Ihr seht das hier schon ganz richtig. Auch mir scheint es wie der Anfang vom Ende. Aber ich will nicht zu pessimistisch sein und da beginnen wo alles seinen Anfang fand, in der Küche. Sitzend zwischen zwei Frauen und einem riesigen Bund Rhabarber, fragte ich mich und auch die Damen, was wohl die Bestimmung dieses knackigen, rot-grünen Gewächses sein möge. Die mir vorschwebende Antwort würde Kuchen lauten. Schön mit Streuseln oben druff. War se aber nich. Noch viel spannender offenbarte sich mir im Voranschreiten der kommenden Stunden was Frauen in ihren geheimen Laboren wirklich treiben. Sie brauen Schnaps! Und damit diese uralten Rituale und Rezepte nicht verloren gehen, hab auch ich mal die Öhrchen gespitzt und gelauscht und musste mich doch als recht Ungläubige offenbaren, denn das Resultat (sehr sachte vor sich hin liegend im Topf) entsprach so absolut gar nicht meinem chemischen Vorstellungsvermögen. Wenn auch vollkommen unspektakulär, verrate ich euch an dieser Stelle trotzdem die geheimen Zutaten für einen Rhabarbertropfen a La Warschauer Straße. Ihr braucht dazu viel (eigentlich für Süßspeisen gedachten) Rhabarber und schält, bis es wirklich nichts mehr zu pulen gibt und eure Finger bluten. Danach ist keine Zeit für lange Arztbesuche, es will nämlich auch Kandiszucker in den Topf. Und für die feine aber frische Note, alles schön mit billigem (so stand es auf meinem Einkaufszettel) Wodka bedecken. Fertig. Deckel drauf, vier Wochen Zeit um das Gesöff links liegen zu lassen. Diese ebben erwähnte Zeit, eignet sich also hervorragend um neue Kontinente zu erforschen, eine Magisterarbeit fertig zu schreiben oder die erste große Videoproduktion zu starten. What ever. Hauptsache danach seid ihr dabei, wenn wir kosten und loben und dann durch die Berliner Straßen toben!