Letzten Sonntag war es endlich soweit, nachdem ich mich vergnügt eine Woche in den schwedischen Wäldern herum getrieben und mit Tobi allerlei Abenteuer unternommen hatte, habe ich mich zwar schon wieder auf unser trautes Berliner Heim gefreut, aber irgendwie dann doch auch nicht! Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man von einer schönen Reise zurückkehrt, dass man entweder nur noch ins eigene Bettchen fallen möchte, oder den Rucksack am liebsten aufbehalten würde, um direkt die nächste Reise zu starten?
Ich gestehe, mein Schreibtisch, so schön er auch sein mag, übte eine sehr geringe Anziehungskraft auf mich aus! Doch kein Grund zum Verzweifeln, denn in meinem Timer stand mit Herzchen umkringelt der Name Lisa und darunter war fett gekritzelt WANDERUNG vermerkt! Wir wollten unser Wiedersehen keineswegs schwitzend in irgendeinem überlaufenen Berliner Hipsterschuppen auf einer Treppe sitzend wie die Quetschsardinen verbringen, sondern hatten uns überlegt, gemeinsam einen Ausflug ins Grüne zu unternehmen! Natürlich nicht, ohne die nötige Bordverpflegung und FRANZISKANER ALKOHOLFREI dabei zu haben!
Den Sportfreunden unter euch dürfte dieses Geschoss von Lady Lisa bereits von unseren #TasteTheRun Läufen bekannt vorkommen! Doch am Sonntag sollte nicht gelaufen werden, ganz im Gegenteil, wir wollten an der uns widerfahrenen Entschleunigung weiter festhalten und noch ein wenig in ihr verweilen, bevor der Alltag uns wieder einholen durfte. Während ich mit den schwedischen Elchen gekuschelt habe, hat sich Lisa über drei Wochen lang in Kalifornien die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Ihr könnt euch also vorstellen, dass wir uns eine Menge zu erzählen hatten!
Fröhlich Gackernd trafen wir uns am gefühlt heißestes Tag des Sommers Punkt 10 auf dem Bahnsteig der Bornholmer Straße und fielen uns in die Arme. Sofort ging das Geschnatter los und noch ehe wir uns versahen, waren wir auch schon an der nördlichen Endstation der S25 angekommen. Wir warfen einen Blick nach draußen und huschten hinaus. „Das ist also Hennigsdorf! Aha!“ Wir gackerten, knipsten begeistert das erste „Jetzt geht es los Fotos!“ und wanderten los.
Bei meiner Recherche nach einer möglichen Wanderroute, bin ich ziemlich schnell davon abgekommen, unsere Reise zu aufwendig werden zu lassen. Wir wollten ja entspannen! Deshalb haben wir uns ein munteres Stück Weg von etwas über 10 Kilometern ausgewählt, dass die Berliner Randbezirke Hennigsdorf und Birkenwerder verbindet. Quer durchs Havelland sollte uns unsere Route der 66 Seen Wanderung, vorbei an schönen Wäldern, den verschiedenen Armen der Havel und wilden Weidenstücke führen.
Und wir beide – schwelgten in Erinnerungen und Erzählungen von Elchen und Feen, Schwarzbeeren und Walen! Uns hätte einfach nichts besseres passieren können, als an diesem Tag gemeinsam diese schöne Wanderung zu unternehmen! Einfach mal den ganzen Trubel hinter sich lassen und noch ein wenig in dem angenehmen Urlaubsgefühl zu baden, das war, was wir beide wollten!
Doch um so höher die Sonne kletterte, um so heißer wurde es. Praktisch betrachtet lief uns das Wanderglück aus jeder Pore und auch unsere Bäuche begannen bald, sich in unsere Unterhaltungen murrend einzumischen! Also bogen wir vom eigentlichen Weg ab, um uns direkt am Wasser ein romantisches Plätzchen für unser Picknick zu suchen! Jedoch war dies leichter gedacht, als getan! Immerhin waren wir eben nicht in Schweden und auch nicht in Kalifornien, sondern in Deutschland. Hier liebt man es mittels von Zäunen ungebetene Gäste von den besonders schönen Flecken Erde fern zu halten. Also schlugen wir uns durch Gestrüpp und das tiefste Dickicht, denn wir hatten nicht vor unsere heiß ersehnte Pause bei 36 Grad auf einem staubigen Acker zu verbringen! Wir wollten ans Wasser.
Und so gingen und schlenderten, schlurften und rockten wir eine weitere Stunde quer Feldein, bis wir schließlich an einer Kleingartenkolonie heraus kamen. Laut unserer Karte sollten wir hier im absoluten Nirgendwo sein, nicht aber zwischen wohl gepflanzten Tomatenbeeten und kleinen Lauben stehen. Wir sahen uns um. Weit und breit kein Mensch zu sehen, also konnten wir den Vormarsch wagen. Schließlich hatte man sich hier ein ziemlich schönes Fleckchen Erde gesucht, das letztendlich irgendwie ans Wasser führen musste.
Unsere tapsigen Bemühungen blieben allerdings nicht lange unbemerkt! Ein älteres braun gebrutzeltes Ehepärchen hielt tatsächlich keinen Mittagsschlaf und noch ehe wir uns versahen, luden sie uns freudestrahlend ein, um es uns bei ihnen am Steg gemütlich zu machen! Es wäre doch viel zu heiß hier weiter durchs Gestrüpp zu tigern und Platz hätten sie nun wahrlich genug!
Und so kam es, dass wir entgegen unserer Vorstellung nun nicht auf unserer Picknickdecke, sondern vor dieser tuffigen Laube saßen, die Schuhe von uns schleuderten und dem lieben Gott dafür dankten, uns hierher verschlagen zu haben!
Binnen weniger Minuten hatten wir ein festliches Mal aufgetischt! Neben allerlei vegetarischer Aufstriche und frischem Brot, hatte klein Freedi gekochte Eier und Tofuwürstchen dabei, Smoothies, Gemüse und Obst, sowie Joghurt und natürlich auch noch was Süßes! Dazu gab es erfrischend kaltes FRANZISKANER ALKOHOLFREI! Lisa und ich ließen es zischen und klack stießen wir auf uns und diesen grandiosen Tag an! Herrlich!
Dank meiner Kühltasche, die ich emsig den ganzen Tag umher gebuckelt hatte, war das leckere Weizen, das ich in Zitrus- und Holunderblütengeschmack dabei hatte auch tatsächlich noch kühl und wirkte so belebend, dass sich unsere Gastgeber bald zu uns gesellten, um zu erfahren, was wir denn alles so wichtiges zu Beschattern hatten! Es war unglaublich witzig und während wir so saßen, schwammen nicht nur eine Entenfamilie und der Hauch eines Bibers vorbei, sondern auch ein Eisvogel gesellte sich zu uns und wir machten so Geräusche wie: „Oh, wie schön!“ und „Ahhh, guck mal, wie blau der ist!“
Doch wie es immer so ist, irgendwann mussten wir Abschied nehmen, denn vor uns lagen noch etliche Kilometer, bis wir in Birkenwerder würden in die S Bahn steigen können! Zudem zog es ziemlich zu! Kaum waren wir wieder on the road nahm die dunkle Färbung des Himmels unglaubliche Ausmaße an. Zudem donnerte es gewaltig und ein Sturm brach los. Wir verdoppelten unsere Marschgeschwindigkeit und schafften es gerade noch rechtzeitig, bevor der Regen uns überfallen konnte, einen Unterschlupf zu finden! Dort saßen wir nun, unter dem Festzelt der Havelklause und konnten unser Glück kaum fassen! Innerhalb von 10 Minuten entleerte sich der Himmel literweise über uns und wir, saßen dort und scherzten und lachten! Und noch ehe wir uns versahen, schien auch schon wieder die Sonne!
Es war einfach perfekt! Denn die Hafenklause ist ein kleines Restaurant, dass auch direkt am Wasser liegt und einen herrlichen Garten hat, der zudem direkt bis zum Wasser führt. Hier lagen viele kleine Bote vor Anker und dauernd wurde in seemännischem Gebaren gescherzt! Das war uns was! Denn wo wir schon mal hier waren, konnten wir einfach noch ein bisschen bleiben! So ein Stündchen am Wasser sitzen um zu beobachten, wie die Schiffe ab und anlegten, die Besatzungen samt Hundefamilien ihren Landgang vorbereiteten oder mit vollen Bäuchen auf ihre Gefährte zurück kehrten! Wir saßen und verloren in diesem Moment tatsächlich jedes Raum- und Zeitgefühl!
Und auch wenn sich unsere Wanderung hier schon dem Ende neigen sollte, ließen wir es uns nicht nehmen noch einmal auf uns und diesen wundervollen Ausflug anzustoßen und unsere Energiereserven aufzuladen! Ein Glück! Denn wie wir in den kommenden Stunden feststellen sollten, ist das Gebiet um Birkenwerder herum riesig und die S Bahn definitiv ganz schelmisch irgendwo hinter einer Abzweigung versteckt gewesen, die wir auf alle Fälle nicht gefunden haben! Und so drehten wir noch eine Ehrenrunde, bewunderten das skandinavische Viertel, in dem tatsächlich lauter kleine Holzhäuschen standen, die alle in einer anderen Farbe leuchteten und schnabulierten im Gehen unsere letzten Vorräte auf. Wir waren tatsächlich von um 10 Uhr in der Frühe, bis um 19 Uhr am Sonntag Abend unterwegs gewesen, bis wir schließlich wieder in der S Bahn Richtung City saßen. Und nun, hatte ich wirklich und absolute Sehnsucht nach meinem Bettchen und konnte es kaum erwarten hinein sinken zu dürfen! Und so anstrengend das Wandern mit all den Leckereien auf dem Rücken auch für uns war, um so schöner war doch der gemeinsame Tag mit Lisa! Sich wirklich bewusste Zeit füreinender zu nehmen und sich eben nicht mal kurz auf einen Kaffee irgendwo im Stehen zu treffen, das ist es doch, was wir eigentlich wollen! Gemeinsam erleben und genießen und das ohne Uhr und ohne Stress! Ich sage euch, nutzt den goldenen September unbedingt um euch selbst auf Wanderschaft zu begeben, sei es mit dem Rad, dem Kanu oder zu Fuß, ihr werdet jeden Augenblick genießen!
Also, ein Hoch und ein Prost auf die Auszeit und von uns ein dickes Danke an FRANZISKANER ALKOHOLFREI, dass ihr uns auf unserem Weg so lecker begleitet habt! Wir streicheln immer noch unsere runden und zufriedenen Bäuche!