Wien – die Stadt der Sacher Torte und unzähliger traditioneller Cafés. Als österreichische Bundeshauptstadt trägt sie soviel Bedeutung wie kaum ein anderes Fleckchen im Land. Immerhin lebt hier ein Viertel der österreichischen Bevölkerung. Keine andere Stadt kann auf eine so lange kunsthistorische Tradition zurückblicken. Literaten, Musiker und Philosophen nannten Wien ihr zu Hause.
Als Besucher kann man sich aber auch erfolgreich an den Attraktionen vorbei schleusen. Besonders dann, wenn man wegen einer ganz anderen Mission hierher gekommen ist. Mein Ziel: Die 1. Österreichische Yoga Meisterschaft. Was sich zunächst etwas fremd klingen mag, gehört mittlerweile auch in Europa zum Standard-Programm des Yoga-Universums. Die Frage „Yoga und Meisterschaften? Wie passt das denn zusammen?“ wurde beim Erzählen mehr als einmal gestellt.
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Ganz unberechtigt ist diese Frage zwar nicht, schließlich liegt der frühe Ursprung des Yoga in der indischen philosophischen Lehre, irgendwie auch weit entfernt vom Wettbewerbsgedanken. Allerdings hat sich das Verständnis der Yoga-Praxis in den letzten Jahren sehr verändert. Viele Yogis praktizieren nicht nur um ihre innere Mitte zu finden, sondern auch, um körperlich fit zu werden oder zu bleiben. Der Ursprungsgedanke, Körper und Geist zu einer Einheit zusammen zu führen bleibt dabei unangefochten.
Im durchaus anstrengenden BIKRAM YOGA, wo man bei 40 Grad 90 Minuten lang 26 Übungen praktiziert, ist die Konzentration auf die eigene Atmung und Meditation der Schlüssel für die eigene Praxis. Oft genügen schon die anderen Schüler im Raum, um abzuschweifen und sich vom eigenen Selbst abzulenken. Dabei ist insbesondere der Fokus auf den eigenen Körper Voraussetzung, um innere Ruhe zu finden. Mentale Stärke und Ausgeglichenheit sind nur einige der positiven Trainings-Effekte.
Wer eine langjährige Yogapraxis hat, spürt aber vor allem, wie sie auch im täglichen Leben positiv zum Tragen kommt: In Stresssituationen ist die Konzentration auf die eigene Atmung ein wahres Wundermittel, um ruhig und gelassen zu bleiben.
Ähnlich verhält es sich auch bei den Yoga Meisterschaften: Im Vordergrund steht, die eigene Praxis mit anderen zu teilen, Erfahrungen zu sammeln, sich inspirieren zu lassen und selbst zu inspirieren. Es geht darum, sich seinen Grenzen und Ängsten zu stellen und das vermeintlich Unmögliche zu schaffen. Im besten Fall findet man Frieden mit sich selbst, mit dem eigenen Körper, mit den ewig kreisenden Gedanken und lernt sich zu akzeptiert und zu lieben, wie man ist. Denn nur so, hat man die Kraft, auf eine Bühne zu gehen, in einem Hauch von Nichts, sich den Augen der Jury und der Zuschauer zu stellen und sich selbst zu zeigen mit all dem was man kann oder vielleicht auch noch nicht kann. Wenn man dann auch noch eine Medaille mit nach Hause nimmt, könnte das Erlebnis überwältigender nicht sein. London, wir sehen Dich zur Weltmeisterschaft!