Hola, Amigos! Nach genau einer Woche Ressorterfahrung und bitte einmal den Hintern hinterher tragen lassen haben wir uns nun aufgemacht das wahre Mexico zu erkunden.
Denn wenn man schon einmal hier ist, sollte man sich die Zeit nehmen, sich ausführlicher mit Land, Leuten und den kulinarischen Besonderheiten und Gebräuen vertraut zu machen.
Aus Erfahrungsberichten von Freunden wissen wir zwar, das dass Bussnetz in Mexiko sehr gut ausgebaut zu seien scheint, haben uns aber trotzdem entschieden, für unseren Urlaub einen Mietwagen als treuen Begleiter für die kommenden Wochen zu chartern. Diese Entscheidung hat zum Einen definitiv mit einem riesigen grünen Koffer zu tun, den Freedi seit Neuestem ihr eigen nennt und zum Anderen mögen wir es einfach auch, spontan und unabhängig zu entscheiden und unseren Tagesablauf selbst in die Hände zu nehmen. Wir liebäugeln sogar für unseren nächsten Urlaub mit der Idee ein Land per TUI Camper zu erkunden, denn dann hätte man förmlich sein eigenes Haus immer mit dabei. Meine Liebste ist schon ganz begeistert von der Idee, aber bis es soweit ist, fangen wir lieber erstmal kleiner an.
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Also orderten wir über TUI Cars schon von Good Old Germany aus einen Silberpfeil, der am Flughafen von Cacun schnurrend auf uns wartete.
Naja, so fast, denn hätte TUI Cars uns nicht im Vorfeld bei der Organisation geholfen, hätte unser Vorhaben schon hier ein Ende gefunden.
Gerade wenn ihr, wie wir, nicht eben mal fließend Spanisch sprecht, kann sich das Anmieten vor Ort als äußerst schwierig erweisen. Mit Händen, Füßen, einigen Zeichnungen, energischen und nicht mehr ganz geduldigen nachfragen meiner Freundin und noch dringlicherer Verhandlungen von mir, haben wir es irgendwann geschafft uns mit dem netten Amigo der Mietwagengesellschaft einig zu werden.
Schlüssel ins Schloss und ab ging die wilde Luzie! Nach unseren bisherigen Erfahrungen können wir euch noch einen weiteren Tipp mit an die Hand geben, knausert nicht an den falschen Stellen! Es lohnt sich definitiv in eine Vollkasko Versicherung und auch in einen rustikales Fahrzeugtypen zu investieren. Glaubt uns einfach, wenn wir sagen, dass ihr uns für diese Tipps dankbar sein werdet, denn die Mexikaner pflegen einerseits einen sehr eigenen Fahrstil, bei welchem der Blinker als reiner Anzeigenmodus für Überholvorgänge gesehen wird, rot bedeutet zudem soviel wie freie Fahrt voraus und zur Entschleunigung werden Huppel in allen nur erdenklichen Farben, Größen und Formen in den Aspahlt mit eingearbeitet.
Ihr merkt schon, zwei Wochen am mexikanischen Lenkrad gesessen und genug erlebt um ganze Bände voller Verkehrsanekdoten zu füllen. Fürs gute Gefühl und zur absoluten Hilfe in der Not haben wir uns zudem vor längerer Zeit eine ADAC+ Mitgliedschaft gegönnt, die uns auch schon auf anderen Trips die Haut gerettet hat. Nun aber weiter mit der Reise:
Nach einer kurzen Einweisung in den Wagen ging das Abenteuer per Automatikschaltung los. Immer Der Nase nach fuhren wir von Cancun Richtung Merida und nach gut einer Stunde kamen wir auch schon ins Schwitzen und das nicht wegen der Sonne, sondern – nennen wir es mal aufgrund eines kommunikativen Fauxpas der Bordmannschaft.
Wir starteten mit einer halben Tankfüllung und ich meinte noch zu Freedi lass uns erstmal fahren, der Tank reicht noch ne ganze Weile und so bogen wir Richtung Highway ab, während sie fortwährend irgendwas erzählte von zur Sicherheit mal doch erstmal voll tanken. Anscheinend hat sie nicht genügend gedrängelt und auch als wir auf einer menschenleeren Straße gefühlte Stunden gerade aus fuhren und sie zu mir meinte, hier steht die nächste Tankstelle kommt in 135 Kilometern, muss sie so undeutlich gesprochen haben, dass ich auch diesem Hinweis keinerlei Beachtung schenkte sondern happy und in bester Urlaubslaune, der Sonne entgegen sauste.
Stellt euch vor, die Straße ist kerzengerade bis zum Horizont, Links und rechts undurchdringliches, gigantisches Grün soweit die Augen blicken und kein anderes Auto zu sehen. Wir fühlten uns pudelwohl bis ich nach ca. 100 Kilometern immer mal wieder einen nervöser werdenden Blick auf unsere Tanknadel warf. Diese fiel zunehmend gen Null ab und es war weit und breit keine Tankstelle in Sicht. Nun wurde ich arg unruhig. Friederike meinte nur, dass sie ja gesagt hätte, dass die nächste Tanke in 135 Kilometern wäre. Mir wurde heiß und kalt zugleich.
Wieso kann Frau dass den nicht früher sagen?! Uns blieb nichts weiter übrig so lange zu fahren bis der letzte Tropfen den Tank verlassen würde.
Umdrehen war auch keine Option, denn die Straße war einspurig und die entgegengesetzte Fahrbahn befand sich irgendwo hinter der grünen Wand und war nicht mal zu erahnen. Nach einer Weile voller Unruhe wie weit wir es noch schaffen würden tauchten in der Ferne ein paar kleine Häuser auf. Wir atmeten tief durch und hofften dort ein Tropfen Benzin zu erhaschen. Es handelte sich um einen Kiosk und eine Mautstation. Wir parkten und machten uns auf Erkundungstour. Meine Nerven waren schon arg angegriffen aber warum auch immer marschierte Freedi mit einer Seelenruhe vom Kiosk zur Mautstelle, und verschwand dann irgendwo auf einem mexikanischen Hof.
Ich folgte ihr natürlich. Egal wieviel schiss die Kleene bei lauten Geräuschen oder vor auf der Straße streunenden Hunden auch hat, in solchen Situationen bringt sie nichts aus der Ruhe. An einer Hütte baumelten drei Hängematten mit schlafenden Männern darin. Für mich ein Grund umzudrehen, nicht aber für meine Freundin.
Ein kurzes , lautes „Hola!“ Und wach waren die nach einer wilden Nacht duftenden Gesellen. Nachdem wir gestikulierend erklärt hatten was unser Problem war, versuchte der dickbäuchigste der Jungs mit mehreren Anläufen aus seiner Hängematte zu steigen und kam leicht verpennt und taumelnd auf uns zu. Er griff nach einem großen Kanister und begleitete uns zu unserem Auto. Er steckte einen Schlauch in den Kanister, zuschte einmal kräftig daran und schon flossen ein paar Liter frischestes Gasolina in unseren Tank.
Wir waren fürs Erste gerettet, drückten dem guten in unseren späteren Berechnungen zu Folge viel zu riesiges Trinkgeld in die Hand und machten uns weiter geradeaus vom Acker!
Soundmaster: CutOff!CutOff!