Ich fahre zum Flughafen und bin seltsam aufgeregt, denn ich werde den neuen MINI Countryman testen. Da ich mich, was Reisen angeht, immer noch als ziemlich unerfahren begreife, kribbelt alles. Das erste Mal allein mit dem Flugzeug. Mein Freund begleitet mich zum Flughafen, macht noch ein paar Fotos von mir mit dem Koffer. Ich stoße auf simple Fragen, über die ein häufig Reisender wohl lachen würde: „Gehe ich einfach zum Schalter und hole dort das für mich reservierte Ticket ab?“ (Ja.) „Darf ich den kleinen Koffer und die Handtasche beide mit ins Flugzeug nehmen?“ (Ja.)
Ich gehe durch die Kontrolle, packe die elektrischen Geräte aus und laufe durch den Scanner. Piep. Ich werde bei Seite gebeten. Keine Pieps mehr direkt an mir. Abstrich von meinen Schuhen, Hose, Koffer, Kamera und Tasche. Negativ. Ich bin doch nicht gefährlich – Glück gehabt.
Das Boarding geht schnell, eine junge Frau vor mir hat Angst vor dem Flug und schluchzt – ihr Freund nimmt sie in den Arm. Neben mir ist ein Platz frei, so dass ich mich ans Fenster setzen kann. Ich fliege mit British Airways, die Sitze sind bequem und sauber – nicht wirklich vergleichbar mit meinem letzten Billigflug. Im Boardmagazin lese ich ein sympathisches Interview vom Gründer der Plattform Be Mate und lehne mich zurück. Es läuft klassische Musik, ein animiertes Video erklärt die Sicherheitsanweisungen – anschaulich, selbst für jene, die kein Englisch verstehen.
Von London nach Oxfordshire – los geht es mit MINI durch England
In London landen wir sicher und mit nur 5 Minuten Verspätung. Der erste Faux Pas – ich versuche mit dem Ausweis durch die automatische Passkontrolle zu kommen. Geht natürlich nicht, ich muss zu einem Schalter. Schneller als gedacht, stehe ich in der Vorhalle und sehe das MINI-Schild – unser Treffpunkt! Ich sage meinen Namen und schon geht es richtig los: Der freundliche Fahrer nimmt mir den Koffer ab.
Der Shuttle fährt angenehm und mit einem Augenzwinkern erklärt uns der Fahrer, dass die Landschaft in der wir den neuen Mini Countryman testen werden, eigentlich nur im Sommer schön sei. Warten wir es ab, ich liebe es, genau da Magie zu finden, wo andere die Suche aufgeben.
Die Ankunft ist herzlich. Leckeres Essen wartet auf uns. Ich wähle die vegetarische Alternative und esse dazu einen Salat mit gelber Beete und Nüssen. Der Tee, der mir empfohlen wird, schmeckt lecker. Blumig und kräftig, die Kugeln, die im heißen Wasser schwimmen, sind gerollte Jasminblüten, wie ich später im Tee-Workshop lerne. Nur das Trinken ist schwerer als gedacht, da stetig die aufgegossenen Blüten an der Oberfläche schwimmen.
Nach dem Essen folgt die Ausgabe der Autos. Das Zittern meinerseits wird nicht bestätigt: Ich muss gar nicht im Linksverkehr fahren. Alles Bestens. Mein Mitfahrer Alexander Batke-Lachmann vom INTERSECTION Magazin Deutschland fährt sicher, ich fühle mich entspannt und wohl und sehe aus dem Fenster. Alex zeigt mir vieles am Auto, das mir von allein nicht aufgefallen wäre. Wir müssen lachen, denn im Auto läuft Nena mit der englischen Version von 99 Luftballons – das Auto weiß wohl, dass hier Deutsche am Steuer sitzen.
Die meiste Zeit verbringen wir auf der Autobahn. Nicht gerade malerisch, aber realistisch – das Auto ist leise und fügt sich gut in den fliessenden Verkehr ein. Wir überholen, wechseln die Spuren, lassen uns zurückfallen und testen die Funktion, die dafür sorgt, dass das Auto selbstständig den gewählten Abstand zum Farzeug davor hält. Eine angenehme Art zu fahren, die gerade in unbekanntem Terrain für ein sicheres Gefühl sorgt, da man tatsächlich den Fuß entspannen und sich ganz auf die Straße konzentrieren kann.
So lässt sich gerade bei langen Fahrten entspannt mit gleichbleibender Geschwindigkeit einem anderen Wagen folgen. Über so viel Durchdachtes am Automobil freut sich nicht nur der Fahrer, sondern auch die Umwelt, denn mit dem Mini Countryman kann man einfach in den Green Modus schalten und bekommt sogar angezeigt, wie viel weiter man durch die Ersparnis im Green Modus mit der aktuellen Tankfüllung kommt. Dank Wlan im Auto ist auch Musik unterwegs kein Problem.
In der Nähe von Oxford finden wir eine Wiese, auf der sich testen lässt, wofür der MINI Countryman steht: Geländequalität bei gleichzeitigem Wohlgefühl in der Stadt 😉
Rückwärts fahren wir auf das Feld. Dank Rückfahrkamera kein Problem, man kann direkt im Cockpit sehen, was hinter dem Auto liegt. Mühelos fährt der Mini auf dem weichen, nassen Boden. Ich klettere im Wagen herum, setze mich auf die Sitze und in den Kofferraum. Langsam verstehen wir uns – Mini und Mini. Wobei der Mini Countryman eigentlich eher ein Maxi MINI ist, denn er ist wirklich groß und geräumig.




Meine erste Fahrt im Linksverkehr – ein persönliches Abenteuer mit dem MINI Countryman
Das Auto gefällt mir so gut, dass ich mich dann doch traue einmal selbst am Steuer zu sitzen. Der MINI fährt sich gut, sogar mit meinen nur knapp 1,53 komme ich bequem an den Pedalen an und fühle mich sicher. Dass ich trotzdem eine gute Sicht habe, ist nicht selbstverständlich, denn häufig gibt es für mich nur Schauen, aber nicht an den Pedalen ankommen, oder eben Treten, aber mit dem Kopf direkt am Fahrercockpit sitzen.
Der MINI Countryman kann beides und ich fühle mich richtig groß darin. Einzig die Kopfstütze stört mich, das jedoch ist mein Mini-Problem und nicht das des Autos. Ich bin einfach zu kurz geraten und schaue kaum mit dem Kopf über die Rückenlehne hinaus.
Mit einem sicheren Gefühl manövriere ich das erste Mal durch den Linksverkehr und bin froh, als ich merke, dass der Automatik-MINI super gut auf Gas und Bremse reagiert, denn ich bremse lieber schnell ab, wenn ein grosses Auto mir entgegen kommt. Oder ein Traktor. So richtig britisch bin ich dann doch noch nicht.
Nachdem ich den Mini zum Soho Farmhouse gesteuert habe, versüsst ein grüner Smoothie mir das Warten auf einen der Oldtimer Shuttle, die uns für 2 Tage über das Gelände fahren werden. Wertvolle Sammlerstücke, die zwar nicht immer so gut funktionieren wie sie aussehen, aber auf jeden Fall etwas ganz Besonderes sind. Sogar ein seltener Viertürer ist dabei.
Stilecht im roten MINI, der mir von seinem Fahrer als „This is Bart!“ vorgestellt wird, geht es bis direkt vor die hölzerne Tür. Ich frage den Fahrer, welcher MINI hier vor Ort der Beste sei. “Bart. Of Course!” sagt er stolz. Das hätte ich mir auch denken können.
Nach einer kurzen Verschnaufpause warte ich vor der Cabin auf meinen Shuttle zum Teeworkshop. Es ist kalt und feucht hier und beim Warten werden meine Finger erst langsam rot, dann frierend blau. Ich überlege wieder hinein zu gehen und einfach den Shuttle nochmal direkt zu bestellen, denn ich bin unsicher, wie weit der Weg ist. Schliesslich laufe ich auf eine Faust zum Farmshack – ein schöner Spaziergang, der unter anderem an einem See vorbei führt. Das Gelände gefällt mir.
Es ist weitläufig, hübsch und gross. Das Fahrrad vor der Tür lädt ein, auf eigene Faust zu entdecken und der Nebel, der langsam aufzieht, taucht alles in eine geheimnisvolle britische Atmosphäre.

Heiße und kalte Geheimnisse – Teeworkshop, Autopanne und der neue Elektro MINI!
Der Teeworkshop mit Bluebird ist mein persönliches Highlight. Die Gründer sind herzlich, offen und teilen neben einem Kurzabriss zur Geschichte des Tees auch viele Geheimnisse. Wusstet ihr, dass weisser Tee nur warm gebrüht wird, statt heiss? Oder dass die Milch im Tee ursprünglich dazu diente, dunkle Teeflecken auf dem feinen Porzellan zu verhindern? Ich mische meinen eigenen Weissen Tee mit Lavendel und getrockneten Limetten und probiere mich durch das ganze Sortiment. Beim „Slurping“ dem klassischen Teeverkosten, gibt es viel Gelächter, denn man schlürft den Tee so laut man kann vom Löffel.
Nach einer kurzen Zeit im Zimmer, geht es auch schon zur Pressekonferenz für den neuen MINI Countryman. Diesmal kommt mein Shuttle, allerdings klemmt der Rückwärtsgang und der kleine MINI droht den Berg hinab in den Graben zu rollen. “Well, that’s embarrassing for me now – but would you mind helping me get this thing out?” fragt der Fahrer. Kein Problem. Ich hab ja meine professionellen Schiebe-Hackenschuhe an. Allerdings habe ich Glück, denn ein anderer Shuttle Fahrer hat das Elend von weitem gesehen und rettet uns. Ich beginne Bart zu vermissen.
Es geht zur Pressekonferenz, auf der ich einen alkoholfreien Cocktail mit Ingwer genieße, aus dem schnell 3 werden, so gut schmeckt er mir. Die Barkeeper sind lustig und nett und der Stargast ist selbstverständlich ein ganz großer Mini. Der Countryman flimmert über die Bildschirme und darf beim Fahren in verschiedenen Gegenden bewundert werden. Das Fahrzeug ist natürlich auch persönlich anwesend – doch nicht nur das, es ist sogar die Elektro Variante von MINI, welche erst im Sommer diesen Jahres offiziell vorgestellt wird.
Wir dürfen uns alles von Nahem ansehen und bekommen ausführliche Infos zum Fahrzeug. Auch alle Fragen werden beantwortet und wir erfahren, dass man den Kofferraum mit einem Kick öffnen kann und das Auto ein süßes Camping-Geheimnis beinhaltet, das wir morgen ausprobieren wollen. Auf dem Rückweg regnet es in Strömen – ein Glück bin ich nicht mit dem Fahrrad gefahren. Es folgt eine Nacht tiefen Schlafs in meinem wunderschönen Soho Farmhouse Cabin, das ich ganz für mich allein genießen darf.
Das Frühstück ist reichhaltig. Vegan, Vegetarisch oder mit Fleisch – für jeden ist eine riesige Auswahl da. Frische Milchsorten von Nüssen oder von Kühen können nach Lust & Laune mit Granola kombiniert werden. Auch warmes Essen wird angeboten. Ich wähle einen Avocadotoast mit pochierten Eiern und bin bereits nach der Hälfte pappensatt – es ist soooo viel. Dazu gibt es einen exzellenten Grünen Tee. Ich verlasse den Tisch um mir die Beine zu vertreten und entdecke den Vorführ-Mini vom Abend zuvor. Geduldig trotzt er dem britischen Nieselregen. Ein echter Countryman eben.
Willkommen im Hedsor House – Outdoortest und Survival Traning
Danach geht es mit den MINIS zurück zum Hedsor House, in dem unsere Reise begann. Das Hedsor House ist ein altes und wunderschön erhaltenes britisches Herrenhaus das wegen seines klassisch englischen und unglaublich edlen Ambientes gern für Filme, Fotoproduktionen und Hochzeiten vermietet wird.
Der Zeitplan ist straff und wir fahren auf direktem Wege unsere anderthalb Stunden. Diesmal sind wir eine richtige Gruppe, denn alle wollen heute auf dem schnellsten Weg zurück und überall scheint man von Minis umgeben zu sein. Im Stop and Go Verkehr helfen Speed Control und Abstandsassistent.
Der MINI Countryman erkennt von allein, wenn das vorherige Auto weiterfährt und folgt ihm in gleichbleibendem Abstand. Wenn der Vordermann mal zu schnell fährt? Keine Angst, einfach ein Speed Limit am MINI einstellen. Die Sitzheizung wärmt mich und die Scheibenwischer halten unsere Sicht streifenfrei.
Ich bin froh, mich auf dem Beifahrersitz entspannen zu können. Lilafarbene zweistöckige Busse kreuzen unseren Weg, ich muss an Harry Potter denken – und während der Rückweg immer weiter im Nebel verschwindet, zähle ich Schafe am Strassenrand.
Auch am 2. Tag gibt es ein Highlight. Survival Experte Johannes Vogel zeigt uns, was wir tun, wenn unser Auto auf abgelegenem Gebiet liegen bleibt. Wir testen einen Flaschenzug, mit dem man allein ein Auto ziehen kann und lernen, dass man im geschlossenen Auto schneller auskühlt, als wenn man sich draußen ein Lager baut.
Ein Tipp zum Nachmachen: Einen Notfall-Flaschenzug um Lasten zu bewegen könnt ihr auch aus den Mullbinden im Verbandskasten bauen. Nehmt mehrere Verbände und dreht daraus ein dickes Seil, nun könnt ihr eine weitere zum Seil eingedrehte Mullbinde zur Schlaufe binden und an einem Baum oder Straßenschild befestigen. Zieht euer selbstgemachtes Seil hindurch und schon habt ihr einen MINI-Flaschenzug erzeugt und könnt deutlich schwerere Lasten damit ziehen, als mit bloßen Händen.
Auch für unsere Fragen ist er offen. Ich erkundige mich, warum Menschen kein Gras essen sollen. Wegen der Silikate erläutert er – die schädigen unsere Zähne und in kürzester Zeit hätten wir mit schweren Entzündungen zu kämpfen. Stattdessen? Nach Löwenzahn suchen – der ist leicht zu erkennen und gut verträglich.
Im Anschluss dürfen wir den MINI Countryman auf der Offroad Strecke testen und erleben, dass auch tiefe Pfützen, klebriger Matsch und Spurrinnen kein Problem für den Wagen sind. Ein graues Eichhörnchen läuft über die Wiese. Ich schreie begeistert “Hallo, Eichhörnchen!” und erschrecke meinen Mitfahrer. An altem Baumbestand und weiten Wiesen geht die Fahrt vorbei und ich kann verstehen, warum das Hedsor House auch für Filme vermietet wird.
Der Allradantrieb des MINI führt mich über kleine Hügel und nassen Morast sicher zurück auf den Vorplatz.
Zum Schluss teste ich mit dem sympathischen Fotografen Tim Adler den Mini für echte Offroader. Neben einer bequemen Sitzbank fürs entspannte Picknick oder das schnelle Schuhe-Anziehen, gibt es auch ein Dachzelt für echte Outdoor Erlebnisse. Ich klettere hinein und schaue mich um – es ist genügend Platz zum Schlafen und Lesen darin und die kleine Leiter lässt sich bequem im Kofferraum transportieren. In dieser Variante bekomme ich Lust auf einen Road Trip. Nur ich, das Mini Countrygirl, mit dem MINI Countryman.