Hast du es auch? Dieses komische Gefühl beim Gang durch den Supermarkt? Diesen inneren Gewissensbiss der Natur gerade irgendwie in den Rücken zu fallen, nur weil du beispielsweise ein Shampoo für die Haarpflege oder ein neues Peeling kaufen möchtest? Irgendwie haben wir, wenn wir einmal beginnen, uns diesem Gefühl hinzugeben, doch ständig Gewissensbisse und erliegen schnell der Annahme etwas falsch zu machen oder einfach nicht alles richtig machen zu können.
Bei uns ploppen in diesen Momenten die Bilder und Eindrücke vieler unserer Reisen vorm inneren Auge auf. Wenn man selbst auf den abgelegensten Inselstränden oder in den tiefsten Wäldern noch Unmengen an Müll findet, macht das nicht nur traurig, sondern auch ungemein wütend. Es ist uns schon lange zur Angewohnheit geworden, den Müll, der unterwegs einfach herumliegt aufzusammeln und später ordentlich zu entsorgen. Doch leider sind unsere Bemühungen oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn nur wenige Stunden später wieder das Ufer mit Strandplastik und Unrat überschwemmt ist, oder der nächste Tourist meint, ein bisschen Müll schade schon niemandem und diesen tief und absichtlich hinter irgendwelchen Wurzeln deponiert. Doch sich darüber zu ärgern reicht nicht aus. Aufklärung und gemeinsames Anpacken sind unser Anliegen.
Auch in Helsinki gibt es Müll im Wasser — so wie überall auf der Welt. Wo immer wir von Freiseindesign hinkommen versuchen wir unseren Teil dazu beizutragen, wenigstens ein bisschen davon aufzuheben, aus dem Wasser zu fischen und vernünftig zu entsorgen. Und wenn es nur ein kleiner Teil ist — macht mit. Viele Tiere halten Plastik für Futter und verenden — jedes einzelne Stück, das nicht ins Meer gelangt, macht einen Unterschied für irgendwen da draußen!
Wie gelangen Plastik und anderer Müll in die Meere?
Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern gelangt Müll direkt vom Land ins Meer. Über die Flüsse und Ufer werden große bis winzig kleine Plastikteile in die Meere geschwemmt. Vorgänge, die wir auch immer wieder in unseren Heimatstädten Rostock und Stralsund beobachten, wenn mal wieder Grillwetter ist oder Hafenfeste stattfinden und die Mülleimer förmlich bis ins Wasser überquellen. Manch einer mag sich denken, „aus den Augen aus dem Sinn“ — doch braucht es zum Beispiel bis zu 1.000 Jahre bis sich eine Plastikflasche vollständig wieder zersetzt hat. In der Zwischenzeit müssen immer mehr unserer Tierfreunde in den Meeren unter unserem Konsum leiden: Meeressäuger, Fische und Seevögel verwechseln Plastikteilchen mit Nahrung oder verfangen sich in verlorenen Fischernetzen und verenden qualvoll. Dabei müssen wir uns klar machen, dass wir letztlich wieder am Ende dieser Nahrungskette stehen und welche gesundheitlichen Folgen belastetes Seafood für unser Leben und die folgenden Generationen hat.
Es muss sich etwas in den Köpfen der Menschen verändern, damit sich auch das Handeln ändern kann. Zum einen gilt es bewusster zu konsumieren und produzieren, zum anderen muss bestehender Müll aus den Landschaften entfernt und sinnvoll recycelt werden.
Das 3R Prinzip für einen bewussteren Konsum
Das 3R Prinzip steht schlichtweg für die drei Leitsätze Reduce / Reuse / Recycle. Damit ist hier das Reduzieren, Wiederverwenden und die Wiederaufbereitung von vermeintlichen Plastikabfällen gemeint, die wir alle mit etwas Übung in unseren Alltag integrieren können.
Reduce – Wie du deinen Plastikmüll schrittweise reduzierst
Die Verkleinerung deines Müllbeutels beginnt bereits im Supermarkt. Überlege was du kaufen willst und kaufe nur, was du brauchst. Mach dir dafür beispielsweise Listen, oder Notizen in deinem Smartphone. Reduziere unnötigen Müll indem du sinnlose Käufe vermeidest und achte nach Möglichkeit im Laden ebenfalls darauf Produkte ohne oder nur mit leichter und recycelbarer Verpackung zu erwerben. Wir wissen selbst aller Anfang ist schwer: Anni und Flow versuchen, schon seit längerem— wann immer möglich — Plastikverpackungen im alltäglichen Konsum zu vermeiden. Das tolle Gefühl das Müllsäckchen schrumpfen zu sehen, überwiegt dann nämlich doch den leichten Komfortverlust der fehlenden Einwegverpackung. Und auch Tobi und ich geben unser Möglichstes, um den eigenen ökologischen Fußabdruck nicht zu schwer wiegen zu lassen.
Reuse – Nochmal, nochmal, nochmal!
Ganz selbstverständlich können manche Plastikverpackungen mehrfach verwendet werden. Anni sammelt zum Beispiel allerhand Dosen und Behälter und hält damit nicht nur Ordnung, sondern bastelt manchmal auch feine kleine Geschenke für ihre Lieben und füllt diese Behälter mit selbstgemachter Kosmetik oder Leckereien. Versuch du es doch auch mal.
Recycle
Weg damit! Und zwar wird bei uns alles fein in die jeweiligen Tonnen getrennt. Gerade ist kein Mülleimer in der Nähe? Dann kommen die Überbleibsel so lange in die Tasche bis man auf eine geeignete Entsorgungsstelle trifft. Nur so können aus Abfällen Rohstoffe für die richtige Wiederaufbereitung der Materialien gewonnen werden. Diese Recyklate können dann zum Beispiel wieder für die Herstellung neuer Gegenstände verwendet werden.
Shampoo-Flaschen aus recyceltem Strandplastik
Bewusstes Einkaufen alleine reicht nicht aus. Es gilt bewusster zu produzieren, das hat auch die Anti-Schuppen Shampoo Marke Head & Shoulders erkannt und sich mit seinen Partnern TerraCycle und Suez zusammen getan. Die gemeinsame Vision: ein Zeichen zur Förderung der Wiederverwertung von Kunststoff innerhalb der Kreislaufwirtschaft setzen und das Bewusstsein für Recycling, Abfalltrennung und nachhaltigen Konsum zu stärken. TerraCycle führt den Weltmarkt im Bereich schwer recyclebarer Materialien an und bringt die nötige Expertise für weitere Forschung in die Zusammenarbeit mit Head & Shoulders.
Herausgekommen ist dabei nach über 10 Monaten intensiver Entwicklung und ausgiebigen Tests die Sonderedition der H&S classic clean Shampoo-Flasche: Die erste recycelbare Shampoo-Flasche mit 20 Prozent Strandplastik (außer bei der Verschlusskappe). Bei Cleanup-Aktionen an europäischen Stränden hat TerraCycle über 4 Monate mit Hilfe lokaler Organisationen und vielen Freiwilligen den angeschwemmten Kunststoffmüll an europäischen Stränden eingesammelt und sortiert, denn nur Hartpolyethylen oder einfach HDPE kann für die Shampoo-Flaschen verwendet werden.
Der restliche Abfall wird fachgerecht entsorgt. Anschließend wird das Strandplastik für die neuen Flaschen vom H&S Partner Suez gewaschen, geschreddert und zu Kunstoffkügelchen verschmolzen. Die kleinen grauen Kügelchen kommen dann in die H&S Flaschen Produktion und werden dort verarbeitet. Wie das Ganze genau funktioniert wird in diesem kurzen Video gezeigt:
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Eine gute Idee! Und genauso sinnvoll finden wir auch die Neujahrs-Vorsätze bei P&G, wozu auch die Marke Head & Shoulders gehört: Hier will man die Produktion bis zum Ende des Jahres so umstellen, dass 90% aller europäischen Haarpflege-Flaschen aus bis zu 25% recyceltem Kunststoff bestehen. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass der Recycling Anteil in den nächsten Jahren noch weiter steigt.
Wir sagen: Immer fleißig weiter forschen H&S — hoffentlich gibt’s bald eine Lösung, die noch weit über 20% hinausgeht. Als große Marke habt ihr die Möglichkeit euren Kunden zu erklären, was sich ändern muss und mit ihnen gemeinsam ein neues Bewusstsein zu schaffen — nutzt diese Chance.