Auch wenn wir es gewöhnt sind auf Bildschirme zu starren und an freien Tagen zu elektronischen Beats zu zucken, wird in diesem Moment glasklar und bewusst, was Kunst von schlichter Unterhaltung trennt, erhebt und uns in Staunen versetzt. Ein Jahr wirkte der Künstler gemeinsam mit fünf Technikern an dieser Komposition, basierend auf technischen Entwürfen des HONDA CIVIC. Bisher streng geheime Daten werden in ihre Grundformen zerlegt und neu zusammengesetzt, angeordnet und bis zur Perfektion aufeinander abgestimmt. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Symphonie für Auge und Ohr, die in den Hallen des ehemaligen BerlinerKraftwerkes seine wahre Größe entfalten kann. In der Stadt, in der eine Mauer Generationen trennte, entsteht eine 20m x 4m Reflexionsfläche, auf der Weiß, Schwarz und Rot gemeinsam tanzen und ringen. Der Platz ist einzigartig rau und monumental, architektonische Größe und Kunst verbinden sich auch hier gekonnt zu einem ganzheitlichen Konzept allumfassenden Erlebens. Ein wundervoller Abend der außergewöhnlichen Begegnung.
Vom Cocktailempfang über eine kleine Spritztour im mattschwarzen Flitzer, hin zum Kunstgenuss und gemeinsamen Austausch. Für dieses Erlebnis möchte ich mich immer noch gebannt vom gestrigen Abend bei den Veranstaltern bedanken!
Vom 19. April bis zum 1 Mai habt ihr noch die Chance data.anatomy (civic) von Ryoji Ikeda zu besuchen – und das solltet ihr dringend auf eure To Do Listen der kommenden Tage setzen. Definitiv jede Anreise wert!
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Wenn das ganz Besondere in der Luft liegt, verbinden sich Geräusche zu Klängen, Gerüche verschmelzen in der Atmosphäre und aufgenommene Bilder prägen sich ins Gedächtnis. Eine Gänsehaut überkommt dich und du weißt, dass es anders ist. Du weißt, dass es etwas Neues ist, etwas, dass dich bewegt und vielleicht hast du keine Ahnung, warum dem so ist. Du musst es nicht erklären, du kannst dich einfach treiben lassen, schwimmen – und genießen. Auch nach dem vierten Loop der data.anatomy des japanischen Künstlers Ryoji Ikeda, wusste ich nicht, wie mir geschah. Alles was war, glich einer Art Anziehung und ich konnte nicht umhin, durch die riesigen Hallen des historischen Industrieortes MUMA zu schleichen, um diese außergewöhnliche Installation von immer wieder neuen, bisher unbeachteten Perspektiven zu erfahren. Töne von Unterwasserliebe und Kirchenchören zitterten über die Haut und wurden begleitet vom ständigen Raunen, das durch das Publikum ging. Einmal noch. 12 Minuten.