Eine Stadt wie Paris zu Fuß zu entdecken ist einfach die schönste Art sich bei einem Kurztrip voran zu bewegen. Wir waren zum Fête Nationale übers Wochenende im Juli in der Stadt an der Seine und haben euch unsere Spazierroute mitgebracht. Zur Übernachtung machten wir es uns im zentral gelegenen Hotel Le Pavillon gemütlich und haben mit den Besitzern auch gleich über Nachhaltigkeit in Paris, lokale Bienenstöcke und die spannenden gegen Elektrosmog abgesicherten Zimmer des Hotels geplaudert.
Ein Paris Wochenende – Unsere Kurzurlaub Tipps zum Fête Nationale
Dieses Jahr fiel der 14. Juli auf einen Samstag und so reisten wir, hinfiebernd auf die feierliche Stimmung in der französischen Hauptstadt, zum Feiertag übers Wochenende nach Paris. Das französische Fête Nationale, das auch Bastille Day genannt wird, erinnert jedes Jahr an den Sturm auf die Bastille und das ein Jahr danach stattfindende Föderationsfest. Da am selben Tag auch die Kriegserfolge des ersten und zweiten Weltkrieges gefeiert wurden, wird jedes Jahr traditionell eine Militärparade auf der Champs-Élysées abgehalten, die wir jedoch nicht besucht haben. Tagsüber nutzten wir die Zeit dafür, Paris ein zweites Mal gehörig zu Fuß zu durchstreifen um abends dann mit leuchtenden Augen und hunderttausenden anderen auf dem Champ-de-Mars zu sitzen und das Feuerwerk zu bestaunen.
Feiertag & Feuerwerk – Reisen zum Fête Nationale in Paris lohnt sich!
Zum Fête Nationale anzureisen lohnt sich definitiv für alle, die keine Angst vor Menschenmassen mitbringen, denn allein werdet ihr nicht sein. 😉 Wer es hingegen mag, sich unters Volk zu mischen, wird das Konzert mit Feuerwerk am Eiffelturm lieben. Damit ihr gelassen Spaß haben könnt, haben wir für euch mal ein paar Tipps zusammen getragen:
- Plant genug Zeit ein: Ihr solltet mindestens 2 Stunden vor Konzertbeginn da sein, wenn ihr einen Platz ergattern wollt.
- Nehmt euch Sitzkissen & Kleidung mit, die schmutzig werden können. Auf dem Marsfeld ist es staubig und hart. Feiner Zwirn, Handtasche und Highheels werden euch hier nicht gut zu Diensten sein, stattdessen lieber Jeans, Sneaker und Bauchtasche oder Rucksack. Auch die Vorabendsonne kann ganz schön erbarmungslos werden, deswegen lieber eine Mütze oder ein Kopftuch einstecken um sich vor der Sonne zu schützen.
- Glasflaschen sind verboten – theoretisch jedenfalls. Bei der Masse an Menschen fallen die Kontrollen nicht immer sorgfältig aus, weswegen wir auch mit unserer Weinflasche reingekommen sind (haben wir natürlich danach wieder mitgenommen!) – füllt am besten alles in Plastikflaschen um.
- Geh nicht aufs Klo. Du wirst nie wieder an deinen Platz zurück kommen.
- Nimm genug zu Essen mit. Da es verdammt voll und eng wird, kannst du zwischendurch nichts kaufen gehen, also plan von vornherein Nahrung ein. Wir haben uns auf dem Hinweg noch schnell Baguette, Frischkäse und Wein besorgt um gut gerüstet zu sein.
Le Pavillon – Nachhaltiges Hotel in Paris für ein Wochenende
Das nachhaltige Hotel Le Pavillon in Paris schmiegt sich in eine Nische zwischen zwei Häusern. Seine Lage ist in der Nähe von Eiffelturm, Seineufer und den großen Museen einfach perfekt um Paris zu Fuß zu entdecken, so wie wir es am Liebsten tun. Seit 10 Jahren haben Barbara und Tommy Tascijevic-Porwoll das ehemalige Nonnenkloster des 19. Jahrhunderts als Hotel unter ihre Fittiche genommen und mit viel Liebe jeden Raum individuell eingerichtet.
Das besondere hier? Die zwei legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und auch sensible Schläfer können sich hier pudelwohl fühlen, denn gleich drei Zimmer sind aufwändig gegen Elektrosmog abgeschirmt, selbst das Handy streikt hier gern mal. Das Le Pavillon bietet nicht nur ein unglaublich reichhaltiges und leckeres Frühstück, bei dem es sogar Smoothies und diverse Nussmilchen gibt, sondern gehört auch in die Riege der nachhaltigen Green Pearls Hotels. Wir waren vor Ort und haben nicht nur herrlich geschlafen, sondern auch gleich ein paar spannende Fragen gestellt. Barbara war so lieb, sie für uns zu beantworten:
Ihr habt uns verraten, dass das Le Pavillon ein ehemaliges Nonnenkloster ist. Welche Elemente davon finden wir noch heute im Hotel wieder? Es stehen nur noch die Außenwände des Gebäudes (für Paris auch sehr besonders, denn Backsteinbauten sind in Paris nicht sehr üblich), denn wir haben es komplett entkernen müssen während der Renovierung 2014, um es den aktuellen Anforderungen entsprechend innen anzupassen. Bleibt dann noch der Geist, den wir mit Green Spirit verbreiten möchten – Harmonie und Wohlbefinden und ein Zurückbesinnen auf sich selbst in Verbindung zur Natur und zum großen Ganzen, was in der heutigen schnelllebigen Welt oft zu kurz kommt, besonders in Großstädten wie Paris.
Ihr seid im Le Pavillon in Paris nach Kräften bemüht ein ökologisches Hotel zu führen. In welchen Bereichen seid ihr bereits sehr zufrieden und wo liegen die Grenzen eines ökologischen Hotels mitten in Paris? Wir liegen hier im Zentrum von Paris noch im Bereich des Denkmalschutzes und kommen an die Grenzen bei baulichen Veränderungen an Fassade und Dach – wir würden gerne z.B. unsere eigene Energie erzeugen, mit Sonnenpaneelen, kleinen Windrädern und den heute zu Verfügung stehenden neuen Technologien – was somit im Moment hier noch nicht möglich ist. Auch würden wir gerne unseren eigenen Bienenstock in Paris haben, und wir sind dabei zu sehen, wie wir das technisch umsetzen können, die ersten Kontakte dazu haben wir bereits getroffen. Seit einigen Jahren haben wir eine Patenschaft für einen Bio-Bienenstock in Südfrankreich und bekommen in der Zwischenzeit unseren Frühstückshonig von dort, zur Unterstützung der Aktion „Ein Dach für die Bienen“. Gerne würden wir auch unsere eigenen Hühner halten für richtig frische Frühstückseier, aber da mangelt uns nun doch an Platz in unserem Garten. Dafür werden wir einmal pro Woche mit frischen Eiern von einer kleinen Bio-Farm direkt aus der Normandie beliefert, glückliche Eier von glücklichen Hühnern mit gesundem Futter und Auslauf an der frischen Luft. 😉
Drei eurer Zimmer sind besonders gegen elektromagnetische Strahlung geschützt, sogar der Handyempfang streikt dort. Wie habt ihr das umgesetzt? Eine spezielle schwarze Abschirmfarbe wird auf Wände, Decke und Böden aufgebracht, auf den Boden zusätzlich ein spezielles Abschirmgitter, danach erst wird das Zimmer gestrichen, dekoriert und eingerichtet. Die elektrischen Leitungen in den Zimmern bekommen eine spezielle Erdung, damit besonders im Schlaf keine Strahlenfelder mehr entstehen können. Zusätzlich haben wir alle 15 Zimmer mit speziellen Gardinen ausgestattet, die gegen Hochfrequenzstrahlungen schützen und alle Zimmer haben spezielle, nicht leitende strahlengeschützte Matratzen, die zusätzlich während des Schlafes den Rücken strecken und die Wirbelsäule ausrichten.
In den letzten 10 Jahren hat sich das Umweltbewusstsein in Paris deutlich verbessert, was denkt ihr, wo es hingehen sollte? Ist die Stadt weiterhin auf einem guten Weg? Besonders im Trend ist z.B. das „Urban Gardening“ Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, hat es sich zur Aufgabe gemacht bis 2020 in Paris 100ha zusätzliches Grün in die Stadt zu bringen. Ein neues Gesetz erlaubt es jetzt jedem Pariser, an Hauswänden, auf Dächern, vor den Türen, unter Bäumen Obst, Gemüse und Blumen anzupflanzen – ein Drittel davon soll direkt als landwirtschaftliche Fläche genutzt werden. Immer mehr junge und originelle Firmenkonzepte bauen Gemüse, Pilze und Obst in leerstehenden Gebäuden, Kellern, Parkgaragen an und liefern ihre Produkte in die Pariser Haushalte. Lokale Produkte und kurze Lieferwege sind der Trend und werden auch von den Parisern immer mehr angenommen – immer mehr Initiativen gibt es, mit wöchentlichen Bestellungen von Produkten direkt vom Bauern und kleinen Herstellern, die man sich an bestimmten Orten in den Stadtteilen abholen kann. Die Herkunft der Produkte wird immer wichtiger und das Bewusstsein für gesunde Qualität steigt.
Alle Räume im Hotel sehen verschieden aus, wer dekoriert bei euch und sucht die Möbel und Baustoffe wie Fliesen aus? Dies ist mein persönliches „Hobby“ – ich bin allergisch gegen standardisierte Hotelzimmer und jedes Zimmer hat für mich seine eigene Persönlichkeit, seinen Geist und seine Seele. Somit entsteht jedes Zimmer mit seinem eigenen Charakter, um dem Gast die Möglichkeit zu geben, das optimale Zimmer für sich zu finden, wo er seine Persönlichkeit, seinen Geist und Körper perfekt baumeln lassen, entspannen und expandieren kann. Die Basis ist immer, so natürliche Baustoffe wie möglich zu finden, dies liegt auch meinem Mann sehr am Herzen und hier ist auch er sehr aktiv und motiviert dabei – Natursteine- und Fliesen, ökologisches Parkett, natürlich LED-Beleuchtung… Besonders gerne verwende ich handgemachte und liebevoll upgecycelte Möbel und Dekoration. Dazu kommt, dass die Zimmer in Paris alle unterschiedlich zugeschnitten sind und jedes Zimmer somit besondere Beachtung braucht, damit trotz des chronischen Platzmangels in Paris der Kunde alles für seinen Komfort findet, was er braucht.
3 Spazierrouten durch Paris – warum es sich lohnt, die Stadt 2 Tage zu Fuß zu entdecken:
Paris ist eine Stadt, die sich wunderbar zu Fuß erkunden lässt. Wir haben euch 3 Spazierrouten in Paris mitgebracht, die wir vom Hotel Le Pavillon aus gewandert sind und euch die wichtigsten Orte entlang des Weges markiert und aufgeschrieben:
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Die grüne Route – 6 Kilometer
Vom Hotel Le Pavillon ging es nach einem ausgedehnten Frühstück mit bester Laune morgens los in Richtung Eiffelturm. Typisch französisch machten wir noch einen Stopp bei der Boulangerie Laurent B, die unserer Meinung nach definitiv die leckersten Eclairs & Rose de Sables der Straße zu bieten hat!
Mit den süßen Stückchen in der Hand ging es danach weiter zum Marsfeld, wo der imposante Eiffelturm sich in die Höhe streckt. Wenn man in Paris ist, dann gehört das Wahrzeichen einfach dazu und wir haben sogar noch einen Geheimtipp für euch. Am Tag vor dem Konzert anlässlich des Fête Nationale wird hier geprobt und das bedeutet vor allem eins: Mega Musik, ganz ohne Menschenmassen und ihr könnt direkt vor der Bühne sitzen. Lohnt sich!
Über die Pont d’lena stromerten wir weiter, vorbei am Jardin du Trocadero, der leider aufgrund der Feiertagsvorbereitungen gesperrt war, in Richtung Maison de Balzac. Vom Haus des berühmten Schriftstellers aus streiften wir über einen kleinen Wochenmarkt mit viel frischem Obst und Gemüse an der Kreuzung von Rue Jean de La Fontaine und Rue d’Auteul bis wir schließlich an unserem Tagesziel ankamen, dem herrlichen botanischen Garten Jardin des serres d’Auteuil.
Der Garten Jardin des serres d’Auteuil, der 1761 das erste Mal als solcher genutzt wurde, ist wirklich eine wunderschöne Anlage, die mir persönlich ebenso gut gefallen hat, wie unsere Botanischen Gärten hier in Berlin. Wasserläufe, tropische Pflanzen, verschiedene Klimazonen und auch der ein oder andere tierische Bewohner machen den Rundgang zu einem Erlebnis, bei dem man definitiv nicht hetzen sollte. Hier werden übrigens auch die dekorativen Pflanzen für die Regierungsgebäude von Paris gezüchtet! In den botanischen Gärten gibt es so viel zu sehen und zu entdecken, dass man Stunden vor Ort bleiben kann, was wir auch getan haben, aber das erklären wohl am besten unsere Bilder:
Auf dem Rückweg folgten wir den Treppen hinauf in die Stadt um den berühmten Platz des Palais du Trocadéro näher unter die Lupe zu nehmen, doch auch hier war alles aufgrund der Feierlichkeiten gesperrt. Also zogen wir nach ein paar Minuten Beobachtung der fröhlichen Menschenmenge weiter zum Palais Galliera um dort im wunderschönen kleinen Park eine Pause einzulegen.
Mit langsameren Schritten trabten wir dann weiter zum nächsten Tageshighlight, dem Museé Yves Saint Laurent, von dem wir euch unbedingt empfehlen würden, rechtzeitig da zu sein. Das Museum ist zwar kleiner als wir dachten, aber wirklich sehr schön und perfekt geeignet für Modefans, wie uns. Auch aus der Zeit in der Yves Saint Laurent noch Geschichten zeichnete findet man Zeichnungen, die sich von dichtem bestaunen lassen. Faszinierend! Allerdings solltet ihr eines beachten: Wenn es dem Feierabend zugeht wird man hier regelrecht hinausgeworfen und ständig ermahnt sich zu beeilen – also kommt lieber früher, als wir, dann könnt ihr entspannt genießen.
Noch ein Tipp: Geht auf dem Rückweg vom botanischen Garten am Wasser eine Weile entlang der Seine, bevor ihr zurück in die Stadt hochlauft. So könnt ihr euch noch die Pariser Freiheitsstatue an der Pont de Grenelle anschauen.
Die blaue Route – 6,5 Kilometer
Diesmal zog es uns vom Hotel Le Pavillon aus in östliche Richtung um Paris zu Fuß zu entdecken. Vorbei am Place & Hotel des Invalides schlenderten wir Hand in Hand über unsere liebste Brücke in Paris, die Pont Alexandre III. an der ich mich nie satt sehen kann. Es ist wohl kein Zufall, dass es mich immer wieder zu dieser Brücke zieht – sie ist einfach wunderschön mit all ihren Verzierungen.
Weiter ging es zum Place de la Concorde, auf dem man sich unbedingt die Zeit nehmen sollte, Brunnen und Laternen ganz in Ruhe zu betrachten. Neben dem großen Obelisken sind nämlich auch die anderen gestalterischen Elemente des Platzes mehr als einen Blick wert und zeigen jenes künstlerische und handwerkliche Geschick, das mich beim Streifen durch Paris schon das allererste Mal faszinierte. Danach lohnt sich ein Spaziergang durch die Tuilerien in Richtung des Louvre mit seiner Glaspyramide. Auch für eine Pause sind die Tuilerien der richtige Ort – erholt euch an einem der Brunnen oder im Schatten der Bäume und verspeist, was auch immer Leckeres ihr euch im Rucksack mitgebracht habt. (Jaaah, also es könnte schon sein, dass wir häufiger bei unserer Lieblingsbäckerei waren, um Eclairs auf Vorrat zu kaufen… 😉 )
Wer unter 26 Jahren und europäischer Bürger ist, kann übrigens viele Sehenswürdigkeiten in Paris kostenfrei besuchen. Dazu gehören beispielsweise auch der Louvre und der Triumphbogen. Wir waren leider dieses Mal schon zu alt, aber beim letzten Mal haben wir das ordentlich ausgenutzt!
Bei der Juli-Hitze haben wir uns am meisten über die neu sanierte Uferzone gefreut, die im Bereich der Pont Neuf mit Nebelduschen ausgestattet ist, die nicht nur Joggern eine willkommene Abkühlung bescheren, sondern auch überhitzten Touristen. 😉 Die Nebelduschen werden von der Stadt betrieben und stehen frei zur Verfügung, so wie auch die vielen Trinkwasserbrunnen in Paris.
Nach so einer herrlichen Erfrischung und einem kurzen Gespräch mit zwei Mädchen, die ihren Weg nicht finden konnten, liefen wir über die Pont Neuf bis auf die Ile de la Cité um dann der Wasserkante bis zum Notre-Dame de Paris zu folgen. In der Nebenstraße holte ich mir einen Crepe und gönnte mir im Anschluss eine Ausruh-Pause für meine plattgelaufenen Stadtentdeckerfüße am Quai de la Tournelle, wo sich herrlich all die vielen Künstler und Touristen beobachten lassen. Moment. Sagte ich viele Menschen? Nun ja, meistens, allerdings waren wir genau zum Fußball-WM-Finale da und der französische Sieg stand kurz bevor – den Quai hatten wir dieses mal also trotz herrlichstem Wetter fast für uns, in ein Restaurant kam man allerdings nicht mehr rein an diesem Tag. 😉
Über die Brücke Pont de Sully ging es weiter zum Nordufer der Seine, dem wir bis zum Hafen Port d’Arsenal folgten, der seinen kriegerischen Namen einem ehemaligen Waffenlager aus dem 16. bis 18. Jahrhundert hier verdankt. Unser Ziel war einmal mehr ein grünes: Die Coulée verte René-Dumont. Ein fast 5 kilometerlanger Stadtpark, der auf einer ehemaligen Hochbahnstrecke angelegt wurde und für Besucher tagsüber frei zugänglich ist. Der Park war 1993 der erste seiner Art, er später folgten ähnliche Anlagen wie die berühmte High Line in New York.
Die violette Route – 7 Kilometer
Unsere dritte Tour durch Paris zu Fuß führte uns vom Hotel Le Pavillon aus nach Norden. Vorbei an den Bar & Restaurant-Schiffen, die ihr euch schonmal für die Abendgestaltung merken könnt, liefen wir über die Pont de la Concorde zum gleichnamigen Place de La Concorde weiter in Richtung Oper am Place de la Madeleine. Auch hier lohnt sich definitiv wieder ein Moment des Innehaltens um die Inschriften und üppigen künstlerischen Dekorationen des Opernhauses aus der Nähe zu betrachten.
Danach geht es für alle Shopping-Fans weiter zum Boulevard Hausmann mit der berühmten Galeries Lafayette, in die sich wegen ihrer hübschen Kuppeln auch für alle nicht-Kauflustigen ein kurzer Abstecher absolut lohnt. Auf dem weiteren Weg in Richtung des Pariser Berges, auf dem sich die ehemaligen Mühlen der Stadt (früher waren es mal ganze 30 Stück!) und natürlich Sacré-Coeur befinden, kamen wir an der Kirche La Trinité vorbei, die leider gerade mit einem Gerüst eingezäunt war, ansonsten aber wirklich sehenswert ist.
Einen kurzen klischeehaften Abstecher zum sehr touristischen und trotz mittäglicher Zeit von Reisegruppen belagerten Moulin Rouge konnten auch wir uns nicht verkneifen. Da spielte doch gleich die Filmmusik in unseren Köpfen! Viel hübscher anzusehen sind eigentlich aber die zwei anderen, echten, Mühlen in der Gegend, wie zum Beispiel die Moulin du Radet zu deren Fuß sich ein Restaurant mit dem Namen Moulin de la Galette findet (was ein wenig verwirrend ist) oben auf dem Hügel kann man außerdem die Moulin Blute-Fin sehen, die sich allerdings in Privatbesitz befindet und deswegen nur von weitem bestaunt werden kann.
Nach einer kleinen Verschnauf- und Trinkbrunnenpause im kleinen Park Jardin Fréderic Dard, den wir beim letzten Wochenende in Paris entdeckt hatten, fühlten wir uns gewappnet zum tummelig bunt von Touristen eroberten Sacré-Coeur weiterzuspazieren. Auch wenn hier immer viele Menschen sind und man über Verkäufer, Hochzeitspaare und asiatische Selfie-Knipser am laufenden Band stolpert, so finde ich, dass man sich diesen Ort nicht entgehen lassen sollte. Die Architektur zieht mich einfach immer wieder in ihren Bann und auch der Ausblick über Paris lohnt sich jedes Mal. Noch ein Tipp: Gehts rechtsherum um die Sacré-Coeur, ihr werdet staunen, wie wenige auf diese Idee kommen – es ist viel leerer und man kann das Gebäude in Ruhe betrachten.
Auch die dritte Route endet wieder im Grünen, allerdings diesmal deutlich urbaner. La Recyclerie ist ein Urban Garden und Upcycling Projekt, das mitten in der Stadt daran erinnert, wie viel Charme es haben kann, aus Altem etwas Neues zu machen. Ihr könnt hier entweder essen gehen oder aber einfach im Garten der Recyclerie ein Schwätzchen halten, den Bienen an der kleinen Bienen-Wasserstelle beim Trinken zuschauen oder den Flohmarkt durchstöbern, die hier ab und an im Hof stattfindet.
Zum abschließenden schönen Abend empfehlen wir euch unbedingt, euch mit einer Flasche Wein und Baguette zu den Einheimischen Höhe der Restaurant- & Barschiffe ans Seine-Ufer zu setzen. Es macht einfach Spaß hier der Musik und dem Stimmengewirr zu lauschen, in lachende Gesichter zu blicken und langsam dem von der untergehenden Sonne roten Himmel zuzuschauen, während er sich nachtblau färbt.
Ach Paris, immer wieder, du.
A walk about Paris will provide lessons in history, beauty, and in the point of Life. – Thomas Jefferson