Im letzten Jahr – 2016 – sind 537 Menschen durch Ertrinken verstorben. Das sind 49 mehr als 2015 und 145 mehr als 2014. (Quelle.) Das Problem geht nicht weg. Das Problem ist da. Und genau darauf will der Schwimmhersteller arena gemeinsam mit der DLRG aufmerksam machen und hat die Aktion SwimSupporter ins Leben gerufen.
Und weil wir es als unsere Pflicht empfinden, euch nicht nur über die sonnigen Seiten des Lebens zu informieren, sondern auch gemeinsam mit Wichtiges zu besprechen, über das zu selten geredet wird, möchten wir diese Thematik angehen.
Ein Viertel der Deutschen können nicht Schwimmen
Stell dir vor du fällst ins Wasser. Was tust du? Was macht dir Angst? Was passiert mit dir?
„Ich schwimme an Land.“ Oder: „Ich versuche Energie zu sparen, wenn ich auf offenem Wasser bin und mache durch Winken mit beiden Armen auf mich aufmerksam, wenn ich Schiffe sehe.“ Wenn das deine ersten Gedanken sind, dann kannst du wahrscheinlich Schwimmen. Richtig?
Wenn du nicht Schwimmen kannst, dann sind deine Gedanken an dieses Szenario vermutlich einfach nur voll von Angst. Zurecht. Aber du kannst das ändern. Und wenn du dich das traust, wird sich auch dein Leben verändern und im besten Falle sogar retten.
Etwa 23,3% der Deutschen können nicht Schwimmen – diese Zahl stammt von 2004 und wurde von der DLRG hier veröffentlicht – leider konnte ich keine aktuellere Statistik ausfindig machen – ich wage aber zu bezweifeln, dass die Zahl sich zum Besseren gewendet hat. Für das Nicht-Schwimmen-Können gibt es verschiedene Faktoren.
Einige Menschen haben schlichtweg während sie aufwachsen keinen Kontakt mit dem Thema Schwimmen. Es gibt vielleicht kein Meer, keine Schwimmhalle, keinen See in der Nähe und so besteht für sie erstmal gar keine Notwendigkeit über das Thema Schwimmen überhaupt nachzudenken. Ein anderer Faktor sind die Finanzen – Schwimmkurse kosten Geld und nicht jeder möchte sich das leisten – wer über sehr wenig Geld verfügt, muss Prioritäten in den Ausgaben setzen und Schwimmen ist hier häufig nicht weit oben auf der Liste. Der Dritte Faktor ist Angst. Angst die scheinbar unüberwindlich ist, Angst die sich nach einer schlechten Erfahrung festbeißt – Angst die lähmt.
Zu viele Menschen können nicht schwimmen. Sie können sich nicht helfen, wenn sie ins Wasser geraten. Es ist ein Thema, über das zu wenig geredet wird. Über das nicht mal nachgedacht wird.
Denn, wer schwimmen kann, denkt, alle anderen könnten es auch und wer nicht schwimmen kann, der denkt am liebsten gar nicht drüber nach und versucht nicht in Situationen zu kommen, in denen er schwimmen muss.
Gemeinsam mit arena und der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) wollen wir euch unsere persönlichen Geschichten zum Thema Schwimmen nahebringen und euch sagen: „Egal wir alt ihr seid, egal wie groß eure Angst ist, egal wie sehr ihr glaubt, dass ihr es niemals brauchen werdet: Holt euch Hilfe. Lernt Schwimmen. Und entdeckt eine völlig neue Welt!“
Annis‘ Wasserwelt – Wie ich schwimmen lernte & später begriff, dass manchmal das Leben davon abhängt
Meine Erfahrungen mit Wasser sind schon immer gemischter Natur gewesen. Als Ostseekind war Wasser schon immer Teil meines Lebens. Das Meer war mein Spielzeug, meine Salzoase, mein Ausblick ins Unendliche. Aber es war für mich stets auch diese unbekannte Gefahr unter deren Decke es lebte und deren unsichtbare Strömungen mich davon tragen konnten, wie eine Feder ohne Halt.
Früh lernte ich schwimmen, an Papas Hand, mit Schwimmflügeln an – sicher, lachend, planschend und machte mir gar nicht so viele Gedanken.
Auf unserem Boot trug ich stets eine automatische Rettungsweste. Im Schwimmkurs später ging es rund: Literweise verschlucktes Chlorwasser kratzte in meiner Kehle, während ich lernte stärker zu werden um mich durchs Wasser zu ziehen. Stolz hielt ich eines Tages mein Seepferdchen in die Höhe und fühlte mich selbst wie eines. Doch dieser Respekt, der mir bis heute die Nackenhaare aufstellt wann immer ich Wasser nicht richtig einschätzen kann – der blieb.
Schwimmen war für mich stets Spaß mit Freunden, Familie und Fröhlichkeit. Natürlich gab es mal Trouble, zum Beispiel als mich ein befreundeter Junge unter Wasser drückte – etwas das ich übrigens bis heute nur akzeptabel finde, wenn es für alle Beteiligten in Ordnung ist.
Schwimmen verbinde ich bis heute mit vielen Erinnerungen. In reißenden Bächen flossen dicke Krokodilstränen über mein Gesicht, als mein geborgtes Schwimmtier – ein großer Käfer – den Kopf verlor und ich auch noch schuld war, denn ich wollte doch, dass mein Papa auch mal drauf reitet. Heute lache ich darüber.
Im Trainingslager einmal als Erste um die Flagge zu schwimmen war für mich ein Erlebnis, das mich stolz machte – war ich doch fast die Kleinste von allen!
Schwimmen verbinde ich aber auch bis heute mit einem großen Respekt, der schnell in Angst kippen kann. Mit diesem einen Mal, als ich mir beim Reinspringen mit vielen anderen Kindern den Kopf am Steg anschlug und plötzlich erwachte, mit Wasser in den Lungen wo Luft sein sollte, mit Dunkel wo ich Helles erwartete und Nässe, wo doch Wind meine Wange streifen sollte. Ich paddelte nach oben, wo helfende Hände sich mir entgegen streckten, hustete das Wasser aus mir heraus und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Wasser kann dein Freund sein und dein Fein werden – es ist nur für den vorhersehbar, der es kennt, wie seine eigene Familie. Wasser ist kein Spielzeug. Es ist ein Element, dass es zu beherrschen gilt, ein Erlebnis, dass zu haben sich lohnt.
Wasser ist kein leichtfertiges Geschenk, dass man mit einem Sprung hinein bekommt und behalten darf.
Wasser muss man sich erarbeiten. Und ich habe Respekt vor jedem, der das getan hat, vor jedem der es tut und tun wird. Und ich habe Respekt vor jedem, dessen Angst zu groß ist.
Und ich will dir sagen: „Tu es. Nimm die Angst bei der Hand und tu es trotzdem. Lern Schwimmen. Egal, wie alt du bist. Denn du weißt niemals, wann der Tag kommt, an dem dein Leben davon abhängt.“
Und du siehst es glitzern,
dieses Dunkel, das alles verschluckt,
was nicht oben bleibt,
und das gruselt dich.
Und dann springst du,
mit Nackenhaaren aufgestellt,
dem Kühlen entgegen
und gleitest durchs Dunkel,
nach oben zurück.
Weil du es kannst.
Was ein Glück.
Freedis‘ Schwimmgeschichte reicht von Flüssen, Seen und Meeren bis hin zu den Ozeanen dieser Welt
Freedi: „In Sachen Ostseekindchen nehmen Anni und ich uns nichts. Auch ich lernte das kühle Nass in den Armen meines Papas zu lieben und werde von dieser Hingabe und meiner Fähigkeit Schwimmen zu können so oft sicher getragen. Schwimmen ist wie Radfahren, oder Rollschuhfahren, wenn man einmal den Dreh raus hat, profitiert man ein Leben lang davon. Und für mich hört dieser Nutzen nicht beim Halten an der Oberfläche auf, sondern ist der Beginn einer wundervollen Reise zu uns selbst!
Ich hätte mich gewiss nie an neue Sportarten wie Stand Up Paddeln oder Wellenreiten heran getraut, wenn ich nicht schwimmen könnte. Mir wären die Freuden des Wasser-Yoga verborgen geblieben und ich weiß auch nicht, ob ich mich auf Reisen in Hotelpools tummeln würde, würde ich mich nicht sicher fühlen!
Schwimmen eröffnet mir so viele, ungeahnte Möglichkeiten und ich möchte es niemals missen. Es macht mich stärker. Gibt mir Selbstvertrauen in mich und meine Kräfte und rettet mich im schlimmsten Falle auch mal aus der Not! Ohne diese Fähigkeit, hätte ich mich im vergangenen Jahr ganz sicher nicht in die australischen Buchten zum Schnorcheln gewagt, um dort eine der wunderschönsten Begegnungen meines Lebens zu erfahren. Klar, die Unterwasserwelt kann gruselig sein, weil wir sie nicht kennen, aber wer einmal einen Blick hinein gewagt hat und sah, wie Rochen miteinander tanzen, Schildkröten paddeln und Fischschwärme sich millionenfach umkreisen der wird diese Erfahrungen nie wieder missen wollen.
Schwimmen bedeutet Leben. Es bedeutet Gesundheit! Es bedeutet Willen und Kraft und Spaß und auch Verantwortung, für euch und alle die mit euch im Wasser sind. Ich finde es unsagbar wichtig schwimmen zu lernen und denke, dafür ist es niemals zu spät! Nehmt euch ein Herz, packt euren Mut zusammen und geht es an. Lernt schwimmen und werdet vielleicht auch arena SchwimmSupporter!“
Werde arena SchwimmSupporter – Wie ihr das Projekt unterstützten könnt:
Ein SwimSupporter – also jemand der im Rahmen der Aktion das Schwimmenlernen und Schwimmenkönnen unterstützt – kann man für die Aktion werden, indem man auf den Sozialen Medien mit dem Hashtag #arenaSwimSupporter ein Bild teilt – wir sagen dazu: „Macht nicht nur ein Bild, schreibt auch einen Text. Schreibt eure Geschichte – egal ob ihr Schwimmer oder Nichtschwimmer seid. Teilt eure Gedanken, eure Ängste, eure Erfahrungen und macht Mut!“
Im Rahmen der Aktion wird die DLRG gemeinsam mit arena 100 Menschen, die es sich nicht leisten können, einen Schwimmkurs mitzumachen, ermöglichen, bei einem Schwimmtraining Grundzüge des Schwimmens zu lernen.
arena ruft euch dazu auf SwimSupporter zu werden und sagt:
POSTE DEIN SCHÖNSTES, SKURRILSTES, LUSTIGSTES SCHWIMMFOTO MIT DEM HASHTAG #ARENASWIMSUPPORTER ÖFFENTLICH AUF INSTAGRAM ODER FACEBOOK. FÜR JEDES BILD SCHAFFEN WIR EINEN PLATZ BEI EINEM SCHWIMMTRAINING MIT DER DLRG.
Und weil auch wir mehr zu dem Thema zu sagen haben, als nur einen Hashtag oder ein Foto, haben wir unsere Geschichten und Gedanken zum Thema Schwimmen hier mit euch geteilt. Teilt ihr euch eure mit uns – in den Kommentaren, über den Hashtag oder in einer Mail – das Thema ist zu wichtig, um es totzuschweigen.
Deswegen sagen wir: Lernt schwimmen und ermuntert auch andere es in sicherer Umgebung zu tun – denn ihr könnt nie wissen, wann ihr dankbar dafür sein werdet, dass genau diese Fähigkeit euch, oder anderen, das Leben rettet.
WATER IS THE BEGINNING. IT IS WHERE EVERYTHING STARTS, IT HAS NO BOUNDARIES, NO END… – arena