Wir haben es gewagt und sind im September relativ kurzentschlossen zu einem 6 wöchigen Roadtrip durch den kanadischen Westen aufgebrochen. British Columbia und Alberta standen schon lange auf unserer Bucket-List. Und so packten wir all unseren Mut und jedes Gramm Reiselust zusammen, das in uns steckt und beschlossen diesen Traum wahr werden zu lassen.

Da uns hierfür aufgrund unserer Spontanität nicht viel Vorbereitungszeit blieb, haben wir uns für die wichtigsten Dinge, wie die Flüge und die Besorgung des Mietwagens, einen verlässlichen Partner an die Seite geholt und sind munter drauf los in den STA Travel Shop bei uns um die Ecke in die Berliner Gleimstraße geflitzt! Einmal dort angekommen, ging plötzlich alles ganz schnell und einen weiteren Augenaufschlag später, befanden wir uns auch schon so gut wie im Flieger über den großen Teich, Richtung Nord-Westen!

Der Rest war Learning by Doing – und ich kann euch versprechen, wir haben eine Menge gelernt, Unvergessliches erlebt und so sehr gestaunt, dass uns der Atem so manches Mal stockte. Im Nachhinein müssen wir sehnsüchtig bekunden, das war definitiv eine der besten Reisen unseres Lebens! Wir wollen zurück.

Doch bis es wieder soweit ist, möchten wir euch hier mit Rat, Tat und all unseren gesammelten Roadtriperfahrungen zur Seite stehen!

Zur Buchung – Wer sich im Vorfeld informiert, ist definitiv entspannter unterwegs

In Sachen Roadtrippin‘ sind wir erfahren, soviel steht fest. Im vergangenen Jahr schafften wir es mit drei Mietwagen auf 12.000 zurückgelegte australische Kilometer und auch in Neuseeland und Mexiko haben wir schon so etliche Reifen zum Qualmen gebracht.

Deshalb wussten wir auch ganz genau, worauf wir diesmal in Sachen Mietwagen zu achten hatten. Fest steht: Kanada ist eine perfekte Roadtrip Destination! Aber – und da seid gewiss – richtig viel Spaß macht es erst, wenn ihr für euch die passende und sichere Art zu Reisen gefunden habt! Deshalb würden wir euch empfehlen, euer Mietfahrzeug schon im Vorfeld, von Deutschland aus zu buchen.

Das erspart euch nicht nur den Stress am Flughafen, total müde und hungrig wichtige Entscheidungen vielleicht übereilt treffen zu müssen, sondern schützt euch auch davor, zig zusätzliche Versicherungsverträge aufgequatscht zu bekommen. Denn wenn man einmal angekommen ist, will man nur noch eins, so unkompliziert den Urlaub beginnen, wie möglich. Da möchte man sich nicht über Schadensklauseln den Kopf zerbrechen!

Deshalb raten wir euch, lasst euch im Vorfeld in Sachen Autovermietung beraten, prüft verschiedene Alternativen und entscheidet erst, nachdem ihr auch das Kleingedruckte – in euere ganz eigenen Sprache – gelesen und verstanden habt!

Legt besonderes Augenmerk darauf, welchen Versicherungsschutz ihr wählen wollt und überschlagt grob die Kilometer, die vor euch liegen könnten, denn nicht alle Fahrzeuge haben unbegrenzte Freikilometer. Auf eure Schätzung packt ihr dann aber nochmal gehörig was drauf, denn glaubt uns: Kanada ist so toll, ihr werdet in jeden Straßenzipfel hinein fahren wollen und vielleicht könnte dies auch dazu führen, dass euch das eine oder andere kleine Maleur mit dem Wagen geschieht. Wenn ihr in diesem Falle einen Ansprechpartner habt und einen direkten Telefonsupport ist das Gold wert!

Uns ist beispielsweise ein Reifen auf „unerklärliche Weise irgendwie geplatzt.“ Aber das war gar kein Problem. Nach ein, zwei Telefonaten wurde uns umgehend ein anderer Mietwagen zur Verfügung gestellt und weiter ging die muntere Reise. Seid gewiss, es kann alles mögliche auf einem längeren Roadtrip passieren, aber wenn ihr in diesen Fällen wisst was zu tun und wer zu kontaktieren ist, seid ihr auf der sicheren Seite. Deshalb spart nicht am Versicherungsschutz, das lohnt sich unserer Erfahrung nach definitiv nicht und macht nur Sorgenfalten, anstatt Urlaubsbräune zu zaubern.

Ihr werdet vor Ort viel sicherer und entspannter sein, wenn ihr nur noch die Schlüssel abzuholen braucht, weil alles andere bereits bestens geklärt ist!

Mietwagen versus Campervan – Wofür soll ich mich entscheiden?

Nun, Roadtrip ist nicht gleich Roadtrip! Und gerade in Kanada gibt es zwei Varianten des reisenden Fahrvergnügens, die wir euch vorstellen wollen. Ihr könnt einerseits mit einem Wohnmobil, auch Campervan genannt durch die Lande cruisen, oder aber ihr entscheidet euch für einen kleineren Wagen, um eurem Abenteuerdrang freien Lauf zu lassen.

Beide Varianten sind toll und definitiv wert sie auszutesten! Woran es jedoch jeweils zu denken gilt, das verraten wir euch jetzt.

Der Campervan/ Caravan oder auch das Wohnmobil – Unterwegs mit dem Schlachtschiff der Highways

Campervans sind cool! Sie sind euer Zuhause für den Urlaub und ihr werdet euch pudelwohl in eurem Exemplar fühlen. Es gibt hunderte unterschiedliche Modelle, soviel können wir euch verraten! Von Minianhängern, bis hin zu Häuseraufbauten auf 4 Rädern ist alles möglich! Und auch wenn ihr eines kanadischen Tages denken werde: „Wow, mein Nachbar hier hat das größte Auto, das ich jemals gesehen habe, lasst euch nicht täuschen, ihr werdet garantiert schon auf dem nächsten Rastplatz einem noch gewaltigeren Exemplar begegnen!“

Das bedeutet, euer Campervan ist nicht nur euer Auto, sondern ihr könnt eure Wahl getreu dem Motto: „My Car is my Castle!“ treffen und werdet garantiert fündig werden!

Der Vorteil bei diesen Schlachtschiffen der Straßen ist definitiv, dass ihr für alle Wetter gerüstet seid und euer Haus, samt Einrichtung praktisch mit euch reist. Von Markise, bis Flatscreen, Panoramafenster, Hochbetten und ganzen Sofalandschaften, voll ausgestatteten Küchen, bis hin zu den kleinen und erschwinglicheren Mietmodellen, die für die Bedürfnisse normaler Reisender aber völlig ausreichen, ist alles machbar!

Ihr wollt mit Kindern oder mehreren Erwachsenen reisen? Auch dafür sind die Campervans bestens gemacht! Es gibt sie nicht nur in allen Farben und Formen, sondern auch den unterschiedlichsten Aufteilungen und Ausstattungen.

Und keine Sorge, falls es euch nach Platz gelüstet, die kandischen Straßen und Parkplätze sind dafür gemacht! Oft gibt es Kleinwagen Parklücken und dann noch die für Campervans und Busse! Und auch auf den Campsites und Stellplätzen denkt der ambitionierte und campingliebende Kanadier hier eher größer als kleiner und legt fast alle Stellplätze für die gigantischen Modelle aus!

Habt ihr euch einmal für einen Van entschieden, steht eurem perfekten Roadtrip nichts mehr im Wege. Ihr könnt gemütlich, bequem und sicher reisen und eure ganz eigenen Fahrtenroutinen entwickeln.

Denkt aber bei der Buchung daran, je eher ihr euch für die Anmietung entscheidet, desto besser. Hier gilt, dass nicht nur der frühe Vogel den Wurm, sondern auch das beste Angebot erhascht! Und das meinen wir langfristig gedacht! Ein Jahr im Voraus zu planen macht sich hier preislich und in der Auswahl so bemerkbar, dass es durchaus sinnvoll ist frühzeitig mit der Recherche und der Vorfreude zu beginnen.

Außerdem verbraucht so ein Straßenkoloss natürlich auch mehr Treibstoff, kalkuliert dies unbedingt realistisch in eure Reiseplanung im Kostenpunkt mit ein. Die entsprechenden Angaben dazu findet ihr zu jedem zu mietenden Modell im Vorfeld.

Außerdem solltet ihr wissen, dass bei jedem kanadischen Roadtrip Übernachtungskosten auf euch zukommen. Auch wenn ihr mit einem Haus auf Rädern reist. Es ist nur erlaubt Fahrzeuge zwecks der Übernachtung auf den dafür vorgesehenen Campsites abzustellen. Diese Campingplätze liegen zumeist an fantastischen Orten und sind ganz unterschiedlich ausgestattet.

In den Städten könnt ihr dort nicht nur Schlafen, sondern auch eure Wäsche waschen, W-Lan nutzen und vieles mehr. In den entlegeneren National Parks findet ihr, der Natur entsprechend, zwar auch Toiletten und Waschräume, sowie Trinkwasser, jedoch nicht unbedingt immer auch Strom oder anderen Luxus.

Das macht aber gar nichts, denn schließlich seid ihr ja unterwegs, um eine Idee von der unglaublichen Natur Kanadas zu erhaschen! Deshalb werft im Vorfeld einen Blick auf die kanadische App der Parks Kanada, dort findet ihr auch alle Informationen und Konditionen in Sachen Stellplätze.

Und natürlich gibt es auch private Campingplätze außerhalb der Parks, die ihr nutzten könnt. Beachtet aber, jede Nacht verlangt einen kleinen Obulus, der je nach Campsite zwischen 18 und 47 Dollar liegt. Auch das ist wichtig zu wissen finden wir.

Diese zusätzlichen Übernachtungskosten erwarten euch unabhängig davon, mit welchem Auto ihr unterwegs seid.

Der Kleinwagen – Klein geht hier genauso großartig!

Für uns, blieb aufgrund unserer Kurzentschlossenenheit was unsere Reise betraf nur die Option einen Kleinwagen für unseren Roadtrip anzumieten. Im Nachhinein sind wir total froh darüber, denn wir hatten uns im Vorfeld gar keine Gedanken darüber gemacht, ob dies eine praktikable Option sein würde.

Wenn wir an Kanada und Roadtrip dachten, sahen wir aus unerfindlichen Gründen immer einen Van vor uns. Die Tatsache, dass dieser einen Monat vor Reisenantritt von Deutschland aus und in Zeiten der Hauptsaison nicht mehr zur Verfügung stand, war eine bahnbrechende Erkenntnis für uns. Unsere Schockstarre dauerte ungefähr 5 Sekunden an.

Dann zuckten Tobias und ich mit den Schultern, lachten und sagten: „Macht nichts, dann schlafen wir halt im Zelt!“ Gesagt, getan! Für uns natürlich das ideale Abenteuer und eine Gelegenheit flexibler und viel wendiger unterwegs zu sein, aber auch die Chance gehörig Geld zu sparen!

Und so bestaunten wir uns mit Daniel von STA, der uns bei unseren Buchungen half, die breite Mietwagenpalette und erkannten, dass dies nicht nur eine neue Option war, sondern die perfekte für uns!

Für uns spielte es keine Rolle, ob wir auf den Campingplätzen im Wohnmobil oder im eigenen, gemütlichen Zelt schlafen würden. Wir fanden es sogar total aufregend und staunten nicht schlecht, als die Minis sich als Maxis entpuppten! Denn die kanadischen Mietwagen sind einfach mal viel geräumiger, als die hiesigen!

Wenn ihr euch für diese Reisevariante entscheidet, gilt es natürlich im Voraus anders zu planen. Was brauchen wir neben einem Zelt und Kochgeschirr? Was muss mitgenommen werden? Aber für begeisterte Outdoor Enthusiasten wie uns kein Problem! So hatten wir am Ende zwar ein Gepäckstück mehr an Bord, dafür aber alles dabei, um es uns in den eigenen vier Zeltwänden bestens gehen zu lassen!

Denn auch an passende Schlafsäcke und Isomatten musste gedacht werden! Wir hätten diese Dinge aber sowieso mitnehmen wollen, da wir vorhatten Kanada nicht nur mit dem Auto, sondern auch per Fußmarsch zu erkunden. Von daher würden wir unser Equipment eben einfach öfter brauchen, anstatt nun manchmal!

In unserem Nissan bekamen wir tatsächlich nicht nur uns und unser Reisefüchschen unter, sondern auch unsere beiden Koffer und unsere beiden Backpacks! Wir haben uns dafür am Anfang einfach ein kluges Packsystem ausgeknobelt, das wir im Laufe der Reise immer weiter verfeinert haben!

Und nach dem Mietwagentausch, als wir in den Familienvan, unseren Dodge, umgestiegen sind, hatten des Nachts neben unserem Gepäck, sogar wir beide noch im Auto Platz!

Was wir damit sagen wollen, es gibt wesentlich mehr als eine Möglichkeit auf Kanadas Straßen unterwegs zu sein! Selbst die großen Kleinwagen sind gegenüber den Vans preislich viel günstiger und man kann das Geld, was man hier im Vorfeld spart, natürlich auch einfach in Hostels, Hotels und Apartments investieren!

Das haben wir auch ab und an gemacht! Und es war super, so unterschiedliche Destinationen kennen zu lernen!

Außerdem reist ihr so natürlich auch viel spritsparender gegenüber dem Campervan, habt aber eben nicht den Luxus, ein immer und überall einsatzbereites Haus auf Rädern dabei zu haben, sondern müsst eure Koffer regelmäßig packen oder aus und einladen!

Unser Tipp hier, entscheidet möglichst frühzeitig welche Reisevariante ihr wählen wollt, denn gerade in und rund um die großen National Parks wie Banff und Jasper, sind spontane Unterkünfte aufgrund von Ausgebuchtheit oft nicht zu bekommen oder nur zu so horrenden Preisen zu erhalten, dass ihr vielleicht doch ein Notfallzelt wünscht!

Deshalb unser Tipp, wenn euch nicht danach ist, bei Wind und wirklich jedem Wetter in einen dicken Daunenschlafsack zu krabbeln, oder ihr euch eine so hochwertige Winterausrüstung auch nicht zulegen wollt: Plant eure Unterkünfte im Vorfeld und reserviert diese.

Für uns wäre das nichts. Da sind wir ganz ehrlich, aber wir können verstehen, dass es sich auch gut anfühlen kann, zu wissen wo man die kommende Nacht verbringen wird. Manchmal erspart einem das viel Stress. Es nimmt aber auch die Freiheit, die wir so lieben und über alles schätzen, nämlich an jedem Tag der Reise einfach der Reiselust und Laune zu folgen und sich dorthin treiben zu lassen, wofür die Laune und Herz in diesem Augenblick schlägt!

Wir haben zwar immer einen groben Tagesplan gehabt und wussten, wie weit und bis wohin wir fahren wollten. Plötzlich kreuzte aber ein Bär unsere Bahn, wir kamen an einem grandiosen Angelspot vorbei oder fanden das leckerste Café der Ortschaft. Also warfen wir kurzerhand unsere Pläne über Bord und nahmen die Gegebenheiten an.

Auf Kanadas verwegenen Outdoor-Pfaden zu wandeln, können wir euch nur empfehlen. Aber rüstet euch dafür gut, denn das bedeutet: draußen zu leben, zu kochen, sich umzuziehen und vieles mehr.

Da es aber auf den Campsites immer auch eine Feuerstelle, eigene Picknicktische mit Bänken und viele hilfsbereite Menschen gab, klingt das jetzt verwegener, als es tatsächlich war. Und wir haben viele junge Paare getroffen, die es genauso gehalten haben wie wir! Deshalb überschlaft auch die Option euch für einen 4 Wheel Drive zu entscheiden, es könnte ein Abenteuer wert sein. 😉

Fahren vor Ort in Kanada – Learning by Doing, oder doch gut zu wissen?

Doch damit nicht genug! Nach 6 Wochen On the Road und einigen Fragezeichen in unseren Gesichtern, haben wir euch einige weitere Reiseerkenntnisse mitgebracht, die für euren Roadtrip wichtig sein könnten.

Tanken

An den kanadischen Tankstellen muss fast immer in Vorkasse gegangen werden, sonst gibt es keinen Tropfen Sprit. Das klingt jetzt schlimmer, als es tatsächlich ist. An sich ist das ein super praktisches und schnelles System. Alles was ihr dafür braucht ist eine funktionierende Kreditkarte.

Ihr fahrt an eure gewünschten Zapfsäule, füttert den Automaten mit eurer Karte und euren Daten und gebt dann der Tankstelle zwecks Eingabe und Bestätigung Bescheid, bis zu welchem Betrag ihr euren Tank füllen wollt. Das können 20 oder 200 Dollar sein. Aber keine Sorge – abgebucht wird am Ende nur, was ihr tatsächlich tankt. Ihr bestimmt einfach den Rahmen, in welchem euer Tank sich füllen darf. Wenn ihr das ausgewählt habt, müsst ihr euch noch für eine der drei gängigen Benzinsorten per Knopfdruck entscheiden und dann geht’s auch direkt los! Es wird getankt und am Ende erhaltet ihr vom Automaten einen Tankbeleg.

Schnell, super praktisch und am Anfang ungewohnt!

Welche Benzinsorte ihr wählen müsst, erfragt ihr am Besten direkt bei der Autovermietung. Umsichtige Firmen haben dafür aber auch ganz oft einen Sticker direkt im Tankdeckel, damit nichts schiefgeht!

Noch ist zu beachten ist, dass an einigen Tankstellen zwischen FULL SERVICE und SELF SERVICE Zapfsäule unterschieden wird. Bei der Ersteren wird das Tanken durch einen Mitarbeiter erledigt, der sich dafür über ein kleines Trinkgeld freut. Beim Self Service läuft alles wie gewohnt und ihr macht euch selbst ans Werk.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass das Telefonieren am Steuer ein absolutes Tabu ist und mit hohen Geldstrafen belegt wird! Das braucht euch aber nicht zu kümmern, denn als Tourist telefoniert man in Kanada eigentlich nur hinterm Steuer, wenn man liegen geblieben ist und dann fährt man ja nicht. 😀

Gravelroads

Außerdem könnt ihr euch darauf freuen, dass die meisten Fahrzeuge mit einem Automatikgetriebe ausgestattet sind. Das lässt euch entspannt durch dieses großartige Land düsen. Wer auf Nummer sicher gehen will, klärt dies einfach im Vorfeld ab!

Zudem sind nicht asphaltierte Straßen, die auch liebevoll von uns Abenteurern Gravelroads genannt werden, in den meisten Mietverträgen ausgeschlossen. Das heißt, ihr könnt sie natürlich fahren, aber eventuell gilt dann euer Versicherungsschutz nicht. Macht euch aber keine Sorgen: British Columbia und auch Alberta verfügen über ein sehr gutes Straßennetz, welches überwiegend aus Asphaltstraßen ausgebaut ist.

Für den Rest gilt, no Risk, no Fun 🙂 Wobei wir zu bedenken geben möchten, dass es natürlich auch einen einleuchtenden Grund haben mag, warum diese Straßen nicht gefahren werden sollen.

4Way Stop Schilder

Was uns wirklich lange iritiert hat, ist die Liebe zu Stoppschildern, die die Kanadier an den Tag legen! Sehr häufig begegnen euch an Kreuzungen 4Way Stop Zeichen. In unseren Köpfen stiftet das Verwirrung. Hier würde bei uns einfach Rechts vor Links gelten und fertig – nicht so aber im Wilden Westen! 😉 Wir haben wirklich versucht alle Regeln anzuwenden, um heraus zu finden, wie hier vorgegangen wird und sind zu keinem Schluss gelangt.

Manchmal wurden wir vorgelassen, auf die Straße gewunken, angemauzt, gescheucht, ignoriert oder auch ausgelacht, ohne dass wir ahnten, wie man sich an diesen Kreuzungen zu verhalten hat! Letztendlich haben wir die Zeit im Abschleppwagen genutzt, um einen Verkehrsexperten dazu auszuquetschen.

Und was sollen wir euch sagen, das System ist denkbar easy! Es hat einfach derjenige Vorfahrt, der als erstes am Stoppschild anhält. Keine rechts vor links Regel! Einfach: „Wer zuerstkommt, düst zuerst weiter!“

Wildlife on the Road

Und wo wir schon bei unserer kleinen Straßenkunde sind, bedenkt bitte, dass gerade während der Dämmerung einiges an tierischem Gewusel auf den Straßen los sein kann. Der Wildwechsel kann es in sich haben, denn Elche, Hirsche, Bären und Ziegen fühlen sich auch ab und an auf den Straßen pudelwohl!

Da ist es viel cooler von Anfang an langsam und vorsichtig zu fahren und den Moment zu genießen sowie die Kamera griffbereit zu haben, als einen Herzinfakt, oder gar Wildunfall zu provozieren!

Und denkt bitte daran, die Tiere von Weitem und aus dem Auto zu beobachten. Das ist für euch und ganz besonders für die Tiere wichtig! Auch wenn andere es tun, ihr solltet nicht aussteigen um ein Foto zu erhaschen! Wenn sich die Tiere an die Anwesenheit von Menschen gewöhnen, werden sie für diese auch zur Gefahr und damit ist ihr Ende genauso besiegelt, wie das eines möglichen Opfers.

Also haltet euch bitte an die extra zu diesem Zweck in jedem Visitor Center gegebenen Tipps und bringt weder euch, noch das Tier in Gefahr.

Blinkende Ampeln

Falls ihr eine Kreuzung erreicht, an der es gelb blinkt, dürft ihr vorsichtig weiterfahren. Bei rot blinkenden Ampeln heißt es hingegen: Anhalten, Umsichtig den Blick schweifen lassen und dann weiter fahren. Und die grün blinkenden Ampeln sind Fußgänger-Signale, die nur umschalten, wenn der Knopf gedrückt wird.

Aber keine Sorge, es gibt auch ganz normale, durchgehend leuchtende Ampeln, die zentral gesteuert werden und ebenso funktionieren wie hier bei uns.

Merge

Wenn das Schild „Merge“ erscheint wird sich vorbildlich eingeordnet und Obacht gegeben. Hier geht es einfach darum, sich richtig Einzufädeln.

Parken

Und Achtung! Ganz besonders in den Städten und hier explizit in Vancouver solltet ihr die Parkuhren genauestens studieren, da sich die Erlaubnis zum Parken innerhalb von ein paar Stunden ändern kann. Wer sich nicht sicher ist, was die Beschilderungen verraten oder verschweigen, der fährt lieber ins Parkhaus. Aber auch hier ist es wichtig, genau auf die Zeiten zu schauen. Die Kanadier sind in diesen Punkten ganz und gar nicht locker und auch zwei Minuten Verspätung können hier schon ein hübsches Sümmchen bedeuten!

Das Sümmchen für Parksünder ist dann auch vom Parkenden selbst per Überweisung zu entrichten und läuft nicht über die Mietwagenfirma. Also, Augen auf beim Parkscheinkauf!

Generelle Regelungen

Ansonsten braucht ihr euch um nichts Besonderes Gedanken machen. Ein europäischer Führerschein wird akzeptiert, es herrscht Rechtsverkehr und die Geschwindigkeitsregelungen sind wie folgt: In der Stadt 50 Km/h, Highway 80-90 km/h, Freeway 100-110 km/h – Klaro, sollte man auch hier individuelle Beschilderungen beachten und sich von den an einem vorbei düsenden sehr gerne schnell fahrenden Kanadiern einfach nicht einschüchtern lassen.

Die gelben Schulbusse mit blinkender Warnleuchte dürfen übrigens nicht überholt werden, auch nicht aus der Gegenrichtung.

Kanada hat ein wirklich gut ausgebautes Straßennetz, welches einem manchmal das Gefühl vermittelt, ganz allein unterwegs zu sein. Das Land ist einfach so riesig – und je weiter ihr euch auf eurer Reise von den großen Städten entfernt, desto einsamer und idyllischer wird es.

Und falls es euch wie uns geht und ihr einen Abstecher nach Vancouver Island wagen wollt, seid gewiss, die Fähren kann man direkt vor Ort buchen (oder vorher im Internet) und sie fahren mehrmals täglich. Ihr geht also nicht verloren!

Roadtrip nach Plan?

Wir selbst haben unseren Trip ganz „oldschool“ nach Hinweisen aus einem Buch ausgerichtet. Der Reiseführer [amazon_textlink asin=’3943176363′ text=’Nationalparkroute Kanada: Die legendäre Route durch Alberta und BC ‚ template=’ProductLink‘ store=’freiseindesig-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’6d24be78-c2d0-11e7-ba0d-77d3343af757′] aus dem Conbool Verlag hat uns beste Dienste geleistet und war eine super Basis um darauf aufzubauen. Vor Ort haben wir uns dann zusätzliche Infos in den jeweiligen Visitor Centern geholt, haben im Netz nach Tipps gesucht und auch bei Instagram die Orte ausgecheckt, um zu erspähen, wohin die Reise gehen sollte.

Bei der Routenplanung hat ja jeder so seine ganz eigenen Strategien. Aber eine sichere Offline Variante in Buchform und der eigenen Sprache ist immer eine gute Grundlage. Denn es gibt unglaublich unterschiedliche und spannende Nationalparks auf dieser Route, die alle mindestens einen Abstecher wert sind. Deshalb finden wir es auch immer toll, einen Reiseführer dabei zu haben, der auch den kleinen Dingen Beachtung schenkt und einen so wirklich auf Entdeckungstour gehen lässt.

Achtung!!! End of Season!!!

Was wir vorher nicht wussten und worauf wir auch nicht hingewiesen worden sind, ist das Saisonende zu beachten. Für uns als Deutsche heißt das meistens nur, dass die Strände dann leerer werden, weil die Schulferien zu Ende sind, doch in Kanada bedeutet es viel mehr!

In Kanada meint das Saisonende auch das tatsächliche Saisonende. Und dieses liegt für die sommerliche Reisesaison allerspätestens beim 30. September! Das wir selbst von Anfang September bis Mitte Oktober somit zu den Spätreisenden gehörten, wurde uns erst vor Ort klar.

Hier ist unbedingt zu beachten, dass einige der Campingplätze ab Mitte September schließen. Welche die genau sind erfahrt ihr auf der Homepage von Parks Kanada oder in den Touristen Büros vor Ort. Somit verringert sich die Zahl der möglichen Schlafplätze.

Doch keine Sorge, zumeist gibt es zusätzliche private Anbieter in der Umgebung der Parks, bei denen man unterkommen kann. Das bedeutet aber für die Ausflüge und Tagestouren, die es Ort zu erleben gilt, dass nicht direkt vom Zeltplatz aus gestartet werden kann.

Die Schließungen haben aber auch triftigen Grund: In den Rocky Mountains, in denen sich auch die berühmten Nationalparks Banff und Jasper befinden, kann es auch im September schon zu erheblichen Schneefällen kommen.

Wir fanden das toll und haben uns riesig gefreut, im gefühlten Sommer durch den Schnee zu stapfen. Aber dies birgt natürlich auch Gefahren auf den Straßen und auf den Trecks, die es zu bedenken gilt! Auch hier müssen wir sagen, hätten wir nicht so eine gute Ausrüstung, wäre dies ganz sicher ein Punkt gewesen, der unsere Reise zu einem vorzeiten Ende hätte bringen können.

Aber Achtung, auch die Tourenanbieter schließen ihre Pforten mit dem Saisonende! Das ist sehr schade, aber eben auch Fakt! Wenn ihr also Kanufahren, Raften oder Tierbeobachtugen mit den Profis wahrnehmen wollt, dann plant unbedingt das Saisonende in eure Reise als wichtigen Punkt mit ein.

Wir hatten das unglaubliche Glück am 30. September noch zwei Plätze zu ergattern und an der letzten Tour mit Tiderip Grizzly ins Knight Inlet aufzubrechen und einen wirklich grandiosen Tag zu erleben. Wir haben nicht nur die Bootsfahrt sehr genossen, sondern auch die Ruhe und Zeit mit der wir die Tiere beobachten durften. Und dank der sehr engagierten Guides haben wir unheimlich viel über die Tiere lernen dürfen. Die Tour war wirklich toll und ist definitiv zu empfehlen, daher bereiten wir dazu für euch noch mal einen extra Beitrag vor!

Nur Bares ist Wahres

Für eure Reise nach Kanada benötigt ihr für die Anmietung von Fahrzeugen und Unterkünften, sowie fürs Tanken unbedingt eine Kreditkarte. Außerdem solltet ihr aber auch immer eine gehörige Portion Bares in kleinen Scheinen und Münzen bei euch haben, denn viele der Campsites sind mit einer „Self Registration“ versehen, bei der man sich selbst registriert und in bar zahlt.

Man zückt dazu vor Ort den bereit gelegten Briefumschlag und Stift (oder hat diesen griffbereit selbst dabei), entrichtet den ausgewiesenen Betrag, füllt aus, wie lange man bleiben möchte und informiert wer man ist. Dann tütet man alles ein, wirft den Umschlag in den dafür vorgesehenen Behälter und sucht sich dann das schönste Plätzchen, am besten direkt zwischen Berg und Fluss aus, um den Abend am Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Wie viel Zeit solltet ihr für euren Roadtrip einplanen?

Nun, wenn ihr uns fragt, so viel wie möglich! Schnappt euch euren Jahresurlaub, ergänzt ihn mit irgendwelchen Feiertagen und nehmt, wenn möglich auch noch ein paar unbezahlte, freie Tage dazu! Ihr werdet es nicht bereuen!

Um von Vancouver aus den Rundtrip zu starten, haben wir drei Wochen zur Verfügung gehabt und wir hatten arg zu tun, all die uns umgebende Schönheit zu erforschen!

British Columbia und Alberta sind nicht nur Banff und Jasper. Sie sind voll von einer großen Anzahl von weiteren unglaublichen National und Provincial Parks, die jeder auf seine Weise einen Besuch wert ist!

Auch Vancouver Island solltet ihr unbedingt in Augenschein nehmen! Wir wissen, das ist gemein, aber realistisch betrachtet, sind drei bis 4 Wochen wirklich super um echten Urlaub zu machen, bei dem man was erlebt und auch ein echtes Gefühl für die kanadische Wildnis und Lebensart bekommt.

Muss ich unbedingt Wandern gehen?

Ja. Ihr solltet unbedingt wandern gehen! Damit meinen wir aber nicht, dass ihr euch direkt auf mehrtägige Exkursonen durchs Backcountry schlagen müsst. Festes und gut sitzendes Schuhwerk ist ein Kanda-Muss. Ganz besonders für Roadtripper!

Und wir verraten euch auch warum: Es gibt nämlich die verschiedensten Arten von Spazier- und Wanderwegen entlang der Route! Es ist wirklich für jedes Alter und jedes Fitnesslevel etwas dabei und in den Touristen-Informationen kann man auch ganz ehrlich sagen, wie viele Stunden man einplant unterwegs sein zu wollen.

Wir haben von 20 minüten Spaziergängen, über 3 Stündige Wanderungen, Halbtagestouren, bis hin zu tagesumfassenden Abenteuern und und mehrtägigen Expeditionen alles ausprobiert und fanden es einfach nur grandios! Um so länger man vor Ort ist, um sehr mehr Lust hat man auch sich zu bewegen, umso sicherer wird man, wie man mit den Tieren umgehen muss und um so mehr ergreift die Kanadaliebe von einem Besitzt!

Auch wenn ihr vor eurer Reise vielleicht nicht die geborenen Wanderer seid, möchten wir euch ans Herz legen, es einfach zu versuchen, ihr werdet für jede Mühe mehr als belohnt werden, denn die kanadischen Wanderwege sind super in Schuss, bestens gepflegt, gut erkenntlich beschildert und führen zu sagenhaften Plätzen!

Wer möchte kann sich dafür natürlich im Vorfeld schon körperlich ertüchtigen, aber aus ganz eigener Erfahrung ist es toll zu sagen, mit jedem Ausflug werdet ihr nicht nur mehr Spaß am Gehen haben, sondern auch ein bisschen fitter und stärker werden. Selbst wenn ihr bei Null beginnt, könnt ihr auf eurer Reise nur gewinnen und sportiver werden.

Supermärkte & Co

Entlang eurer Roadtrip Route werdet ihr genügend Einkaufsmöglichkeiten haben, euch regelmäßig mit allerlei Leckereien zu versorgen. Dabei ist es bei den Supermärkten, ähnlich wie bei den Unterkünften: Es gibt die Low-Budget Varianten wie Wallmart und die luxuriösen Resorts, in denen ihr ein Superfoodlein neben dem anderen findet werdet.

Wir selbst haben alles mal ausprobiert und sind generell Freunde von frischen Speisen, gerade auch auf Tour! Deshalb gibt’s von uns auch unzählige Kochbilder! 😀 In unserem Reiseführern war auch immer beschrieben, wann es sich lohnen würde mal wieder einen Großeinkauf zu machen und wann man sein Dasein aufs Geradewohl fristen konnte. Aber es schadet generell nie, immer eine Dose Maplebeans, Nudeln, Äpfel und Würstchen parat zu haben. 😀

Und auch Trekkingfreunde können in Kanada gut speisen! Deckt euch am besten in Vancouver oder Banff in den Outdoor Stores mit der nötigen Menge Treking Food für eure Touren ein und dann nichts wie raus in die Wildnis zum Spielen und schlemmen!

Petri Heil! Wenn das Angler Herz glüht!

Da wir selbst von Herzen gerne angeln, hier ein Hinweis in eigener Sache: Ihr braucht für British Columbia und Alberta jeweils eine eigene Permission. Diese könnt ihr aber schon im Vorfeld einfach online beantragen und ausdrucken und schon könnt ihr während eures Roadtrips die Route schwingen. Allerdings müsst ihr beachten, dass in den National Parks Sonderregelungen gelten. Nicht jeder Fisch darf überall zu jeder Zeit aus dem kühlen Nass gezerrt und verspachtelt werden. Und manchmal sind zusätzliche Genehmigungen nötig.

Je nachdem wo ihr euch auf eurer Reise befindet, gibt es dazu aber auch mehrsprachige Infobroschüren und zusätzliche Auskünfte in den Tourist-Infomations, wo ihr auch direkt die Permissions erstehen könnt.

Kanada ist defintiv mehr als eine Reise wert

Wir hoffen euch haben all diese von uns zusammengetragenen und am eigenen Leibe erarbeiteten Infos rund ums Thema Roadtrippin‘ in Kanada gefallen und wir haben euch bei eurer eigenen Reiseplanung ein bisschen helfen können.

Und auch wenn wir gerne betonen, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist, möchten wir noch einmal sagen: Mit einem guten Reiseanbieter an eurer Seite, kann nichts schiefgehen. Überlegt euch im Vorfeld am Besten direkt, was ihr wollt. Soll es eine erholsame Rundreise von Hotel zu Apartment werden, möchtet ihr im eigenen Campervan schlafen, oder direkt unter den Sternen?

Wie viel Zeit wollt ihr mit dem Fahren und wie viel beim Angeln, Wandern, Kanufahren, auf Tierbeobachtungstouren oder auch in kleinen Lodges verbringen?

Schlägt euer Herz für für die Erkundung der pulsierenden Städte Vancouver und Victoria oder wollt ihr des Nachts am einsamen Strand die Wölfe heulen hören? Was habt ihr lieber unter den Füßen: Euer Surfbrett, oder die feste Sohle euer Trekking Boots?

Und müsst ihr euch überhaupt zwischen all dem entscheiden? Wir sagen nein! Lasst euch Zeit, probiert was euch gefällt, haltet die Weltentdecker Nasen in den Wind und fragt uns gerne alles, wo ihr euch noch unsicher seid!

Aber seid vorsichtig, denn wir haben das starke Gefühl, wer einmal die kanadische Luft zu tief eingesogen hat, den wird das Fernweh nie wieder loslassen! 😉

Wir freuen uns auf euere Anmerkungen, Ideen und euer Feedback zu diesem Beitrag und sind gespannt, welche Erfahrungen ihr auf euren Roadtrips und im schönen Kanada gesammelt habt!

Seid lieb gegrüßt und passt auf euch auf!

 Tobi & Freedi  #reisenfuerweltentdecker

Wir sagen Danke an STA-Travel für euer Mitwirken an einer tollen Zeit in Kanada, die wir nie vergessen werden.