Willkommen zum zweiten Teil der BloggerHikeChallenge 2019! Diesmal nehmen wir euch mit auf unsere Tageswanderungen vom Oeschinensee bis zum Blausee! In unserem ersten Bericht haben wir euch mit nach Gstaad und an den herrlichen Lauenensee genommen. Wir haben erklärt, worauf es beim Wandern in den Bergen so ankommt und dass Wind, Wetter & auch analoges Kartenmaterial wichtige Begleiter hoch oben beim Erklimmen der Gipfel sind! Daran schließen wir nun an und zeigen euch in diesem Blogbeitrag das beschauliche Örtchen Kandersteg. Wenn ihr Berge mögt, dann seid ihr in Kandersteg goldrichtig! Ich würde fast sagen, mehr Berge geht gar nicht! Aber ich bin ein Nordlicht, lest am besten selbst, was die Region Bern uns vom Oeschinen- bis zum Blausee zu bieten hat!
Nachdem wir bei sengender Hitze unsere 10 Kilometer Tageswanderung an den Lauenensee fröhlich und vor allen Dingen satt abgeschlossen hatten, reisten Tobias und ich weiter Richtung Kandersteg. Ich war aufgeregt und hatte Herzklopfen, weil ich in dieser Region der Schweiz noch nie unterwegs gewesen bin. Und so klebte ich während der Bahnfahrt unentwegt an den großen Fenstern und versuchte, all die vorbeiziehenden Landschaften innerlich aufzusaugen.
Immerhin ist die Schweiz Heimat von über 450 Käsesorten, da gibt es einiges zu gucken! Und wohin ich auch blickte – Berge!
Könnt ihr euch vorstellen, dass es in der Schweiz 208 Berge mit mehr als 3.000 Metern Höhe gibt?! Für mich unfassbar! Dazu kommen 24 Berge, die sogar über 4.000 Metern reichen. Wahnsinn! Deshalb können auch über 70 Prozent der Fläche der Schweiz als gebirgig bezeichnet werden. Hach, da klopft das Wanderherz, wenn es das hört und meine Vorfreude auf unsere Erkundungstour vom, Oeschinensee zum Blausee stiegt unermesslich!
Wir waren in der Region Bern unterwegs! Dieser Kanton liegt im Westen der Schweiz und den einwohnerstärkster Ort des Kantons – Bern – haben wir bereits in sonniger und koffeinhaltiger Erinnerung. Dort durften wir bereits einige Male umsteigen. Insgesamt gehört Bern zu den bekanntesten Tourismuskantonen der Schweiz. Daher wird es euch auch nicht wundern, dass wir hier unsere Wanderfühler ausstreckten.
Nachhaltig Reisen: Wir düsen mit dem Swiss Travel Pass nach Kandersteg
Die Fahrt dauerte gute 3 Stunden und bedurfte mehrmaligen Umsteigens. Das ist aber dank des Swiss Travel Pass kein Problem. Alle Verbindungen sind einfach ausgeschildert, das Zugpersonal hilft bei Fragen weiter und meistens gibt es sogar mehrere Optionen ans Ziel zu gelangen. Insgesamt sind wir mit dem Swiss Travel Pass sehr zufrieden. Einmal erstanden, erspart er wirklich Zeit und Nerven, die man sonst aufbringen muss, wenn man nach den richtigen Tickets sucht, oder Preise vergleichen würde.
Egal ob Postauto, Bahn oder Fähre, wir konnten mitfahren! Jucheee! Und das taten wir auch! Denn so eine Bahnfahrt ist schon etwas Feines. Es lässt sich währenddessen viel von der Umgebung sehen. Man kann gemütlich mitgenommene Lunch-Pakete schnabulieren, lesen, spielen und die Wanderkarten studieren. Wer von euch packt eigentlich noch so gern „viel zu viel“ Essen ein, wenn er auf Reisen ist? Ich könnte Tobi mit unseren Vorräten manchmal dreimal am Tag durchfüttern. Aber gegen Äpfel, Nüsse und bestes selbstgemachtes Trekking Food ist niemals etwas einzuwenden!
Das bringt mich übrigens auch zu einem meiner absoluten Reisetipps: Nehmt euch auslaufsichere Dosen zum Beispiel die Eco & Thermobehälter von [amazon_textlink asin=’B075FY1424′ text=’HydroFlask‘ template=’ProductLink‘ store=’freiseindesig-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’491826f8-40fa-40c7-b19c-029fdaf40d2e‘] mit. Wenn ich nichts anderes zur Hand habe, gehen natürlich auch ausgewaschene Einmachgläser super. Da sie aus Glas sind, muss man etwas vorsichtiger sein. Aber sie erfüllen ihren Zweck bestens und so können auch Gürckchen und Tomätchen munter unterwegs weggemummelt werden.
Wir selbst haben außerdem immer unsere [amazon_textlink asin=’B078BQCFTX‘ text=’Keep Cups‘ template=’ProductLink‘ store=’freiseindesig-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’3e411596-840f-40cf-824e-b2026342aadf‘] dabei, die wir mit Tee oder Kaffee nachfüllen und logisch, wiederauffüllbare Trinkflaschen sowieso! Die sind bei uns zum Reisen, Wandern und Arbeiten einfach immer ein Muss und mit dabei! Meistens im Doppelpack, also zwei pro Person! Denn gerade, wenn ihr bei so extremen Temperaturen aktiv unterwegs seid, wie wir es in unserer Schweizer Woche waren, ist die regelmäßige Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit unablässig!
Hach, ich fahre gerne Zug! Und selbst zum Arbeiten kommt man gut, wenn zwischen den Umsteigehalten etwas Zeit liegt. Sehr praktisch! Ich würde euch bei der Auswahl des Passes auch zu einem erste Klasse Ticket raten. Das hatten wir. Und gerade zu Stoßzeiten, in denen Schulklassen und Touristengruppen, Pendler und Wochenendausflügler ausschwärmen, lohnt es sich sehr hier investiert zu haben.
Was uns in Kandersteg erwarten würde? Zuerst unser Hotel und am darauffolgenden Tag stand eine ziemlich dufte klingende Wanderung vom Oeschinensee bis hin zum Blausee an! Hach, wenn ich nur daran dachte dort oben in den Bergen unterwegs zu sein, hämmerte mein Herz schneller! Doch Wandern ist nicht gleich Wandern. Auch im Rahmen eines Tagesausfluges gibt es ein paar Tricks und Kniffe, die euch zu wesentlich mehr Wanderglück verhelfen könnten.
Deswegen teilen wir hier sehr gerne unsere Erfahrungen in Sachen Tageswanderung und alles was es dabei zu haben gilt, mit euch.
Packliste für eine Tageswanderung in den Schweizer Bergen
– Tagesrucksack: schaut, dass er am Rücken gut sitzt. Ich würde euch zu Rucksäcken, wie diesem von Mammut[amazon_link asins=’B00STRYWNC‘ template=’ProductLink‘ store=’freiseindesig-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’29425caa-a373-45b5-b946-56c3fa4deb91′], mit einer extra Aussparung (Netzrücken) am Rücken zwecks Belüftung, raten. Und es gibt Tagesrucksäcke in verschiedenen Packmaßen. Überlegt hier genau, wie viel Gepäck ihr tatsächlich dabeihaben wollt und müsst. Außerdem bin ich große Verfechterin davon, dass auch Tagesrucksäcke mit einem Beckengurt versehen sein sollten. Das macht euch das Wandern viel angenehmer und ihr tragt nicht alle Last auf euren Schultern.
– Wetterfeste Kleidung: ist ein Muss. Selbst wenn die Sonne scheint, da das Wetter in Bergen schnell umschlagen kann, empfehle ich eine Regenjacke und gegebenenfalls auch eine Regenhose einzupacken. Außerdem kleidet man sich am besten wie eine Zwiebel, so kann man immer nach- oder eben ablegen. Habt am besten auch eine warme Jacke oder einen dicken Pulli dabei! Mehr Tipps und einige Lifehacks rund um die Regen- und Wanderausrüstung findet ihr natürlich bei uns!
– Geeignetes Schuhwerk: ein gutes Paar Wanderschuhe ist eine kleine Investition, aber eine, von der ihr gut und gern einige Jahre etwas habt. Lasst euch dazu am Besten in einem Fachgeschäft beraten. Und nein, ihr müsst Wanderschuhe heutzutage nicht mehr vorher wie wild eintragen. Ein guter, moderner Wanderschuh ist bereit, wenn ihr es seid! Blasenpflaster solltet ihr zur Abhilfe natürlich trotzdem immer einstecken. Denn ob es scheuert oder schnürt, hängt nicht allein vom Schuh ab, sondern auch dem Terrain, auf dem ihr unterwegs seid, der Monotonie der Strecke, der Steigung und dem Gefälle und auch von Temperatur und Feuchtigkeit!
– Genügend zu Trinken: am besten habt ihr ein, bis zwei Trinkflaschen, die ihr unterwegs auffüllen könnt, dabei. Eine Trinkblase ist natürlich auch immer eine Option. Damit haben wir allerdings noch keine Erfahrungen machen können.
– Sonnenschutz: ist extrem wichtig!!! Denn in den Bergen ist tatsächlich auch die UV-Strahlung noch mal stärker! Wie gefährlich die Belastung für Haut und auch eure Augen dort oben ist, dazu könnt ihr euch in diesem Bericht schlau machen. Denkt immer daran, zum Sonnenschutz gehören nicht nur Sonnencremes, sondern auch Kopfbedeckungen und die Sonnenbrille! Rüstet euch unbedingt auch bei wolkigem Wetter.
– Erste Hilfe Set: Was hier hinein muss ist natürlich euch überlassen. Bei mir finden sich hier neben den bereits erwähnten Blasenpflastern immer mein Asthmaspray, unsere Anti-Mücken-Tinktur und eine elastische Binde und Heilsalbe, sowie eine Zeckenkarte, zur sofortigen Entfernung der lästigen Biester.
– Verpflegung: darf bei mir natürlich niemals fehlen! You know #HobbitsOnTour 😀
– Notfallriegel: ja, wenn einem das Essen ausgeht, oder man denkt, man braucht keins mitnehmen, dann hilft oft so ein Riegel wahre Wunder. Fruchtschnitten und Müsliriegel können dem Energiehaushalt noch mal ordentlich Kraft geben. Wer nicht auf Powerbars steht, versorgt sich hier bitte mit Nüssen und Trockenobst! Diese Mitbringsel wiegen fast nichts, können meistens vor Ort regional erworben werden und bei Bedarf retten sie manchmal sogar Leben! Wenn ihr Lust habt Trekking Nahrung auch mal selbst zu machen, klickt euch hier in unsere Lieblingsrezepte rein.
– Kartenmaterial: entweder ganz Oldschool eine richtige Karte zum Aufklappen, oder eine entsprechende App. Wichtig ist aber, dass ihr das Kartenmaterial auch offline einsehen könnt. Und denkt auch daran, euch abzusichern, falls der Handyakku doch schwächeln sollte oder ihr keinen Zugriff aufs Telefon habt! Doppelt hält besser! Und die meisten Wanderhosen haben extra eine Kartentasche, so dass ihr immer schnell und problemlos nach dem richtigen Weg Ausschau halten könnt.
-Wanderpoles (Wanderstöcker): Für mich und meine Knie ein Muss, dass ich immer dabeihabe, aber nur bei Bedarf nutze. Gerade wenn ihr viel bergab wandert, würde ich hier auf Nummer sicher gehen und sie einfach mitnehmen!
– Kamera: die darf bei uns natürlich auch niemals fehlen! Genauso wie ein kleines Reisestativ! Ersatzakkus, Speicherkarten, Filter…
-Fernglas: Wir haben noch keines, aber es steht auf Tobis Wunschliste und bei unserer nächsten Expedition haben wir hoffentlich eins dabei! Wenn ihr so gerne Tiere beobachtet wie wir, ein unbedingtes Muss!
So, jetzt haben wir so zu sagen die Fahrzeit bestens genutzt und machen direkt weiter mit dem schönen Ziel unserer Reise: Kandersteg!
Kandersteg – die Alpen hautnah erleben
Kandersteg liegt umgeben von schneebedeckten Gipfeln, tiefblauen Bergseen und rasanten Wasserfällen. Allein das Ankommen am Bahnhof versetzte mich in eine ganz andere Welt. Ich war umgeben von Bergen, Kämmen und Gipfeln, Wasserfällen und Abenteuern! Ich konnte gar nicht anders, als mich schon jetzt riesig auf unsere bevorstehende Tageswanderung vom Oeschinensee zu Blausee zu freuen!
Kandersteg, dieses wunderschöne Paradies für Wanderer und Naturromantiker liegt inmitten des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen und ist einen mehrtägigen Aufenthalt wert! Es gibt hier so viel zu unternehmen! Von gemütlichen Spaziergängen, über Tageswanderungen, bis hin zu mehrtägigen Trailexkursionen, Abseil- und Klettermöglichkeiten, bis hin zum lauschigen Barbecue ist hier alles möglich!
Außerdem lässt sich im Kandertal auch die Schweizer Kultur wunderbar erleben. Vom Jodeln bis zum Trachtentanz, Tradition wird hier großgeschrieben und authentisch gelebt. Hach so ein Jodelworkshop, das wär mir mal was 😀
Das Hotel Alfa Soleil – Hier schlummern und speisen wir für eine Nacht
Übernachtet haben wir im Tal, direkt in Kandersteg im Hotel Alfa Soleil mit sonnigster Lage am Fusse des UNESCO-Welterbes mit den majestätischen Gipfeln von Blümlisalp, Doldenhorn & Co.
Das Hotel Alfa Soleil ist ein liebevoll, familiengeführtes Genuss- & Seminarhotel mit herrlicher Aussicht von Balkon und Badewanne!
Wir hatten das Glück, mit Küchenchef und Familienoberhaupt Nico Seiler ein kleines Meet und Greet im eigenen Kräutergarten genießen zu dürfen, bevor wir uns ausgehungert über die Leckereien aus der Küche hergemacht haben!
Und während ich am Abend noch ein wenig unsere Instagram Stories mit frisch geknipsten Gipfelansichten füllte, genoss Tobi eine Schwimmeinheit im Hotelpool!
Unsere Tageswanderung entlang des sagenumwobenen Oeschinensee
Zu einem Besuch im Kandertal gehört natürlich auch ein Ausflug zum Oeschinensee. Also auf zur Gondelbahn. Vom Hotel aus könnt ihr innerhalb weniger Gehminuten die Seilbahn erreichen. Im besten Falle macht ihr es wie wir und seid mit einem Wanderführer oder Guide unterwegs.
Auf uns wartete Wanderprofi und Bergliebhaberin Doris Kallen samt ihrer vierbeinigen Husky-Knutschkugel Komet! Die beiden würden uns aller bestens durch diesen Tag begleiten, da war ich mir schon beim „Hallo“ sehr sicher. Und ich sollte, wie so oft, Recht behalten.
Doris selbst ist so zu sagen in der Talstation der Gondelbahn Kandersteg aufgewachsen, da ihr Papa früher hier den Hut aufhatte, kennt sie die Bahn, aber auch die umliegenden Wege, Steige und Berge, wie ihre eigene Westentasche. Und so kam es, dass mir schon während der 10-minütigen Gondelfahrt die Ohren zu klingeln begannen, als ich Doris lauschte, wie sie berichtete, dass sie im Winter, wenn die Wasserfälle hier zugefroren sind, nicht nur deren Anblick bewundert, sondern sich zum Eisklettern aufschwingt! Könnt ihr euch das vorstellen?! Mit Steigeisen und Pickel und Seil und was man da nicht alles braucht, kraxelt sie dann die Eiswand empor. Ich war schwersten beeindruckt!
Um so mehr freute ich mich darauf, den Tag mit diesen zwei lieben und echten Abenteurerseelen zu verbringen. Während Doris uns während der ersten Wegstrecke alles Wichtige rund um ihre Heimat und die Bergwelt mitteilte, umschwirrte Komet uns eifrig. Hundenasen scheinen der ideale Platz zum Landen von Schmetterlingen zu sein!
Ich gestehe, manchmal hatte ich sogar mehr Augen und Ohren für den in Rente gegangenen Schlittenhund, als für Doris. Das lag aber nur daran, dass ich schon immer mal eine Wanderung mit Hund unternehmen wollte und sich mir hier ein Traum erfüllte. Und das – ohne mein Zutun! Einfach weil das Schweizer-Schicksal es so wollte! Wie schön!
Eine kurze Wanderung (circa 20 Minuten, einfacher Weg) führte uns zum 1.5 Quadratkilometer großen Oeschinensee. Der berühmte Gletschersee, welcher auch zum UNESCO Weltnaturerbe gehört und damit Naturschutzgebiet ist, ist mehr als eine Reise wert! Mich wundert es gar nicht, dass der Oeschinensee für viele der schönste Bergsee der Alpen ist! Außerdem hält er für Groß und Klein verschiedenste Angebote und Aktivitäten bereit.
Vom einfachen Wandern und Picknicken mit wunderbarster Aussicht, über das Mieten von Booten und das damit verbundene Paddeln auf dem Wasser, der Ort lädt zum Verweilen und Ausspannen ein.
Wichtig ist, dass ihr den Oeschinensee nicht per Wanderung umrunden könnt. Jedoch lässt es sich herrlich oberhalb des Sees entlang wandern und auch unten, direkt am Ufer ist einiges los. Hier reihen sich etliche Wasserfälle aneinander und laden zum Fotografieren und Baden ein.
Unser Tipp, nehmt euch die Zeit und am besten auch die erste Bahn am Morgen und startet eure Reise frühen Fußes. Dann seid ihr lediglich vom Gebimmel der Kuhglocken und dem Rauschen des Windes umgeben. Und könnt der vielfältigen Stille der Natur hier oben ungestört lauschen.
Wenn ihr außerdem einen Wanderexperten dabeihabt, werdet ihr die Chance haben, viel tiefer in die historische und geologische Geschichte der Bergwelten einzutauchen.
Romantische Sagen rund um die Blümlisalp Hütte gehören ebenso zu so einer geführten Tour, wie das Kennenlernen der historischen Vergangenheit der Region! Denn schon die Römer trabten mitsamt ihren Legionen hier über die Bergepässe und hinterließen auf ihren Wegstraßen Münzen und Werkzeuge, die noch heute von ihrem Imperium zeugen.
Doch auch geologische Besonderheiten zeichnen das Gebiet aus. So erfahren wir, dass der älteste Bewohner der umliegende Gipfel und Wälder der Wind ist, der jeden Dezember wild und unerbittliche über die Lande tobt.
Und auch wenn man meinem möchte, was in Stein gemeißelt ist, ist wie es ist, wird hier oben doch sehr schnell klar, dass es die Natur ist, die den Lebensrhythmus vorgibt. Und so wie die Berge einst durch plattentektonische Verschiebungen entstanden, sind sie auch heute noch in Bewegung. So schön uns Besuchern der Talkessel rund um Kandersteg und die sich weit darüber erhebenden Gipfel auch vorkommen mögen, bergen sie doch einige Risiken für die Bewohner. Denn auch Steinschläge und Abgänge gehören hier zum Bewusstsein und Leben dazu.
Sie sind auch mitbestimmend für Gemeindebeschlüsse und aktuell geltende Sicherheitsbestimmungen der Ortschaft.
Doch davon lässt sich hier niemand einschüchtern. Ungebrochen und hingebungsvoll ist die Liebe zur Natur und Musik! Und gefühlt jede Kanderstegerseela kann folgendes Lied mitsingen:
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Das Berghotel Oeschinensee – Unser Tipp für eure Übernachtung hoch oben mitten in der Natur
Hier noch ein ganz wunderbarer Tipp am Rande. Wenn ihr auf der Suche nach einer einzigartigen Unterkunft seid, schaut mal im Berghotel Oeschinensee vorbei.
Es wurde 1892 gebaut ist inzwischen in der 5. Generation ein familiengeführtes Hotel. Gastgeber sind Christoph und Lea Wandfluh. Beide haben sich mit Herz und Seele ihrem Familienbesitz verschrieben und uns allerliebst bei Kaffee und Kuchen empfangen. Während Tobi und Doris es sich schmecken ließen, nutzte ich derweilen die Zeit, mich umzusehen!
Und ich kann euch sagen, das hat sich gelohnt! Denn jedes der Zimmer im Hotel bietet eine andere grandiose Aussicht auf den Oeschinensee oder die umliegenden Wasserfälle, Wälder und Berggipfel. Falls die Dunkelheit hereinbricht, bleibt euch die Schönheit der Landschaft trotzdem erhalten, denn Hotelier und Restaurantchef Christoph ist leidenschaftlicher Fotograf und hat die Zimmer seiner Gäste mit seinen eigenen, großartigen Naturaufnahmen ausgestattet.
Ich wette, wenn ich mit Tobi hier geschlafen hätte, wären wir beide noch vor Sonnenaufgang aus den Federn gehüpft, hätten unsere Fotoausrüstung geschnappt und wären losgezogen! So inspirierend ist es hier oben! Man was wäre das für eine Wanderung um den Oeschinensee geworden!
Außerdem wird im Oeschinensee Hotel größter Wert auf die lokale Küche und Traditionen gelegt. Die Produkte werden, soweit möglich, regional zum Beispiel auch vom hauseigenen angrenzenden Bio-Hof bezogen. Wer in den Genuss von gutem Fleisch kommen möchte, der sollte dieses auf jeden Fall hier verspeisen. Die Tiere werden mit viel Liebe gepflegt, futtern gute Kräuter und leben an der frischen Luft. Das Fleisch wird auch direkt selbst im Berghotel verarbeitet, so dass eine gute und gleichbleibende Qualität garantiert werden kann.
Seit 2016 ist das Berghotel Oeschinensee eines der wenigen Unique Hotels von Hotelleriesuisse. Neben einer schönen Unterkunft habt ihr aber von hieraus die Möglichkeit selbst auf Tagestour zu gehen. Oder ihr macht es wie wir und kehrt nach erfolgter Wanderung zum Schmausen ein und genießt die hiesige Gastfreundschaft!
Wenn ihr mich fragt, unbedingt ein Örtchen, an dem ich gerne länger verweilt hätte! Jedoch hieß es für uns Hühner, Füchse und Huskys zu satteln und unser nächstes Ziel, den Blausee anzupeilen.
Von Kandersteg zum Blausee wandern
Von Kandersteg aus habt ihr zwei Möglichkeiten zum Blausee zu gelangen. Ihr begebt euch auf eine weitere Wanderung, oder schnappt euch den Bus, der direkt vor den Toren des Naturparks hält.
Der Wanderweg führt vom Bahnhof Kandersteg talauswärts, links an der Kander entlang bis zur Stauwehr und hinunter zu den Kanderfällen. Habt ihr euch hier sattgesehen, geht es entlang des linken Kanderufer weiter, durch Wiesen und Wälder, bis ihr den Blausee erreicht.
Keyfacts zur Wanderung:
Dauer: ca. 1.5 Stunden
Distanz: 6 km
Schwierigkeitsstufe: Einfach
Da lag es vor ihren Augen. Durchsichtig und kristallklar wie ein seltenes Juwel: der Blausee.“
Aus „Die Sage vom Blausee – von Lilly Hess.
Für den See samt Naturpark gilt es Eintritt im zugehörigen Shop zu bezahlen. Ihr merkt schon, wir verlassen an dieser Stelle die freien Wanderpfade und nähern uns einem bei Touristen sehr beliebten Ausflugsziel, das aber – wenn ihr euch einfach entscheidet nicht dem Hauptweg, sondern den schönen Waldpfaden zu folgen, durchaus einsame und verträumte Momente bieten kann.
Der See liegt im Naturpark Blausee und die 20 Hektar große und verkehrsfreie Fläche verspricht ein großes Programm für seine Besucher. Der See selber entstand durch einen Felssturz und wird durch unterirdische Quellen gespeist. Das Wasser ist glasklar und da es langwelliges, rotes Licht viel stärker absorbiert als kurzwelliges, blaues Licht, erscheint es tiefblau und stellenweise blaugrün.
Außerdem sollen ihn Tränen einer unglücklichen Liebe speisen, doch dazu möchte ich euch nicht zu viel verraten!
Was ich aber als Tipp mit auf den Weg geben kann, ist die Tatsache, dass auch Alpakas in dem Gebiet ihr Unwesen treiben, also haltet doch einfach mal Ausschau nach diesen knuffigen Gefährten! Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass sie sich hervorragend als Wanderbegleiter machen. Jedoch fragt lieber erst mal leise an, ob sie an eurer Gesellschaft ebenso interessiert sind, wie ihr an ihrer!
Total spannend fand ich, dass über dem Blausee eine Kinoleinwand auf die Nacht wartet!
Abends kann hier folglich mit Schirm, Charme, Melone, Kind und Kegel outdoor Kinokunst vom Feinsten genossen werden! Ein Erlebnis das sicherlich lohnt!
Für uns ging die Reise an dieser Stelle schon weiter, denn im Rahmen der BloggerHikeChallenge 2019 stand das nächste Ziel in der wunderschönen Region Bern auf unserer Wanderliste!
Deshalb schnappten Tobi und ich uns den nächsten Bus und machten uns auf Richtung Haslital, die Grimselwelt zu erkunden!
BloggerHikeChallenge 2019: Tipps zum Wandern in der Schweiz: Von Gstaad zum Lauenensee
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