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Winterwandern in Oberbayern – Durch den Schnee zum Frillensee mit romantischer Fackelwanderung
Winterwandern in Oberbayern – das kann durchaus heißen, dass man ganz allein unterwegs ist und die Natur für sich genießen kann. Still stapften wir durch den Schnee zum Frillensee und genossen die Ruhe um uns herum. Und es sollte noch romantischer werden, denn was als Tageslichtwanderung begann, beendeten wir als Fackelwanderung im flackernden Schein unserer kleinen tragbaren Feuer.
Warum wir euch so ein Pärchen-Winterabenteuer dringlichst empfehlen können, was es mit dem kältesten See Deutschlands auf sich hat und wie ihr sicher und vorbereitet loswandert – das verraten wir euch jetzt!
Der kälteste See Deutschlands – Frostig schönes Winterwandern in Oberbayern am Frillensee
Wer im Bereich der Chiemgauer Alpen unterwegs ist, der wird, genau wie wir, früher oder später darauf stoßen, dass sich hier der kälteste See von ganz Deutschland befindet. Wir haben uns gefragt was es damit auf sich hat:
Der 4,3 Hektar (etwa 0,05 km2) große See wird gerade mal bis zu 7,5 Meter tief und friert auf eine ganz besondere Weise zu: Nicht vom Ufer aus, beginnt die Eisdecke zu wachsen, sondern aus der Mitte her – und das zumeist schon ab November so dick, dass man hier sorglos Eislaufen kann.
Dass der kalte See, der aus dem Schmelzwasser eines ehemaligen Gletschers entstand, selbst im Sommer die 10 Grad nicht übersteigt, soll mit seiner Höhenlage von 922 und der Schattenlage am Nordfuss des 1781 Meter hohen Zwiesel zusammenhängen.
Weil der Frillensee schon immer so zuverlässig zufror, wurde hier 1960 sogar die Deutsche Meisterschaft im Eisschnelllauf ausgetragen. Inzwischen darf der See im Winter ruhen – Wettkämpfe tragen hier allenfalls schlittschuhlaufende Kinder miteinander aus, wenn der See freigegeben wird.
Aber auch beim Frillensee spielt das Wetter scheinbar manchmal verrückt. Als wir unsere Wanderung im Januar antraten, war der sonst so zuverlässige See nichtmal so sicher zugefroren, dass ein Betreten erlaubt worden wäre, deswegen mal wieder ganz wichtig für den geistigen Notizzettel: Auch bei scheinbar „sicheren“ Ausflugszielen immer vor euren Wanderungen und Naturabenteuern checken, was von offizieller Seite für Informationen zu eurem Ziel herausgegeben wurden.
Für unsere Wandertour sind wir vom Forsthaus Adelgaß zur Frillenseerunde aufgebrochen. Beim Restaurant könnt ihr euer Auto parken und euch vor oder nach der Wanderung auch noch ein heißes Tässchen oder den typisch bayrischen Kaiserschmarrn gönnen, bevor es mit den Füßen ab in den Schnee geht.
Durch den vielen Schnee am See angelandet, konnten wir uns trotz des hereinkommenden Nebels kaum an der schneeweißen Idylle satt sehen. Das Staufenmassiv ragte imposant hinter dem See hervor und erinnerte uns, wie jedes Mal, wenn man vor einer Bergwand steht, daran, wie klein wir in dieser großen Welt eigentlich sind.
Die ganze Runde um den Frillensee beträgt 5,8 Kilometer, kann bei Bedarf aber auch eingekürzt werden.
Besonders schön bei der Frillensee-Wanderung ist, dass es hier einen ausgebauten Naturlehrpfad gibt, der nicht nur Kinder begeistern dürfte, sondern auch für Erwachsene so einige spannende Informationen und vor allem etliche schöne Zitate bereit hält, von denen wir hier gleich mal ein paar mit euch teilen wollen:
In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken, man jahrelang im Moos liegen könnte. – Franz Kafka
Tragt Sorge zu unserer Erde. Seid zu ihr zärtlich und lieb. – Hildegard von Bingen
Wirf Deine Gedanken wie Herbstblätter in einen blauen Fluss, schau zu wie sie hineinfallen und davontreiben und dann vergiss sie. – Zen Weisheit
Die Zeit fließt dahin, wie ein Fluss. Sie kehrt nicht zurück. – aus China
Das Schöne an dem Naturlehrpfad ist, dass man hier immer wieder kurz stehen bleiben, nachlesen und zu Zweit dann auch einfach mal nachklingen lassen kann, was man da gelesen hat. Der Frillensee mit seiner winterlichen Ruhe gibt einem das Gefühl, fast allein auf der Welt zu sein. Nur einmal zu Beginn trafen wir andere Wanderer, sonst gab es nur Tobi und mich und all die weiß verschneiten Bäume um uns herum.
Safety First – So wandert ihr sicher bei Schnee, Glätte und (scheinbar!) zugefrorenen Seen
Wenn ihr bei Glätte, Schnee und Dunkelheit unterwegs sein wollt, so wie wir es am Frillensee waren, dann gilt es vorher so einiges zu beachten. Sicherheit geht vor und deswegen ist es wichtig, dass euch klar ist, dass die Wegzeitangaben für die Wanderrunde nicht für mühsames Schneestapfen gelten, sondern natürlich für die beschwingt leichte Sommerrunde, bei der es deutlich schneller voran geht.
Wer also von einer festen Zeitangabe liest, der weiß jetzt: Achtung, das ist Sommerzeit! Ihr müsst auf jeden Fall bei ordentlich Schnee mehr Zeit einplanen, denn ihr wollt die Runde ja gemütlich und tief durchatmend beschreiten, statt wie eine Dampflok voran zu rennen um den angegebenen Minuten hinterher zu jagen. 😉
Angekommen an der Frillensee-Hütte empfehlen wir euch – neben den wunderschönen Ausblick auf den See – auch mal einen Blick in die Mini-Ausstellung der Hütte zum Thema Müll zu werfen. Hier könnt ihr nämlich so einiges spannendes Wissen in euren Alltag mitnehmen, zum Beispiel, dass ein Joghurtbecher um die 10.000 Jahre braucht um in der Natur abgebaut zu werden!
Von der Hütte aus ist es natürlich verführerisch mal ein paar Schritte auf den zugefrorenen See zu wagen. Doch auch hier kann der Schein trügen. Dieses Jahr, wurde der Frillensee nämlich nicht zum Betreten freigegeben und deswegen blieben unsere Füße brav an sicheren Ufern und nur die Augen durften auf Wanderschaft gehen.
Wer sich als Wanderanfänger fragt: „Woher weiß ich eigentlich, dass ich nicht auf einem See stehe, wenn ich so querfeldein durch den tiefen Schnee der weißen Landschaft stapfe?“ Dem sagen wir, es ist ganz einfach: Wenn die Fläche glatt und nicht hügelig oder geneigt ist und rund um dich her Bäume und Gebüsch die Fläche umrunden, dann stehst du wahrscheinlich gerade auf einem See und nicht auf einem Feld, also solltest du dir besser sicher sein, dass dieser auch wirklich gefroren ist. 😉
Wertvolle Hilfe, damit es gar nicht zu solchen Unsicherheiten und Gefahren kommen kann, schaffen da Karten, die du dir vor einer Wanderung mitten durch die Natur immer gründlichst anschauen solltest. Wenn du unsicher bist, mach es so wie wir bei der Frillensee Wanderung und folge den ausgeschilderten Wegen, dann bist du auf der sicheren Seite.
Unsere Tipps für eine romantische Fackelwanderung zu zweit
Mit der Fackel durch den Schneewald zu spazieren, das ist definitiv die Sorte von romantischer Unternehmung, die Draußenliebhabern wie uns ganz besonders gefällt und so haben wir unsere Idee auch direkt umgesetzt.
Die Fackeln haben wir selbst mitgebracht und auf dem Hinweg im Rucksack transportiert. Dafür ist es wichtig, dass ihr sie wasserfest verpackt, denn eine nasse Fackel brennt nicht so gern. Zum Glück wurden wir nur von ein bisschen Regen überrascht und die Fackeln behielten, bis sie zum Einsatz kamen, ihre trockene gute Laune. 😉
Ganz wichtig ist, dass ihr schon bevor es losgeht beachtet, dass eure Kleidung nicht beim Kontakt mit einem Fünkchen Fackkelliebe sofort in brennender Begeisterung auflodern wird. Kleidet euch passend und lasst im absoluten Zweifelsfall lieber die Fackel in den Schnee fallen und löscht sie zu früh ab, als dass ihr euch verletzt. Das Gute ist nämlich, dass man die gelöschten Fackeln, sobald sie wieder trocken sind, einfach nochmal anzünden kann.
Auch das kleine Pappding, das zu den Fackeln mitgegeben wird, solltet ihr unbedingt verwenden, damit nichts auf eure Hand tropfen und euch verbrennen kann.
Einmal angezündet, brennen solche großen Fackeln sehr lange und beständig – wir sind bestimmt eine Halbe bis Dreiviertelstunde mit ihnen unterwegs gewesen. Die ausgebrannten Stümpfe könnt ihr im Schnee löschen, doch ihr nehmt sie danach selbstverständlich wieder mit und lasst sie nicht im Wald zurück.
Die Fackeln geben erstaunlich viel Licht, doch wir würden euch unbedingt empfehlen zusätzlich zu den Fackeln eine Taschenlampe oder Stirnlampe bereit zu halten, damit ihr nicht plötzlich im düsteren Wald über Schneewehen strauchelt. Nicht nur für euch selbst, sondern auch für andere ist es wichtig, dass ihr gesehen werdet und das geht im Dunklen nunmal am Leichtesten, wenn ihr selbst Licht aussendet.
Wer es besonders romantisch mag, dem können wir empfehlen noch einen heißen Tee oder Glühwein in einer Thermoskanne vorzubereiten und vielleicht euch etwas Leckeres zu Essen als Überraschung für den Partner hervor zu zaubern. Vielleicht ein paar selbst gebackene Kekse oder ein herzhaft belegtes Brot?
Und hier kommt noch ein Tipp von Herzen für alle Fackelfreunde: Wer, statt allein loszuziehen, lieber Lust auf eine geführte Wanderung hat, der ist bei Bergwanderführer Walter Wolfenstetter genau an der richtigen Adresse. Er bietet geführte Fackelwanderungen auf der Hemmersuppenalm an – ein Wanderort, den wir auch schon entdecken und lieben lernen durften! Wer auf Bergaussichten mit Mond steht, der ist bei Walter mit seiner Fackel ganz genau an der richtigen Adresse.
Gut ausgerüstet in den Schnee – So ziehen wir los
Wenn ihr bei einer Winterwanderung trockenen Fußes und ohne Eiszapfen an der Nase wieder heimkehren wollt, aber auch keine Lust habt, bei der Bewegung sehr ins Schwitzen zu kommen, solltet ihr euch eine Schicht von Kleidung an den Leib kuscheln, mit der ihr euch pudelwohl und bestens angezogen fühlt. Wir haben uns für die Wanderung für das klassische Zwiebelprinzip entschieden und waren damit rundum glücklich.
Eine Mütze auf dem Kopf ist Pflicht, denn abnehmen könnt ihr sie immer noch, wenn es mal zu warm wird – aber ohne Mütze holt ihr euch schnell ein kaltes Köpfchen und blaue Ohren – das wollen wir ja nicht! 😉
Noch mehr Winterwandern in Oberbayern – diese Routen finden wir auch sehr spannend!
Natürlich gibt es im Chiemgau noch so viele andere tolle Wege zu entdecken. Winterwandern in Oberbayern bietet so viele Möglichkeiten die eigenen Füße im Schnee auszutoben, dass wir uns gar nicht entscheiden konnten! Deswegen wollten wir euch neben dem Frillensee noch ein paar andere Wanderungen aufzählen, die uns jede Menge Lust gemacht haben, sie mal auszuprobieren:
Der Wanderweg am Rauschberg war für uns auf jeden Fall ein viel zu kurzes Erlebnis und wir würden ihn gern in seiner ganzen Pracht erleben! Den tollen Ausblick von dort oben kann man zwar auch, so wie wir es getan haben, relativ kurz vor der letzten Talfahrt der Gondel erleben, doch es muss nochmal ein wirklich tolles Erlebnis sein in schönstem Sonnenschein dort entlang zu wandern – also definitiv vorher den Wetterbericht checken und rechtzeitig hochfahren. (Mit der Chiemgau Karte ist das übrigens kostenlos, also ist es ein guter Tipp schonmal ein Hotel an der Hand zu haben, bei dem ihr die Karte zu eurer Buchung dazu bekommt.)
Unsere Fackeln würden wir gern nochmal auf einer längeren Tour bei der Hemmersuppenalm schwingen! Klar haben wir den Panoramaweg schon am Tage mit unseren Schneeschuhen und Schlitten unsicher gemacht, aber Abends und mit der Fackel in der Hand stellen wir uns so eine Tour nochmal wie ein ganz neues Erlebnis vor.
Weil eine Wanderung gerade meinem Tobi besonders viel Spaß macht, wenn sie eine tolle Aussicht bietet und auch ordentlich fordert, wäre die Rundwanderung am Geigelstein ein Anlaufpunkt für den wir die Wanderschuhe besonders eng schnüren würden – um die 8 Stunden soll man im Winter brauchen um die Tour zu laufen. Also lieber jetzt schonmal ordentlich die Waden massieren. 😉
Neben dem klassischen Winterwandern und den vielen Wegen die in Oberbayern auf uns warten, möchten wir unbedingt mal eine richtige Langlaufwanderung machen. Unser neues Langlauf-Wissen, das wir bei unserem Besuch im Chiemgau dank Andi Mühlberger ansammeln konnten, will auf die Probe gestellt werden!
Winterwandern in Oberbayern bekommt auf jeden Fall eine große Empfehlung von uns. Selbst wenn ihr noch Draußen-Anfänger seid, müsst ihr nicht nur zwischen Therme, Hotelzimmer und leckerem Essen hin und her flitzen, sondern dürft euch trauen, auch mal den Wanderschuh zu schnüren.
Hier in der Gegend gibt es mehr als genug geführte Touren und leichte Wanderwege, die für jeden geeignet sind. Zum Beispiel sollten alle, die auf eine gute Aussicht stehen – und wer tut das nicht? – sich auf die Spuren der Landschaftskino-Wanderwege begeben. Diese Wanderwege und Lopien wurden nämlich extra wegen ihres des schönen Ausblicks in die Landschaft geplant und sind mit unter 10 Prozent Steigung auch für Anfänger super geeignet. Und wir sagen euch – ihr werdet es lieben!