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Das Leben einer Künstlerin. Fotografin. Und ihr Aktmodell. Doch was ist, wenn das Leben neben der Kunst seinen Platz verliert, wenn aus der jungen, kindlichen Tochter, ein erotisches Modell wird und Begeisterung wie Hysterie Außenstehender ihren Lauf nehmen. Das unerfüllte Begehren und Träumen der Mutter, die sehnsüchtige Sucht nach Anerkennung, das Verlangen jemand zu werden, mit den eigenen Träumen und den eigenen Bildern. Wenn die Kunst über Allem steht und Alles rechtfertigt, handelt es sich dann noch um freie Kunst und freien Willen, oder entsteht eine Ergebenheit gegenüber einer rasch zunehmenden Nachfrage. Wo endet Kunst und wo beginnt Erotik. Und wenn Erotik nicht mehr reicht, sprechen wir dann erst heimlich und zunehmend lauter und sicherer von Pornografie? Mutterliebe und Verzweiflung, in brillanten Bildern, mit starken Dialogen und einer ausstaffierten Kostümgeschichte, die unter die Haut geht und sich mit dem befasst, was das Foto nicht abbildet, der Verletzlichkeit der kindlichen Seele.
Paris in den 70er Jahren. Anamaria Vartolomei überzeugt als 10 jährige „Violetta“, deren Mutter „Hannah“, brilliant gespielt von Isabelle Huppert, entdeckt ihr eigenes Talent für die Fotografie und bemerkt schnell, dass die Reize ihrer Tochter, gepaart mit ihren eigenen mystisch-erotisch-morbiden Bildkompositionen eine Begierde der Zeit wecken und schüren. Eine dramatische Familiengeschichte, gehüllt in feinste Designerstoffe und -schnitte, die ihr euch unbedingt ansehen solltet! Noch spannender wirkt das Ganze, wenn man den biographischen Hintergrund des Filmes betrachtet. Der Film spielt in Anlehnung an die Geschichte der Kindfrau Eva Ionesco, die schon mit elf Jahren als jüngstes Model das Titelblatt des Playboy „kührte“. Und keine geringere als eben Eva Ionesco selbst erzählt im Film „I’m not a f**cking princess“ ihre eigene Familiengeschichte.
Text: Friederike Franze Freiseindesign /// Fotos: Eva Ionesco