Wer kein Weihnachtsfan ist, hält womöglich auch nicht viel vom Winter. Das graue Ungetüm legt sich wie ein übergroßes Monster über die Stadt – verschont wird niemand. Monatelanges Frieren ist angesagt, trockene Heizungsluft, sprödes Haar. Ständig muss man zu viel anziehen, um nicht den Kältetod zu sterben. Ja, es ist naheliegend, die Kühltruhenjahreszeit einfach zu Hause zu verbringen und sich zu verbarrikadieren.
Das einizige, was dafür wirklich nötig ist, ist gute Musik: THE HEAD AND THE HEART. Die sechs FolksängerInnen haben soeben wieder eine neue Europa-Tour angekündigt. Kein Wunder: Ihre Show im ROTEN SALON Berlin war sensationell. Nicht ausverkauft, aber voller Schönheit, unglaublicher Kraft und positiver Energie. Noch stundenlang hätte man selbst nach Ende des Konzertes vor der leeren Bühne stehen können, wippend, mit geschlossenen Augen, träumend von einsamen Ozeanen, verlassenen Schneelandschaften.
Musikalische Inspiration gibt es hier:
Wer THE HEAD AND THE HEART auch außerhalb der Konzerthalle lauscht, wird sehnsüchtig. Ihre in den höchsten Formen leidenschaftlichen Klänge lassen sich wohl in jede Stimmung integrieren. Egal, ob man sich an einen anderen Ort der Welt hinaus tragen lassen möchte, in Selbstmitleid ertrinken, oder schlichtweg an Nichts denken: Ihre verträumten Melodien gehen tief unter die Haut, sind eingängig, immer mit Dramatik und ein wenig Hoffnungslosigkeit verbunden, mit Sehnsüchten, Liebe und romantischer Hingebung. Romantik und ist bei den sechs hübschen Gesichtern sowieso stets ein präsentes Thema: Textzeilen wie „Don’t follow your head, follow your heart“ oder „It’s damn good to have met you“ sind nur wenige Auszüge aus dem extremen Gefühlsausbrüchen ihrer Songs.
Das Musikmagazin LAUT.DE schrieb selbst von einem Vergleich mit der allseitsbekannten Band MUMFORD AND SONS: „Am Anfang wussten wir gar nicht, von wem die Rede ist„, zitiert LAUT.DE Josiah im Interview mit ROTE RAUPE „Als sich die Vergleiche häuften, begriffen wir, dass es einige Bands gibt, die auf ähnliche Weise funktionieren wie wir. Ich meine damit, dass wir Folk-Musik machen, die sehr darauf bedacht ist, sich diesen authentischen Charakter zu bewahren.“
Ganz am Anfang sind THE HEAD AND THE HEART zu zweit. Josiah Johnson (Gesang) und Kumpel Jonathan Russel (Gitarre und Gesang) gründen die Gruppe im Sommer 2009. Kurze Zeit später sind Kenny Hensle (Keyboard), Charity Rose (Violine und Gesang), Tyler Williams (Drums) und Chris Zasche (Bass) dazugestoßen. Dass die Sechs mit ihrer Musik erfolgreich sind, liegt nicht nur daran, dass zarte Geigenstreicher auf Xylophon, auf Klavier, auf Gitarre treffen. Ihre Heimatstadt Seattle, der Geburtsstätte vieler musikalischer Genies war zugleich treibender Motor ihnen den richtungsweisend Aufwind zu verleihen. Und so hatten THE HEAD AND THE HEART einfach jede Menge Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.
Was wünschen wir uns? Dass der Winter endlos lag ist und diese vielversprechende Band niemals aufhört gute Musik zu machen. Glücklicherweise wurde gerade die neue Europatour angekündigt. Wer sich also live von ihnen überzeugen will, sollte sich schnell Tickets sichern.
2/25 | HAMBURG, DE | KNUS
2/26 | BERLIN, DE | KESSELHAUS
2/27 | MUNICH, DE | STROM
2/28 | COLOGNE, DE | KUTUKIRCHE
3/2 | MANCHESTER, UK | GORILLA
3/3 | GLASGOW, UK | ORAN MOR
3/4 | DUBLIN, UK | WHELANS
3/6 | LONDON, UK | SCALA3/7 | AMSTERDAM, NE | BITTERZOET
3/8 | PARIS, FR | CAFE DE LA DANSE