In diesem Beitrag verraten wir euch, wie es ist, in Herceg Novi Urlaub zu machen! Wir waren Wandern, Segeln, Schwimmen, Schinken probieren, Olivenöl verkosten, Quad fahren in schönster Natur. Aber auch die klobigen 70er Jahre Bauten und Betonstrände als Zeitzeugen der Geschichte von Herceg Novi haben wir besichtigt und sind durch die Altstadt gestromert. Ihr wollt mehr wissen? Hier kommt’s!
Anreise nach Herceg Novi von Berlin
Unser Flug von Berlin geht nach Dubrovnik, wo uns Dalibor von Herceg Novi Travel, der uns die nächsten Tage seine Heimat zeigen wird, mit dem Auto abholt. Wer ohne Fahrgelegenheit unterwegs ist, der kann sich günstig ein Auto mieten und sich selbst auf den Weg machen. Übrigens: Fahrt lieber ein bisschen überkorrekt, die montenegrinische Polizei strebt einen gewissen Umsatz im Jahr an und deswegen kriegt man ziemlich leicht ein Ticket! 😉
Alternativ ist auch ein Flug nach Tivat in Montenegro möglich, allerdings liegt Dubrovnik dichter an Herceg Novi, als Tivat. Der Nachteil? Die Grenze. Ihr müsst aus Kroatien ausreisen und nach Montenegro rein – das kann in den Sommermonaten schonmal bis zu 2 Stunden dauern, obwohl die eigentliche Entfernung gerade mal 25 Fahrminuten beträgt. Angekommen in Herceg Novi führt uns der erste Weg nach draußen, denn wir wollen in unserem Kurzurlaub so viel wie möglich erleben!
Herceg Novi Urlaub – Wir entdecken die Stadt der Gegensätze
Herceg Novi in Montenegro ist wahrlich eine Stadt der Gegensätze. Im Viertel Igalo wummern nachts die Bässe und an den Pizzaständen drängen sich die Menschen. Wenn man dann weiter spaziert, kann man sich kaum satt sehen an der Bergkulisse und dem spiegelnden Wasser der Adria. Ein ungetrübter Blick auf die Bucht lässt uns verweilen, sogar bis nach Kroatien kann man sehen. Kristallklares Wasser schwappt an die felsige Küste doch das Auge bleibt immer wieder an den überfüllten Betonstränden hängen, wo die Touristen sich die Bäuchlein bräunen. Diese Errungenschaften der 70er Jahre wurden für die Ewigkeit gegossen und werden von den Montenegrinern täglich akribisch gesäubert und abgekärchert, damit sie in gutem Zustand bleiben. Wer eine Liege will, der zahlt, wer sein Handtuch dabei hat, kann auch so kommen.
Nur wenige hunderte Meter – es mögen kaum Kilometer sein – aus der Stadt heraus, beginnt jedoch wunderbare Natur, die an vielen Orten noch völlig ursprünglich ist. Hier strecken die Berge des Orjen ihre Spitzen noch heute gen Himmel, wie sie einst aus dem Boden geschoben wurden und unsere Guides verraten uns vor Ort, dass hier noch so viel unwirtliches Land auf Wandersfüße wartet, dass Schmuggler die verrückt genug sind, von Albanien durch die Berge zu kommen niemand so Recht aufhält. Eher wird Respekt für so einen Wandersmut gezollt. Wie sollte man die bergige Grenze auch kontrollieren, bei den vielen Hügeln, Hängen und Wäldern?
Zwischen die Betonklötze und Strände reihen sich niedliche Häuschen, diverse Cafés und Restaurants, die liebevoll herausgeputzt an der Promenade der Stadt liegen, die kilometerlang parallel zum Wasser verläuft, wo einst ein Zug seinen Weg bestritt. Wer hier entlang schlendern will, ohne Liegestühle zu sehen, dem legen die Einheimischen nahe, außerhalb der Saison anzureisen – natürlich sind dann auch viele Cafés und die Clubs der Stadt geschlossen, doch wer die Ruhe sucht, wird dann fündig und hat die Küste fast für sich. Wir waren Ende Juni dort und haben eine Mischung aus vielen gut gelaunten und in der Mehrzahl russischen Touristen und dem letzten Winterschlaf einiger Lokale mitbekommen. Wenn ihr uns fragt, ist das eine ziemlich gute Zeit um mitzubekommen, wie das Leben hier so läuft, dennoch reizt uns auch die menschenleere Winterzeit und wir hoffen, eines Tages zurück zu kehren um euch auch davon berichten zu können.
Segeln in Herceg Novi – Atemberaubende Kulisse und traumhafte Sonnenuntergänge
Herceg Novi Urlaub heißt auch automatisch Urlaub am Meer, denn die Stadt und ihr Umland liegen an insgesamt 18 Kilometern Adriaküste. Klar, dass unsere Segler-Herzen da nur eins wollen: Raus aufs Meer! Mit Natasha und Ilja von Montenegro Outdoors haben wir Flachlandpiraten die Wellen gestürmt und die Küste von der Wasserseite betrachtet. Ein herrliches Erlebnis, aber ich glaube, wir müssen wohl ein paar Bilder sprechen lassen:
Das Boot der beiden hat mit seinen acht Metern eine ideale Größe um Segeln auch wirklich so zu genießen, wie wir es mögen und wie es uns schon seit der Kindheit begleitet. Hautnah und fast allein, denn auf diesem Boot werdet ihr natürlich keine Touristenmassen neben euch an der Reling stehen haben sondern mit den beiden ganz für euch sein. Die schroffe Küste bietet viel zu sehen und zu entdecken, so ist zum Beispiel der winzige Hafen des kleinen Ortes Rose ein schnuckeliges Fotomotiv und die heute ungenutzten U-Boot-Tunnel aus jugoslawischen Zeiten sind stumme Zeugen einer Zeit verstärkter Militärpräsenz im heutigen Montenegro.
Unter viel herzlichem Gelächter segeln wir, getragen von den Wassern der Adria, lassen den Blick zurück in Richtung Land schweifen und beginnen zu verstehen warum die Spanier, als sie auf die Küste zusegelten, damals entschieden diesen Landstrich nach seinen schwarzen am Horizont aufragenden Bergen in ihren Karten zu benennen.
In einer kleinen Felsenbucht machen wir halt und tauchen ins kühle Nass um einen Schwimm-Ausflug in die Blue Cave zu unternehmen. Die Höhle trägt ihren Namen nicht von ungefähr, denn durch den Winkel, in dem das Licht hier einfällt leuchtet das Wasser in einem strahlenden Azurblau. Wer mit dem Wasser nach oben spritzt dem scheint es, als würden kleine leuchtend blaue LED Leuchten zur Wasseroberfläche hinab rieseln – schon faszinierend, unsere Natur. Nicht wahr?
Allein ist man in der Blue Cave allerdings nicht unbedingt, denn viele Touristen interessieren sich für die kleine Höhle. Allerdings hatten wir das Glück ganz für uns und ungestört mit Natasha und Ilja unsere Bahnen in der Blue Cave ziehen zu können. Übrigens gibt es ganz in der Nähe auch einen Tauch-Spot der Poseidons City genannt wird – wenn ihr euch also für die Welt unter Wasser begeistert, ist das vielleicht das Richtige für euren Herceg Novi Urlaub!
Mit leichten Herzen, Salz auf der Haut und dem Wunsch einfach noch ein paar Tage länger nichts zu tun, als gen Horizont zu segeln, kehren wir schlussendlich um und fahren einem Herceg Novi entgegen, das man mit seinen goldrot leuchtenden Sonnenuntergängen einfach vom Wasser aus gesehen haben muss.
Wandern in Herceg Novi – Auf geht’s ins Orjen Gebirge
Wer an einem Tag Meer und Berge bezwingen will und Abends, so wie wir auch noch eine kühle Cola und leckeres Essen genießen möchte, der ist mit Herceg Novi definitiv im Touri-Paradies gelandet, denn durch die günstigen Taxis, kann man sich sogar einfach zum Beginn des Wanderpfades bringen lassen oder eben mit dem Mietwagen los düsen und dann auf einem der Rundwege zum Auto zurück wandern.
Wir besteigen während unseres Urlaubes in Herceg Novi den Radoštak im Orjen Gebirge. Dafür sind wir mit dem Auto bis zu einem Hunde-Shelter gefahren, einer Auffangstation für die Streuner der Gegend. Wer hier empfindliche Nerven hat, sei vorgewarnt, das Bellen der Tiere hört man noch eine ganze Weile während man aufsteigt. Dort lassen wir das Auto stehen, legen die Gamaschen an, die unsere Guides für unsere Beinchen mitgebracht haben und machen uns auf dem Weg bergauf. Wer mehr Zeit im Gepäck hat oder auf Autos verzichten will, kann seine Wanderung übrigens bereits an der Bus Station in Herceg Novi auf 30 Höhenmetern beginnen und einfach den Ausschilderungen folgen.
Am Wanderpfad angekommen, lesen wir auf dem Hinweisschild über das Steinhuhn, das hier brütet – noch nicht ahnend, dass wir den Vogel und sein Gelege sogar während der Tour heute noch sehen würden. Stein um Stein, Kurve um Kurve schrauben wir uns auf dem wunderschönen Wanderweg nach oben. Dieser Pfad bietet tatsächlich absolut alles was das Wanderherz sich bei einem Kurzurlaub wünschen kann:
Der Weg ist dicht an der Stadt und dennoch fühlt man sich weit draußen. Die Aussicht ist großartig und sobald man auf dem Gipfel angelangt ist, lassen sich zur einen Seite die blauen Wasser der Bucht erspähen und zur anderen ragt ein Meer aus Bergketten empor, das wie eingefroren in der Zeit bis in den Horizont zu reichen scheint.
Während des Weges kann man unzählige Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten in bunten Farben bestaunen, die sich an den vielen Blumen am Wegesrand gütlich tun. Schatten und Sonne wechseln sich aufgrund der dichten Vegetation zu beginn ab, was besonders an heißen Tagen ein wahrer Segen ist. Da hier die ein oder andere Schlange ein Schläfchen zum Mittag hält und auch Vögel in dieser Natur brüten, empfehlen wir euch unbedingt immer wachsam zu schauen, wo ihr hintretet. Denn die Wege sind zwar sehr gut markiert, so dass ihr immer wisst, wo ihr als nächstes hinwollt, aber es ist trotzdem nicht immer ganz genau erkennbar, wo nun das beste Wander-Wegstück zwischen den beiden markierten Punkten liegt und man landet schnell links und rechts im wilden Terrain.
Auf dem Radoštak auf 1.395 Metern Höhe angekommen genießen wir eine herrliche Pause mit Aussicht! Danach geht es auf der anderen Seite des Berges hinab und wir klammern uns beim Abstieg gelegentlich an die Wanderstöcke. Zwar ist der Abstieg physisch gar nicht so anstrengend, doch immer wieder rutschen wir ein gutes Stück nach unten oder erkennen im hohen Gras nicht, wo der nächste feste Stein ist, auf den wir treten können. Bei all der Konzentration auf einen guten Abstieg übersehen wir doch tatsächlich einen der seltenen Vögel und schrecken die Vogelmutter von ihrem Gelege auf, das sie unter einem Steinvorsprung versteckt hat. Schnell spurten wir uns weiter, damit sie sofort zu ihren Eiern zurück kehren kann.
Weiter geht es über Lichtungen, durch Wälder vorbei an steinumzäunten Wiesen aus früheren Zeiten und Blütenmeeren überall. Schmetterlinge und wilde Erdbeeren versüßen uns die Wanderung und wir erreichen begeistert von dieser vielfältigen Natur die 1953 erbaute und vor sechs Jahren mit Fördergeldern aus Deutschland komplett renovierte Za Vratlom Hütte. Unser Tipp: Den selbstgemachten Salbeiblütensaft bestellten – herrlich!
Hier kann man übrigens auch übernachten, doch das vertagen wir lieber aufs nächste Mal, denn unsere Mägen warten schon sehnsüchtig darauf, dass wir unseren Abstieg über das Geröll meistern und zum späten Mittag – oder eher Nach-Mittag 😉 – ins Steindorf Zlijebi einkehren.
Was ihr zum Wandern im Orjen Gebirge unbedingt dabei haben solltet?
Robuste Hosen oder Gamaschen, da es diverse stachelige Sträucher und Rosen gibt, durch die ihr auf den Wanderwegen durch müsst. Wanderstöcke und feste Wanderschuhe sind außerdem hilfreich, da einige Wanderwege sehr naturbelassen sind und man durchaus mal auf dem Gras ins Rutschen kommen kann. Andere Wanderwege wiederum bestehen aus Geröll – auch hier sind Wanderstöcke wieder der beste Freund eurer Knie. Bei Regen ist auf den wilderen Trails durchaus Vorsicht geboten. Bucht euch erfahrene Guides um sicher voranzukommen, so gefährdet ihr weder euch, noch die Natur.
Heimische Küche in Montenegro – das muss man rund um Herceg Novi gegessen haben
Auf Reisen gehört das Probieren lokaler Gerichte einfach dazu und wo kann man das besser, als dort, wo die Einheimischen mit all ihrem Herzblut selbst Speisen zubereiten, gärtnern und züchten. In der Gegend um Herceg Novi wird so vieles noch mit Liebe von Hand produziert. Hausgemachter Schinken, Wein und Olivenöl gehören zu den absoluten Schmankerln der Gegend und dürfen bei keinem Schmaus fehlen. Und wir haben auch einen absoluten Favoriten was das Essen angeht:
Steindorf Zliejbi
Vom Fundament bis zum Dach erbaut aus von Hand geschlagenen Steinen, erinnert Zlijebi an eine Zeit lange bevor Internet und Co. sich in unseren Alltag schlichen. Rosenschnaps gärt im Hof, eine Quelle sprudelt aus dem Berg und Tomaten wachsen an den Sträuchern. Statt durchgehender Häuser ist jedes Zimmer hier sein eigenes kleines Häuschen und alle sind miteinander durch Steinwege verbunden. Das Steindorf hat uns in seinen Bann gezogen. Nicht nur ist es einfach wunderschön anzusehen, sondern die Fertigkeiten des Gastgebers Nikola Sikimic lassen auch noch kulinarisch die Herzen auf der Zunge schlagen.
Brennesselmuffins, Käse in Olivenöl, Löwenzahnsalat, Schinken, Blütensäfte, Wein, Oliven und so viel mehr – Nikola und seine Familie kredenzen hier Mahlzeiten, die das Siegel 100% hausgemacht wortwörtlich verdient haben. Nur dass es hier keine Siegel gibt, dafür aber einen wunderbaren Gemüsegarten und die leckeren Priganice – montenegrinische Mini-Donuts, die so gut munden, dass man munkelt, der ein oder andere Montenegriner würde ein kleines Priganice-Bäuchlein mit sich herumtragen. Hmmmm!
Übrigens müsst ihr euch vorher anmelden, denn Nikola macht alles frisch! Da er kein Englisch spricht, empfiehlt es sich eine Tour zu buchen. Wir waren mit Montenegro Outdoors vor Ort. Aber bevor wir euch die unbeschreiblichen Geschmäcker weiter in Worte fassen, lassen wir einige Bilder sprechen.
Halbinsel Lustica – Schinken schlemmen, Olivenöl verkosten & Quadfahren
Auf der Halbinsel Luštica, die mit dem Auto oder Wassertaxi erreicht werden kann, gibt es gleich zwei spannende Adressen, die Touristen sich notieren sollten: Bei Stari Mlin gibt es den besten Schinken von ganz Herceg Novi und das behaupten nicht nur leicht zu begeisternde Reisende, sondern die Einheimischen selbst – und das will jawohl etwas heißen!
Luštica ist als montenegrinisches Prosciutto-Paradies bekannt geworden und das zu Recht, denn zu den Zeiten der Herrschaft von Österreich-Ungarn zahlten die Insulaner ihre Steuern doch tatsächlich mit handgemachtem Schinken statt mit Geld. Auf dem Hof von Jovan Stojkovic gibt es neben dem handgemachten und vor allem auch handgeschnittenen Schinken auch Olivenöl, das noch in der gleichen Presse hergestellt wird, wie vor 400 Jahren. Wer in einer größeren Gruppe kommt und Jovan dadurch finanziell dabei unterstützt den Hof und sein Handwerk am Leben zu erhalten, der kann bei der Ölproduktion selbst Hand anlegen. Das Olivenöl von Stari Mlin ist mild und schmeckt sehr weich – perfekt für alle, die für die Gesundheit des morgens auf Olivenöl-Shots schwören, wie viele der älteren Montenegriner es noch heute tun.
Der zweite Anlaufpunkt auf Luštica ist der Hof von Ilja Moric im kleinen Dorf Tici der nicht ohne Grund Dr. Olive genannt wird. Ilja produziert er leckeres Öl aus eigenem Olivenanbau und kennt sich außerdem mit Tourismus hervorragend aus. Sein leckeres Raki, gebraut aus den Früchten des Erbe-Baumes und die Limonade von den heimischen Granatapfelbäumen muss man einfach probiert haben!
Was er anpackt macht er richtig und deswegen zeigt er Besuchern nicht nur begeistert seinen Hof und tischt leckeres Essen auf, sondern hat mit tatkräftigen Helfern auch dafür gesorgt, dass die Wanderwege der Halbinsel auch für spannende Quad-Fahrten herausgeputzt wurden. Stein für Stein, Wurzel für Wurzel – was für eine wahnsinns Arbeit. Klar, dass wir da direkt mal aufsitzen und mit Lustica Active eine Quad Tour mit Ausblick unternehmen.
Herceg Novi Vegetarisch & Vegan
Vegetarier und Veganer finden beim Urlaub in Herceg Novi natürlich auch volle Teller! In bester Lage direkt an der Promenade hat uns das Café Peter’s Pie & Coffee, das man so auch in Berlin erwarten würde mit seinem leckeren Essen voll überzeugt. Hier schlemmt man herzhaften Spinat-Orangen Pie zum Mittag und kombiniert frische Smoothies mit veganem Blueberrycake zum Kaffee. Vollgefressen? Dann unbedingt links neben dem Restaurant die Treppe nach oben huschen und einen Verdauungspaziergang durch die Altstadt machen.
Montenegrinische Geschichte live erleben in Herceg Novi – Die Altstadt & das Kloster
Wer in Herceg Novi unterwegs ist, sollte sich zumindest einen halben Tag seiner Reise in die Geschichte der 1382 gegründeten Stadt einfühlen. Siedlungen gab es in der Gegend allerdings schon deutlich früher. In den Höhlen des Orjen Gebirges wurden sogar prähistorische Gegenstände entdeckt. Viele Zeugnisse der Stadthistorie, alte Karten, Bilder und traditionelle Instrumente, Haushaltswaren und Kleidungsstücke entdecken wir im Museum der Stadt. Mit 3 Euro hält der Eintritt sich auch im Rahmen und wir empfehlen euch, nach dem Besuch noch im Garten des Museums zu entspannen, der zusammen mit dem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammt.
Die Altstadt von Herceg Novi lässt sich mit einem Eis in der Hand wunderbar zu Fuß erkunden. Doch ist hier wirklich alles alt? Nein, denn nach einem schweren Erdbeben in den 70er Jahren wurde ein großer Teil der Gebäude schwer beschädigt. Noch heute kann man die Folgen des Bebens erkennen. So zerfiel das von den Veneziern erbaute Fort an der Wasserkante in den Beben und die ins Wasser gestürzten Überreste kann man von der Promenade aus sehen. Weiter geht es fleißig Treppen steigend in die Höhe zum Kloster Savina, von wo aus wir nicht nur den Blick über die gesamte Boka Bay genießen.
Tagesausflug Kotor Bay – Die Bucht von Kotor & Die Altstadt von Kotor
Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, der sollte unbedingt einen Ausflug in Richtung Kotor planen und sich die Berühmte Bucht von Kotor mit eigenen Augen ansehen. Am besten von unten und oben! Von unten geht das am besten vom Restaurant Verige 65 aus, wo ihr einen herrlichen Blick auf die beiden kleinen Inseln der Bucht genießt. Im Restaurant gibt es außerdem leckere Priganice und ein schickes Ambiente, dass uns irgendwie an Skandinavien erinnert.
Weiter geht unsere Reise hin zur Altstadt des Küstenortes Kotor. Auch wenn Parkprobleme hier in der Hochsaison durchaus nervig werden können, ist die Stadt mit ihren alten Mauern unbedingt einen Tagesausflug wert. Unser Tipp: Unbedingt leckere Oliven am kleinen Markt an der Stadtmauer kaufen, ein cremiges Eis schlecken und durch die labyrinthischen Gassen der kleinen Stadt treiben lassen. Übrigens kann es in der Altstadt von Kotor auch gerne mal passieren, dass ihr euch wie in einem Labyrinth verlauft – dann nicht verzagen, die Menge fragen! Irgendwer erinnert sich schon, wo es rausgeht. 😉
Wenn ihr die Aussicht über eine der schönsten Buchten der Welt genießen wollt könnt ihr, entweder so wie wir mit dem Auto die Serpentinenstraße mit ihren 27 Kurven nach oben düsen (hier lohnt es sich, vor allem bei entgegenkommenden Reisebussen, einen einheimischen Fahrer dabei zu haben oder ein paar kurvige Vorkenntnisse mitzubringen…) oder ihr erklimmt für 8 Euro Eintritt gemeinsam mit vielen anderen die 1350 Stufen umfassenden Wanderweg der Festung von Kotor. Hier gilt: Je früher man los wandert, desto mehr Ruhe kann man auf dem Weg genießen! Im Idealfall startet man, bevor die Kreuzfahrtgäste loslegen wollen. 😉
Was wir beim nächsten Herceg Novi Urlaub gern noch machen würden und was einfach perfekt war:
Insgesamt hat es uns in Herceg Novi super gefallen und die montenegrinische Stadt ist definitiv ein Ort, den wir gern noch mal besuchen möchten. Vielleicht sogar außerhalb der Touristen-Saison, auch wenn es dann kühler ist. Es wäre einfach reizvoll alles so leer und ruhig zu erleben.
Was wir nächstes Mal gern tun würden:
- als Wohnort würden wir mit Mietwagen vermutlich für einige Nächte in Richtung Kumbor ausweichen, wo es sehr ruhig und niedlich ist und es „echte“ Strände gibt, also mit Kieseln und nicht nur Beton – alternativ eine etwas ruhigere Lage an den Randbereichen der Promenade von Herceg Novi – allerdings muss man dazu sagen, dass wir von der Lage her mit Igalo super aufgestellt waren, was die Nähe zu allen Restaurants, Bars etc. angeht
- mehr Zeit auf Lustica verbringen und hier auch die Wanderpfade ausgiebig nutzen
- unbedingt eine Nacht in der Za Vratlom Hütte verbringen
- einen Tagesausflug nach Dubrovnik unternehmen – wir haben uns die Stadt zwar von oben angesehen, aber es reizt uns, persönlich entlang der alten Gemäuer zu schlendern. Ebenfalls am besten in der Nebensaison… 😉
- ein paar Tage ins Inland reisen um noch mehr vom Land Montenegro kennen zu lernen
- Stand Up Paddeln & Kajak fahren vor der Küste von Herceg Novi – natürlich mit Montenegro Outdoors
Und ihr? Wart ihr schonmal in Montenegro? Oder sogar in Herceg Novi? Wie hat es euch gefallen? Wo müssen wir unbedingt noch hin und welche Aktivitäten könnt ihr empfehlen?
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