rückfahrt auch die komplette Gelmerbahn für sich allein! Glückspilz muss man sein!
Und während ich im Hotel packte, ein Liedchen unter der Dusche trällerte, kleine Kristallmitbringsel für meine Freunde erwarb und mich dem Frühstückskaffee zuwendete, tippelte Tobi rasant über die Hängebrücke, sagte den Alpschweinchen des Nachbarn guten Morgen und war pünktlich zum Eisgenuss wieder bei mir!
Freudestrahlend zeigte er mir all seine unglaublichen Bilder und ich war fast ein bisschen traurig, ihn nicht begleitet zu haben! Aber nur fast! Denn mal ehrlich – Ausschlafen im Urlaub – das ist etwas verdammt Tolles!
Und so brachen wir gemeinsam, gut gestärkt und mit Rucksäcken voller prächtiger Erinnerungen, unsere Heimreise an. Natürlich per Postauto! Doch während der Fahrt hatten wir einen Einfall!
Wie wäre es denn, wenn wir ganz spontan ein weiteres kleines, einmaliges Erlebnis in unsere Route einbauen würden? Grandios natürlich! Und so erfüllte mir Tobi einen Herzenswunsch und ich durfte Bekanntschaft mit Familie Tatzelwurm schließen! Seid gewarnt, es folgt ein äußert fantasiegetragener Kurzbesuch der Aareschlucht!
Auf Stippvisite in der Aareschlucht
Darf ich euch vorstellen: Dass Wunder von Loch Ness im Haslital, oder nennen wir es doch den Basilisken der Schweiz!
Greift zu den Zauberstäben, packt eure Habseligkeiten, versteckt eure Liebsten, denn Lord Voldemort ist zurück. Naja, so gut wie. Für mich fühlte es sich auf alle Fälle so an, als wir unseren Besuch in der Aareschlucht kurzentschlossen antraten! Einmal aus dem Bus gehüpft, der direkt am Eingang der Schlucht hält, gab es kein Entrinnen mehr! Das nächste Abenteuer lag uns im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen!
Denn in der schönen Aareschlucht geht es für den aufmerksamen Beobachter gruslig zu! Es leben hier versteckt übergroße Glühwürmchen, die entfernt an einen Lindwurm, sowie an einen Drachen erinnern! Sie heißen Tatzelwürmer! Ohhhaaa!
In der Aareschlucht erzählt man sich, dass der Tatzelwurm wie ein Basilisk bei Harry Potter entstehen soll. Um die Geschichte mal zu zitieren:
Ein Hahn legt ein schwarzes Ei in einen See, wo es von der Sonnenwärme ausgebrütet wird. Aus dem Ei schlüpft ein Tatzelwurm, der möglicherweise zu einem Lindwurm heranwächs. Et voila: Ein Tatzelwurm ist geboren. – Tatzelgeflüster
Wie der Hahn an das schwarze Ei kommt, ist mir noch nicht ganz klar, aber ich schätze mal, das ist eine andere Geschichte. Deshalb fahre ich einfach mal mit unserer Unternehmung, die unbedingt zum Nachmachen animieren sollte, fort!
Zwischen den Ortschaften Meiringen und Innertkirchen hat der Fluss Aare in tausenden Jahren einen Lauf erodiert und dabei eine 1,4 Kilometer lange und bis zu 200 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Die Aareschlucht!
Wer hier hindurch läuft, kann die Kraft der Natur so stark spüren, so heißt es, wie an kaum einem anderen Ort auf der Welt. Dieses geradezu mystische Erlebnis wird durch das eiskalte Gletscherwasser verstärkt, welches sich unermüdlich durch die schmale Schlucht presst. Die angrenzenden majestätischen Felswände ragen gefühlt in unendliche Höhen hinauf.
Dazu kommt, dass der Pfad durch die Schlucht auf hochliegenden Planken erfolgt, die zum Schwindeln geradezu einladen! Also welch passenderen Ort kann sich ein Tatzelwurm wohl aussuchen?
Doch keine Angst, meine liebsten Leser. Die Tatzelwürmer zeigen sich nur ausgesuchten Seelen! Das Besondere ist: Bei einer Wanderung durch die Schlucht, muss man nach ihnen Ausschau halten. Es heißt, drei von ihnen seien zu finden. Wir sind, nach emsigem Suchen, fündig geworden. Aber ich werde euch hier keinesfalls auf den Grund des Rätsels helfen, da müsst ihr schon allein vor Ort auf die Pirsch gehen! Tut mir Leid!
Doch seid gewarnt, ihr findet vielleicht nicht den Tatzelwurm, aber der Tatzelwurm wird euch finden…
Sherlock Holmes & Der Reichenbach Fall
Und während die einen Ausschau nach den Lindwürmern halten, kommen die anderen ins Haslital, um dem Geist von Sherlock Holmes einen Besuch abzustatten! Dachtet ihr, mit den grausigen Tatzelwürmern wäre die Geschichte schon zu Ende? Nein, dieser sagenumwobene Ort kennt scheinbar keine magischen Grenzen!
Und als Fans von Sherlock und Watson werden eure Herzen hier ebenso schnell klopfen, wie die von Naturfreunden und Bergliebhabern! Ich selbst habe die Sherlock Bücher verschlungen und die Filme und Serien geliebt und wünschte, wir hätten vor Ort mehr Zeit gehabt, tiefer in diese Welt voller Knobeleien und Mysterien einzutauchen!
Denn wer erinnert sich denn nicht an den finalen Kampf zwischen Sherlock und seinem Erzfeind Moriaty?
Dieser trug sich nämlich an keinem anderen Ort, als dem weltberühmten Reichenbach Wasserfall, direkt hier in der wunderschönen Schweiz, vor unseren Nasen zu.
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So ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sich im beschaulichen Meiringen, im Haslital, natürlich mehr als nur eine Sherlock Holmes Gedenkstätte befindet. Alles rund um Sherlock findet ihr hier. Neben einem eigenen Sherlock Holmes Museum samt kunstvoller Statue, dass wir schon ganz weit oben auf unserer Noch-Zu-Besuchen-Liste vermerkt haben, findet ihr hier wirklich Krimispass für die ganze Familie!
Wenn das mal nicht der perfekte Anreiz ist, der wunderschönen Jungfrau Region bald wieder einen Besuch abzustatten! Wir können es selbst kaum erwarten und wünschen euch an dieser Stelle schon jetzt eine ganz unvergessliche Reise in die Schweiz!
Wenn ihr der Grimselwelt einen Besuch abstattet und euch mit der Gelmerbahn in schwindelnde Höhen schwingt denkt doch einfach mal an uns!
Bis dahin, alles Liebe eure Freedi
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