Als ich von O’Neill eingeladen werde, kostenfrei an einer Stunde des Goldenride Surf Workouts mit Trainerin Nele teilzunehmen und dabei ein Outfit aus der Blue Linie zu testen, bin ich sofort Feuer und Flamme. Zum Ersten, weil ich noch nie Wellenreiten war, mir also tatsächlich überhaupt nicht vorstellen kann, wie es ist, sich darauf vorzubereiten. Zum Zweiten, weil ich das Konzept des Trainings super interessant finde. Zum Dritten, weil die Blue Initiative von O’Neill ein richtiger und wichtiger Schritt ist:
Die Ozeane und Wellen die O’Neill erschaffen haben, sind unter der Bedrohung eines Tsunamis aus geschätzten 8 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen, die jedes Jahr die Weltmeere überfluten. Diese Tragödie ist die Inspiration für O‘Neill Blue – Unsere Ozean Mission; eine Initiative zur Erzeugung nachhaltiger Surfmode, welche aus high Performance eco Bionic und aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden. – O’Neill
Hier wird Ozeanplastik eingesammelt und zu Sportkleidung gemacht. Natürlich ist dadurch das Problem von Mikroplastik nicht gelöst – dennoch finde ich es wichtig zu unterstützen, dass große Marken einen Schritt in die richtige Richtung gehen und von dort aus weiter vorwärts schreiten, statt stehen zu bleiben.
Half of all marine life has been lost in the last 40 years. – Zitat von der Website des Films Blue. In weniger als 40 Jahren ist die hälfte allen Lebens in den Ozeanen verloren gegangen. Das ist eine verdammt kurze Zeit. Das ist nicht cool. Das ist nicht egal. Das ist lebensentscheidend. Für uns alle. Und es kann uns eines Tages schneller um die Ohren fliegen, als du deinen in Plastik eingeschweißten Riegel auspacken kannst.
O’Neill will daran etwas ändern und zwar da, wo es ihnen am nächsten ist: Bei der Produktion von Sportkleidung. Ich schmeiße mich also in die recycelten Sportoutfits und los geht es. Zwei Mal pro Woche soll es für mich ab jetzt darum gehen, an Muskelaufbau, Balance und Dehnung zu arbeiten und sich an fließende Bewegungen, die jede Menge Kraft erfordern, zu gewöhnen. Ich frage sofort nach, ob ich vielleicht auch mehrfach teilnehmen könnte um euch hier auch wirklich etwas erzählen zu können – ich darf und schon naht meine erste Stunde.
Eiskalt Sporteln mit Spaß – erste Erfahrung beim Surf Workout mit Nele
Mein erstes Training steht an. Ich werfe mich in das schicke O’Neill Outfit und los geht es zum Training – 60 Minuten Yoga. Draußen. Bei etwa 7 Grad. Ein Szenario, dass mir normalerweise eine passende Ausrede und einen Abend mit Netflix auf der Couch beschert… Doch nicht heute! Trainerin Nele ist nicht nur super nett, sondern schafft es mich dazu zu bringen, dass ich bei klirrender Kälte eifrig hüpfe, dehne und durch fließende Yogaposen gleite.
Das Ganze ist auf diese magische Art und Weise anstrengend, die sich gut anfühlt. Nele achtet penibel auf unsere Haltung – trichtert uns ein, wie wichtig es ist, dass wir die Übungen richtig durchführen um uns selbst nicht zu schaden. Ein Ansatz, den ich wichtig finde. „Mehr als die Hälfte der neuen Physiotherapie Fälle stammen inzwischen von Sportverletzungen, weil jemand übertrieben hat und nicht auf sich geachtet hat… Vor allem beim Yoga.“ Die Information sitzt, ich achte auf meine Haltung, will alles gut machen und nehme mir die Zeit, die mein Körper braucht.
Ich atme die kühle Luft ein und Nele bittet uns immer wieder die Augen zu schließen. Plötzlich sind die 60 Minuten vorbei und ich kann es selbst kaum fassen – ich fühle mich trotz der Kälte einfach nur fit. Kalt, aber gut! Nele verabschiedet uns und ich habe mich entschieden: Ich bleibe die ganzen zwei Monate und gebe das Geld für den Kurs privat aus. Die Gruppe ist nett, die Trainerin begeistert mich und außerdem will ich die O’Neill Blue Sachen für euch nicht einfach nur hübsch fotografieren, sondern auch wirklich testen.
Begeistert fahre ich heim. Was der nächste Morgen wohl sagen wird? Ich wache auf habe endlich mal wieder das Gefühl, dass mein Kopf richtig über meinen Schultern sitzt. Der klassische Laptop-Nacken ist wie weggepustet und ich fühle mich unglaublich. Das alles, trotz eisiger Kälte und nur 60 Minuten? Ich frage mich ein bisschen, ob Nele zaubern kann und bin verdammt gespannt auf die nächsten Trainingseinheiten – auch wenn ich mir sicher bin: Ein bisschen wärmer darf es schon gern noch werden, Berlin! 😉
Endlich Wärmer in Berlin – Weiter geht es mit Fitness und Surf Yoga
Inzwischen ist ein Monat vergangen. Zwei mal die Woche ging es rund und Neele powerte uns aus, baute durch ihre Übungen unsere Muskeln auf und mit ihrem Lachen und den Geschichten aus ihrem Leben sorgte sie für Lachfalten und jede Menge Spaß an der Sache. Die Gruppe macht mir Spaß, das Training hinterlässt sichtbare Spuren an mir.
Positive Spuren, denn ich merke, wie mein Körper plötzlich wieder richtig funktioniert. Es macht mir nichts mehr aus, im Alltag auch mal schwerere Dinge anzuheben, meine Arme sind viel kräftiger geworden, meine Bewegungen fließender und bewusster – und das Wichtigste: Ich bin nicht mehr so schnell erschöpft.
Montags Surf Yoga, Mittwochs Fitness – genau richtig für mich. Neele legt alle Bewegungen stets so an, dass wir immer neue Bewegungsabläufe lernen und sie an alte anknüpfen – der Schwierigkeitsgrad steigt und unsere Muskeln wachsen mit. Zwischendurch gibt es immer wieder wertvolle Tipps. Wusstet ihr, dass man an seinem Atem erkennen kann, was gerade ein großes Thema im eigenen Leben ist, dessen man sich bewusst sein sollte?
Es ist nämlich so: Wer es leichter hat tief einzuatmen, der kann im Moment gut annehmen und sollte schauen, dass er aktiv daran arbeitet auch zu Geben. Das können Komplimente oder ein Lächeln, Verzeihung für jemanden oder Hilfe sein. Wenn du ein „Einatmer“ bist, dann überlege dir, wo du das Geben gut üben könntest, beziehungsweise warum dir das Geben im Moment schwer fällt.
Wer wiederum ein „Ausatmer“ ist, dem fällt es im Moment schwer zu Nehmen. Er bekommt im wahrsten Sinne des Wortes kaum Luft und hat Probleme die Lungen richtig zu füllen. Wenn es dir so geht, dann schau einmal woran das liegen könnte und übe aktiv, Dinge anzunehmen. Das kann bedeuten, dass du Dinge mal einfach so akzeptierst, wie sie sind, statt immer nach dem „Warum“ zu fragen und zu überlegen, was anders hätte sein können. Das kann auch sein, dass du einfach mal auf ein Kompliment mit Danke antwortest und nicht diskutierst, wenn dich jemand einladen möchte.
Auch zu den einzelnen Übungen hat Neele diverse Tipps, Tricks und Hilfen auf Lager. Sie geht zwischendurch immer wieder herum und hilft uns, die richtige Position in unseren Übungen zu finden – oft sind es kleine Dinge, wie eine minimale Bewegung im Gelenk, die eine Yogaposition komplett anders wirken lassen. Neele erinnert uns immer wieder daran, uns zwar in die Übungen fallen zu lassen und unsere Kraft auszuschöpfen, jedoch nicht über unsere Grenze hinaus zu gehen. Ein Ansatz, der mir persönlich wichtig ist, da ich mit Training bis zur totalen Erschöpfung, wie es gerade im Fitness-Bereich oft eingesetzt wird, einfach keine guten Erfahrungen habe und das von meiner persönlichen Seite aus auch überhaupt nicht empfehlen kann.
Ich fühle mich durch das Training gut und gesund und bin richtig enttäuscht, als ich fehlen muss, weil ich mich kränklich fühle. Ein Signal, auf das ihr übrigens immer hören solltet – wenn der Körper euch sagt, dass ihr euch ausruhen und hinlegen solltet, dann hört darauf und werdet erst in Ruhe wieder fit um danach weiter zu powern!
Ozeanplastik & O’Neill Blue – Ein Projekt, das einen Schritt in die richtige Richtung macht
Ohne saubere Meere und saubere Wellen würden wir als Firma nicht existieren. Es liegt in unserer Verantwortung als Organisation, die aus der Brandung heraus gegründet wurde, die Weltmeere zu schützen. Genau wie es Jack O’Neill mit seiner Sea Odyssey 1996 bereits getan hat, mit dem Ziel junge Menschen und Studenten, auf die besondere Beziehung zwischen Meer und Umwelt hinzuweisen. – O’Neill
O’Neill möchte mit der Blue Linie darauf aufmerksam machen, wie viel Plastik in unseren Ozeanen unterwegs ist und dass dieses Plastik noch einmal wiederverwendet werden kann. Surfer, Segler, Kapitäne und vor allem die Meeresbewohner dieser Welt kennen das unangenehme Gefühl, von Plastik umgeben zu sein. Im Meer. An einem Ort, der normalerweise für Weite, Wildheit, Natur, Unzähmbarkeit und Reinheit steht.
Wir Menschen haben das Meer kaputt gemacht. Ihm diese Reinheit genommen. Wir sind die Kapitäne des Plastikzeitalters und das Meer, auf dem wir schwimmen, tut seinen Lebewesen weh, statt sie zu nähren – weil wir es vollgestopft haben; mit Unrat, Kunststoff – Plastikmüll.
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Wenn du dich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, dann kann ich dir unter anderem den Trailer zum Film Blue ans Herz legen. Ich finde hier wird vieles anschaulich dargestellt – ich bin selbst sehr gespannt darauf, den Film zu sehen, wenn er rauskommt. (Der Film hat mit O’Neill nichts zu tun, auch wenn er ebenfalls „Blue“ heißt.) Auf der Website des Films sind auch viele Informationen zusammen getragen, die ihr euch ansehen solltet.
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Ein Zitat zum Nachdenken stammt vom „Entdecker“ des Pacific Ocean Garbage Patches Kapitän Charles Moore aus dem Jahr 2003, ist also weit über 10 Jahre her. Was denkt ihr, wie viel mehr Plastik inzwischen noch dazugekommen ist? Schön ist diese Vorstellung nicht, aber wichtig:
So on the way back to our home port in Long Beach, California, we decided to take a shortcut through the gyre, which few seafarers ever cross. Fishermen shun it because its waters lack the nutrients to support an abundant catch. Sailors dodge it because it lacks the wind to propel their sailboats. Yet as I gazed from the deck at the surface of what ought to have been a pristine ocean, I was confronted, as far as the eye could see, with the sight of plastic. It seemed unbelievable, but I never found a clear spot. In the week it took to cross the subtropical high, no matter what time of day I looked, plastic debris was floating everywhere: bottles, bottle caps, wrappers, fragments.
Mir ist bewusst, dass die grünen Projekte großer Marken nur ein Anfang sind. Dass neben einigen guten Aktionen, wie Beispielsweise der Blue Linie von O’Neill immer noch eine riesengroße Masse an konventionellen Produkten steht. Aber all das haben wir als Konsumenten in der Hand. Wenn die nachhaltigeren Konsumgüter auch zuerst noch als kleines Licht neben all den anderen stehen – es wird sich auswirken, wenn sie auf einmal gefragter sind, als die konventionellen Produkte.
Wenn große Marken den kleinen Finger ausstrecken, ist es an uns, mit unseren Käufen das richtige Signal zu setzen und die ganze Hand zu ergreifen. Es gibt viele Marken, die Dinge richtig machen oder auf dem Weg dorthin sind – wir sollten sie nicht verschrecken, indem wir das suchen, was noch nicht perfekt ist, sondern indem wir das hervorheben und ermuntern, was den richtigen Weg aufzeigt.
Die O’Neill Blue Initiative ist vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn es um die Beseitigung von Kunststoff an den Stränden und Meeren dieser Welt geht. O’Neill hofft, dass die Initiative die Verbraucher und andere Firmen in der Industrie inspiriert, um Verantwortung zu übernehmen um gemeinsam das Problem von verschmutzten Küsten zu lösen. – O’Neill