Als ich noch ein Stöpsel war, sind meine Eltern jedes Jahr mit mir in den Sommerferien nach Schweden gedüst. Meine Erinnerungen daran sind herrlich. Angeln mit Papa, Löppis Schnökern mit Mutti, irgendwie duftete immer alles lecker und ein Baumhaus oder eine Bude durfte ich zumeist auch in wilder und ungezügelter Eigenregie errichten.
Schweden, ihr wisst ich liebe dieses Land und Tobi und ich haben in den vergangenen Jahren so manch eine aufregende Tour hierher gemacht. Ob es im Winter auf Huskitour ging, oder wir im Sommer mit den Rädern und Angeln unser Glück im Grünen suchten, nie wurden wir enttäuscht von dieser milden, Freiheit die das Leben hier oben bietet.
Doch in diesem Jahr, machten wir wahr, was ich mir schon lange wünschte, wir planten einen Familienurlaub, gemeinsam mit meinen Eltern. Denn auch wenn meine Mann und ich sonst eher von der nomadischen Sorte sind und mit unserem Auto, roadtrip-like von Ort zu Ort pilgern, freuten wir uns diesmal drauf gemeinsam mit meinen Eltern von einem kleinen Ferienhäuschen in Smaland aus, unsere Ausflüge zu starten!
Schon im Vorfeld teilten wir die anstehenden Aufgaben unter uns auf. Während meine Mutti für die Auswahl des schwedischen Ferienhauses verantwortlich war, kümmerte sich mein Papa darum, die Angelausrüstung der Familie auf Vordermann zu bringen und für uns 4 alles einsatzbereit zu bekommen. Tobi oblag es, Tagestouren zu recherchieren und uns mit einigen kleinen Ausflügen in der Region zu überraschen und meine Aufgabe war es, uns heil und am besten auch noch entspannt ins Land der Elche, des roten Mondes und der Blaubeeren zu bugsieren.
Nachdem wir in den vergangenen Jahren sämtliche Möglichkeiten durchgespielt und ausprobiert haben, war mir klar, ich würde unserer kleinen Reisegesellschaft nicht dem Stress einer Dauerfahrt aussetzten. Viel eher lag es mir am Herzen, dass wir gemütlich und eben wirklich relaxed in unseren wohl verdienten Familienurlaub aufbrechen würden.
Daher schloss ich mich mit Stena Line kurz und wir organisierten uns lustigen Vieren für die Hin- und auch für die Rückfahrt jeweils zwei Autoplätze, samt Schlafkabinen auf den Fähren, die die Route Rostock-Trelleborg täglich bedienen.
Wir düsen mit Stena Line von Rostock nach Trelleborg
Wenn Tobi und ich allein mit der Fähre nach Schweden gereist sind, haben wir uns bisher nie den Luxus einer eigenen Kabine gegönnt. Im Nachhinein, verstehe ich gar nicht mehr warum eigentlich. Wenn man rechtzeitig, oder außerhalb der Hauptsaison bucht, oder gar spontan reist, kann man echte Schnäppchen schlagen und erhält dafür wirklich den Komfort, den man sich auf so einer mehrstündigen Seereise wünscht.
Nachdem wir mit den Autos auf die Fähre gefahren waren, haben wir direkt eingecheckt und unsere Kabinen bezogen. Mutti und Papa hatten ebenso eine kleine „Suite mit Seeblick“ wie wir. Während die Männer jeweils die Duschen testeten, Mutti ein bisschen in ihrer Reiselektüre schnökerte und Füchsen und ich uns hinter den Rechner geklemmt hatten, verging die Zeit wie im Fluge.
Außerdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, bei einem langen Spaziergang das Deck zu erkunden, die Ausfahrt aus dem Warnemünder Hafen an der frischen Luft mit zu erleben und eine Runde durch den Bordshop zu stromern. Wer wollte konnte ein Mittagsschläfchen halten und wer hungrig wurde, der genoss entweder geschmierte Brote, oder das schwedische Essenangebot der Fähre.
Die Zeit verging wirklich wie im Flug und fast waren wir ein bisschen wehmütig, als hieß: „Angelegt und runter von Bord!“
Wir waren uns definitiv alle einig, dass wir keinen gelasseneren und gemütlicheren Start in den gemeinsamen Urlaub hätten haben können und so sattelten wir die Hühnchen und machten uns nach der Durchsage bereit, das wunderschöne Schwedenland einmal mehr zu besuchen.
Für uns ging es von Trelleborg aus, entlang der westlichen Küste, Richtung Veiby Strand, wo wir mit meinen Eltern eine echte Expedition unternahmen, die ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben wird!