Dass ich plötzlich in der Wüste stehen würde, hatte ich tatsächlich nicht erwartet, als ich mich im November in die spanische Region Navarra aufmachte. Die Bardenas Reales haben ein faszinierendes Aussehen. Ich frage mich ein bisschen ob ich im nächsten Star Wars Film gelandet wäre und wie wohl der Planet heißen könnte, auf dem ich mich befand.
Die Bardenas Reales sind eine Halbwüste. Sie bestehen zum Großteil aus bräunlichem Lehm und messen stolze 415 km². Das Auge kann sich hier kaum satt sehen: Wüstiger fester Boden, struppige Pflanzen, die im Winter trocken und grau da liegen und immer wieder Hügelmeere. Vereinzelte kleinere Berge mit bizarren Formen, die aus der platten Fläche hervorragen, dominieren den Blick in die Weite. Sie sehen aus, als hätte hier einst eine andere Zivilisation gelebt, als wären sie noch vor wenigen Jahrhunderten die Fundamente riesiger Schlösser und Burgen gewesen.
Wegen ihrer Besonderheiten wurden die Bardenas Reales zum UNESCO Biosphärenreservat erklärt, sie sind schützenswert und dennoch Schauplatz vieler Filme, Musikvideos und Werbesports. Madonna drehte hier das Video zu Frozen, Game of Thrones reiste mit einem riesigen Team an und auch James Bond tobte durch die wilde Wüste.
Die Natur hier ist einzigartig, eine verrückte Mondlandschaft, die einfach viel zu riesig ist, um mal eben im Urlaub kurz hier entlang zu spazieren und alles zu entdecken. Deswegen lohnt es sich hier absolut, mit dem Auto anzureisen oder, so wie wir eine Allrad-Tour mit Zwischenstopps zum Gucken und Entdecken mitzumachen.
Allrad Tour in den Bardenas Reales
Meine allererste Allrad Tour war ein wirklich tolles Erlebnis, das ich am liebsten mit meinem Papa geteilt hätte. Wer gerne fährt und daran besonders schätzt wie viel man um sich her entdecken kann, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Gemeinsam mit meiner lieben Laura habe ich die Piste unsicher gemacht und dabei jede Menge Staub abgekriegt. Kleiner Tipp: Zieht nichts an, was nicht dreckig werden darf. 😉
Die Allrad Fahrzeuge machen einfach Spaß und sind kinderleicht zu fahren. Wie bei einem Automatikauto gilt es nach dem Starten einfach nur noch Lenkrad, Gas und Bremse im Griff zu haben und am Vordermann dran zu bleiben. Gar nicht leicht, wenn man manchmal vor Staubwolke nur noch bis an den Rand des eigenen Helms gucken kann, denn eine Frontscheibe gibt es bei den Sausewinden nicht!
Wer auf tolle Bilder spekuliert, dem würde ich dringend anraten entweder eine unkaputtbare Allrounder-Kamera wie eine GoPro zu verwenden oder wirklich nur die Pausen zum Knipsen zu nutzen. Der Staub ist wirklich heftig und kriecht in jede verfügbare Ritze. Da geht die Ausrüstung leicht den teuren Bach runter und das muss ja einfach nicht sein.
Die Pausen der Allradtour fand ich sogar noch viel beeindruckender als das Fahren selbst: Wir stromerten durch die Mondlandschaft und genossen den Ausblick auf diese unglaublichen Felsformationen für die wirklich am besten Bilder sprechen, denn das kann man gar nicht richtig mit Worten beschreiben! Seht selbst:
Von Militärübungen, Wandern, Fahrrad fahren und Zelten in den Bardenas Reales
Wer viel Zeit hat, kann natürlich flotten Schrittes die Wanderwege entdecken oder das Fahrrad satteln. Wichtig ist hier aber zu wissen, dass ihr im Naturpark nicht zelten dürft und es auch keine Möglichkeit gibt an Wasser zu kommen. Überlegt euch also wirklich gut und klug, wo ihr loswandert und wo ihr ankommen werdet, damit ihr nicht in die Dunkelheit geratet. Eine Stunde bevor es Dunkel wird, schließt der Park offiziell und ihr solltet euch nicht mehr hier aufhalten. Auch das Wetter solltet ihr beachten – da es kaum Schatten gibt, müsst ihr euch gut vor der Sonne schützen.
Wirklich seltsam fand ich, dass im Naturpark Militärübungen und Waffenübungen durchgeführt werden, obwohl es sich bei den Bardenas Reales um ein Biosphärenreservat der UNESCO handelt. Euer Zelt solltet ihr hier schon allein deswegen zu Hause lassen, weil die Ziele der Militärs wie bunte Zelte aussehen und darauf geschossen wird. Keine schöne Vorstellung, davon geweckt zu werden, oder?
Aber ihr braucht auch keine Angst haben, euch beim Besuch des Naturparks in Gefahr zu begeben. Solange ihr euch an die Regeln haltet, kann euch nichts passieren. Militärübungen werden im Voraus angekündigt und es werden rechtzeitig Informationen herausgegeben. Der entsprechende Abschnitt steht dann für euch als Parkbesucher nicht zur Verfügung.
Tolle Landschaft – Sanfte Schritte
Als ich in dieser umwerfenden Landschaft stand, wurde mir mal wieder ganz besonders deutlich bewusst, wie wenig ich eigentlich von der Welt weiß. Die festen Lehmdünen und bizarren Gesteinsformationen hier in Nordspanien zogen mich in ihren Bann. Begeistert erkundete ich alle erlaubten Bereiche. Der Lehmboden soll so erhalten werden, wie er von Natur aus gebildet wurde – deswegen ist es wichtig, dass ihr nirgendwo hinauf klettert. Euer Gewicht kann dazu führen, dass unter euren Schritten Lehmbrocken abbrechen und die Natur zerstört wird, also passt immer gut auf.
Wenn ihr unsicher seid, wendet euch an eure Guides, die wissen wo ihr lang laufen dürft. Falls ihr allein vor Ort seid, bleibt auf den Wegen und informiert euch vorher darüber, welche Gebiete ihr bewandern und befahren dürft.
Wer als Filmtourist unterwegs ist, der kann zu Fuß mal nach den Game of Thrones Schauplätzen Ausschau halten, denn hier wurde kräftig für Staffel 6 gedreht!
Meine Ausrüstung – das solltet ihr zu einer Allrad Tour in den Bardenas Rales im Winter dabei haben
Ich war im Winter in den Bardenas Reales und die Temperaturen lagen um 10 Grad. Da das Allrad Abenteuer eine geführte Tour ist, braucht ihr euch nicht zu große Gedanken um Wanderkarten oder Ähnliches zu machen. Wenn ihr allein unterwegs seid, dann bereitet euch natürlich viel ausführlicher vor, meine Liste gilt nur für die geführte Allrad Tour:
- winddichte Jacke, die sich gut hinterher von intensivem Staub befreien lässt — Ich habe meine Tatonka-Jacke Berg W’s Jacket getragen. Darunter am besten einen schönen Kuschelpulli – es wird wirklich kalt im Fahrtwind.
- dünne Mütze, die unter den Helm passt — Ich liebe meine Fair Fashion KABAK Mütze über alles.
- Handschuhe
- Schuhe mit denen ihr gut die Pedale treten könnt und die einiges an Staub abkönnen — Ich habe meine TEVA Arrowood angezogen.
- Mindestens ein dickes Halstuch, besser zwei – der Fahrwind ist echt heftig!
- Rucksack für eure Habseligkeiten, der draußen-geeignet ist und nicht so empfindlich gegenüber Staub ist — Ich habe meinen Tatonka Vento 22 die ganze Spanienreise geschultert und ihm auch die Bardenas Reales gezeigt.
Die lustige Fahrt war gefühlt nach einem Wimpernschlag schon vorbei und so bleibt es mir nur, begeistert immer wieder die Fotos anzuschauen und zu zeigen, die ich von dem Ausflug mitgenommen habe, denn wer weiß, wann ich je wieder in einer Lehm-Wüste stehen werde!
Danke an Turismo de Navarra für die wunderbare Organisation dieser Pressereise. Ich wäre von allein nie auf die Idee gekommen nach Navarra zu reisen, aber dank euch weiß ich, was für großartige Landschaft und liebe Menschen mich dort erwarten.